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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

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Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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werden?»
    «Es wäre günstiger, es zu unterlassen», erwog Hattuschili. «Wir selbst haben Spione ins feindliche Gebiet eingeschleust, und vielleicht haben die Ägypter ja das gleiche bei uns getan.»
    «Nicht sehr wahrscheinlich, aber Vorsicht ist geboten.»
    «Für unsere Verbündeten steht der Zusammenbruch Ägyptens an erster Stelle. Indem sie dem offiziellen Vertreter des Reiches Hatti ihr Wort gaben, haben sie es dem Herrscher gegeben. Sie werden bis zum Ausbruch der Kampfhandlungen Schweigen bewahren.»
    Hattuschili, dessen Augen fiebrig glänzten, labte sich an der Wärme des Raumes mit den stoffüberzogenen Holzläden, die die Fensteröffnungen verschlossen hielten.
    «Wie verläuft die Vorbereitung unserer Truppen?»
    «Uriteschup macht seine Sache glänzend», erwiderte Muwatalli. «Die Schlagkraft unserer Truppen wird bald unübertrefflich sein.»
    «Glaubst du, dein Schreiben und das meiner Gemahlin werden den Argwohn des königlichen Paares gemindert haben?»
    «Ramses und Nefertari haben sehr liebenswürdig geantwortet, und wir halten diese Art Briefwechsel aufrecht. Das wird sie zumindest verwirren. Was ist mit unserem Spionagenetz?»
    «Das des Kaufmanns Raia ist zerrissen, und seine Leute haben sich aus dem Staub gemacht. Aber unser Hauptverbündeter, der Libyer Ofir, wird uns weiterhin wertvolle Auskünfte zukommen lassen.»
    «Was machen wir jetzt mit diesem Raia?»
    «Ihn beiseite zu schaffen schien mir eine gute Lösung, aber Ofir hatte einen besseren Einfall.»
    «Gönne dir nun die verdiente Ruhe unter Fürsorge deiner liebreizenden Gemahlin.»
    Der gewürzte Glühwein besänftigte das Fieber und machte Hattuschilis Nase wieder frei, und das heiße Fußbad bescherte ihm ein Wohlbehagen, das ihn für die endlosen Stunden auf den holprigen Straßen entschädigte. Eine Dienerin massierte ihm Schultern und Nacken unter Puduchebas Aufsicht, und ein Mann schabte ihm den Bart.
    «Konntest du deine Aufgabe erfüllen?» fragte sie ihn, als sie allein waren.
    «Ich glaube schon, meine Liebe.»
    «Auch ich habe die meine erfüllt.»
    «Deine Aufgabe… Wovon sprichst du?»
    «Untätigkeit liegt mir nicht.»
    «Erkläre dich, ich bitte dich darum!»
    «Hast du, dessen Geist doch so findig ist, noch nicht begriffen?»
    «Sag bloß nicht…»
    «O doch, vielgeliebter Verhandlungskünstler! Während du die Befehle des Herrschers ausführtest, habe ich mich deines Rivalen, deines einzigen Widersachers, angenommen.»
    «Meinst du Uriteschup?»
    «Wer sonst behindert deinen Aufstieg und versucht, deinen Einfluß zu schmälern?
    Seine Ernennung ist ihm zu Kopfe gestiegen. Er sieht sich schon als Herrscher!»
    «Muwatalli zieht die Fäden, nicht umgekehrt!»
    «Er und du, ihr unterschätzt die Gefahr.»
    «Du irrst, Puducheba: der Herrscher ist hellsichtig. Wenn er seinem Sohn diese Aufgabe übertragen hat, dann nur, um die Kampfkraft des Heeres zu stärken, damit es am entscheidenden Tag auch sein Bestes gibt. Aber Herrscher von Hatti zu werden, diese Fähigkeit traut Muwatalli Uriteschup nicht zu.»

    «Hat er dir das angedeutet?»
    «Ich spüre es.»
    «Das genügt mir nicht! Uriteschup ist gewalttätig und gefährlich, er haßt uns, dich und mich, er hat nichts anderes im Sinn, als uns die Macht streitig zu machen. Weil du der Bruder des Herrschers bist, wagt er es nicht, dich offen anzugreifen, aber er wird dir in den Rücken fallen.»
    «Hab Geduld, Uriteschup wird in sein Verderben rennen.»
    «Zu spät.»
    «Was heißt zu spät?»
    «Ich habe getan, was zu tun war.»
    Hattuschili fürchtete sich vor der Wahrheit.
    «Ein Vertreter der Kaufmannschaft ist bereits auf dem Weg zu Uriteschups Hauptquartier. Er wird das Gespräch mit ihm suchen und, um sein Mißtrauen zu zerstreuen, ihm vertraulich mitteilen, daß viele reiche Kaufleute es gerne sähen, wenn Muwatalli durch seinen Sohn abgelöst würde. Unser Mann wird Uriteschup erdolchen, und wir sind dieses Ungeheuer endlich los.»
    «Hatti braucht ihn aber noch… Es ist zu früh, viel zu früh! Uriteschup muß unbedingt unsere Truppen noch kampfbereit machen.»
    «Willst du vielleicht versuchen, ihn noch zu retten?» fragte Puducheba spöttisch.
    Schmerzgeplagt, fiebernd und mit starren Knien raffte Hattuschili sich auf.
    «Ich muß sofort wieder los.»

    NEUNUNDDREISSIG
    DEN ELEGANTEN UND vornehmen Acha unter dem abgewetzten und groben Mantel eines Sendboten wiederzuerkennen war völlig unmöglich. Auf einem stämmigen Esel, der zwei weiteren, die mit

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