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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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gefolgt sind, werden sie ja bald hier auftauchen. In dem Falle werde ich gezwungen sein, dich zu töten und zu erklären, ein Dieb habe mich angegriffen.»
    Dolente, die unter Einwirkung eines Schlafmittels im oberen Stockwerk schlief, würde Ofirs Aussage bestätigen.
    «Ich verstehe mein Handwerk, sie sind mir nicht gefolgt.»
    «Hoffen wir es, Raia. Was ist vorgefallen?»
    «Eine Verkettung von Mißlichkeiten.»
    «Nicht eher eine ganze Reihe von Ungeschicklichkeiten?»
    Der Syrer erklärte alles bis ins einzelne. Im Angesicht von Ofir war es ratsamer, nicht nach Ausflüchten zu suchen. Hieß es nicht, der Magier könne Gedanken lesen?»
    Ein langes Schweigen folgte auf Raias Bericht. Ofir dachte nach, bevor er sein Urteil sprach.
    «Du hast wirklich Pech gehabt. Aber Tatsache ist, daß dein Vorgehen aufgeflogen ist.»
    «Meine Geschäfte, meine Lagerhäuser, mein angesammeltes Vermögen…»
    «Die wirst du wiederbekommen, wenn das Königreich Hatti erst Ägypten erobert haben wird.»
    «Mögen die Dämonen des Krieges dich erhören!»
    «Solltest du an unserem Sieg zweifeln?»
    «Keinen Augenblick lang! Die ägyptische Armee ist nicht hinreichend gerüstet. Wie ich jüngst erfuhr, läßt die Bewaffnung noch viel zu wünschen übrig, und die höheren Offiziere fürchten ohnehin einen Zusammenstoß mit den hethitischen Streitkräften.
    Soldaten, die Angst haben, sind von vornherein besiegt.»
    «Zu großes Vertrauen kann in den Untergang führen», orakelte Ofir. «Wir dürfen nichts unversucht lassen, um Ramses in den Abgrund zu ziehen.»

    «Hast du Chenar noch in der Hand?»
    «Verdächtigt ihn der Pharao?»
    «Er mißtraut seinem Bruder, kann sich aber nicht vorstellen, daß Chenar mit uns im Bunde steht. Wie soll man sich auch vorstellen, daß ein Ägypter, der zur königlichen Familie gehört und dem Amt für die Beziehungen zu den Fremdländern vorsteht, sein eigenes Land verraten könnte? Meiner Ansicht nach ist und bleibt Chenar für uns eine entscheidende Figur. Wer wird meine Rolle übernehmen?»
    «Das geht dich nichts an.»
    «Du mußt einen Bericht abliefern über mich, Ofir…»
    «Er wird des Lobes voll sein. Du hast dem Herrscher von Hatti treue Dienste geleistet, das wird er zu würdigen wissen und dich angemessen entlohnen.»
    «Wie lautet mein neuer Auftrag?»
    «Ich werde Muwatalli einen Plan unterbreiten, er wird dann entscheiden.»
    «Dieser Atonkult… Ist der ernst zu nehmen?»
    «Die Atonjünger sind mir ebenso gleichgültig wie andere Gläubige auch, aber sie sind Schafe, die man leicht zur Schlachtbank treiben kann. Warum sollte ich mir ihre bedingungslose Ergebenheit nicht zunutze machen?»
    «Dieses Mädchen, das du bei dir hast…»
    «Eine schwachsinnige Schwärmerin, aber ein ausgezeichnetes Medium. Durch sie kann ich wertvolle Auskünfte einholen, die ich ohne ihre Mithilfe nicht bekommen würde. Und damit hoffe ich Ramses ganz entscheidend zu schwächen.»
    Ofirs Gedanken wanderten bereits zu Moses, dem möglichen Verbündeten, dessen Flucht und Verschwinden er damals schon bedauert hatte. Doch er wußte dank Lita, die in Trance auf seine Fragen geantwortet hatte, daß der Hebräer noch am Leben war.
    «Kann ich mich hier nicht ein paar Tage ausruhen?» fragte der Syrer. «Meine Nerven sind arg strapaziert worden in letzter Zeit.»
    «Das ist zu gefährlich. Lauf sofort zum Hafen, zum südlichsten Zipfel, und schiff dich ein auf dem Frachter, der nach Pi-Ramses ausläuft.»
    Ofir gab dem Syrer noch das Losungswort mit auf den Weg, nannte ihm die Namen derer, die er brauchte, um aus Ägypten herauszukommen und durch Kanaan und das südliche Syrien in hethitisches Einflußgebiet zu gelangen.
    Sofort nachdem Raia gegangen war, überprüfte der Magier noch schnell, daß Lita auch wirklich tief schlief, und dann verließ auch er die Stadt.
    Das anhaltend schlechte Wetter kam ihm zupaß. Er würde unerkannt durchkommen, Raias Nachfolger schnell das Startsignal geben und auch schon wieder in seiner Höhle verschwunden sein.
    Chenar schlang sein Essen hinunter. Obwohl er durch Nachdenken ruhiger geworden war, mußte er gegen seine Angst anessen. Er vertilgte gerade eine gebratene Wachtel, als ihm der Besuch Mebas gemeldet wurde, der vor ihm das Amt des Obersten Gesandten gehabt und den er glauben gemacht hatte, nur Ramses sei für seine Absetzung verantwortlich.
    Meba war einer jener salbungsvoll und gestelzt auftretenden hohen Würdenträger, die sich - Schreiber seit Generationen - auf

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