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Microsoft Word - Eschbach, Andreas - Der letzte seiner Art.doc

Microsoft Word - Eschbach, Andreas - Der letzte seiner Art.doc

Titel: Microsoft Word - Eschbach, Andreas - Der letzte seiner Art.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SF-Online
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interessanter, aber nun schwirrten sie über mir herum und kamen mir vor wie
    mikroskopische Aasgeier. Und da, endlich, machte es Klick.
    Von einem Moment zum anderen war die Starre
    verschwunden, gehorchten mir Arme und Beine, sah mein
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    rechtes Auge etwas, kam mein Körper mit einem
    vielstimmigen, zischenden Geräusch in der Muskulatur in
    Bewegung. Wie herrlich, den Schmerz abschalten zu können!
    Wie gut, den Blutstrom drosseln zu können! Ich kam auf die Beine, schweißgebadet, blutüberströmt, und wankte hinüber ins Bad, wo ich, die Hand auf die Wunde gepresst, als Erstes meine Blase erleichterte, ein unbeschreibliches Wohlgefühl.
    Dann hockte ich auf dem Badewannenrand, betrachtete
    meinen Bauch und die Ahle meines Taschenmessers darin und überlegte, ob ich es wagen konnte, sie wieder herauszuziehen.
    Vorsichtshalber setzte ich mich auf den Boden und in eine stabile Position, ehe ich es probierte. Und siehe da, die Lähmung kehrte nicht wieder. Auch nicht, als ich tollkühn auf meinem Bauch herummassierte. Ich hatte mich wieder einmal hinbekommen.
    Trotzdem konnte das nicht so bleiben, sagte ich mir,
    während ich der Wunde reichliche Mengen wasserklaren
    Desinfektionsmittels und eine Mullkompresse angedeihen ließ.
    Es würde ein nächstes Mal geben. Vielleicht in einem Jahr, vielleicht schon morgen früh. Und irgendwann würde ich mich nicht mehr hinbekommen. Nicht einmal, wenn ich künftig nur noch mit dem Werkzeugkasten im Arm schlief.
    Ich konnte das Telefon ans Bett verlegen. Der Tag, an dem ich mich nicht mehr hinbekam, würde dann der Tag der
    Kapitulation werden. Der Tag, an dem sie mich
    zurückbekommen würden.
    Die Vorschriften für ein Vorkommnis wie dieses waren
    nämlich eindeutig und unmissverständlich. Hätte ich
    vorschriftsmäßig handeln wollen, ich hätte mir gerade noch das Blut von den Händen waschen dürfen und dann aber sofort und ohne weitere Verzögerung Lieutenant Colonel Reilly anrufen müssen. Der mich umgehend zur Generalüberholung zurück in 16
    die Staaten beordert hätte, höchst luxuriös zweifellos, an Bord einer Maschine der Luftwaffe, die eigens und nur für mich fliegen würde. Aber eben nur in eine Richtung. Reilly würde mich unter direkte Kontrolle und Aufsicht stellen, und ob ich der jemals wieder entkommen würde, war mehr als fraglich.
    Deshalb hatte ich nicht vor, vorschriftsmäßig zu handeln.
    Reilly zu informieren hätte geheißen, meine wenigen, mühsam errungenen Freiheiten auf einen Schlag einzubüßen, und nichts wollte ich weniger als das. Deshalb wusch ich mir zwar das Blut von den Händen, aber Lieutenant Colonel Reilly rief ich nicht an.
    Stattdessen klebte ich abschließend ein festes Pflaster auf den Verband, ging in den Flur und holte mein Mobiltelefon aus seinem Versteck. Über meinen normalen Telefonanschluss
    führe ich nur selten und wenn, dann belanglose Gespräche, weil ich davon ausgehen muss, dass man mich immer noch
    abhört, sicherheitshalber selbstverständlich nur. Mein
    Mobiltelefon dagegen habe ich mir auf höchst verschlungenen Wegen besorgt; es sollte nach menschlichem Ermessen
    unmöglich sein, es mir zuzuordnen. Das erlaubt dann schon ganz andere Dinge.
    Vierkanthölzer und anonyme Telefone sind nämlich nicht
    die einzigen Hilfsmittel, die ich mir verschafft habe. Ich wählte die Nummer von Dr. O'Shea. »Duane hier«, sagte ich, als er sich meldete. »Ich brauche dringend Ihre Hilfe.«
    »Verstehe«, sagte er. »Können Sie zu mir in die Praxis
    kommen?«
    »Zum Glück ja.«
    »Dann kommen Sie um elf.« Ohne ein weiteres Wort legte er auf.
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    Reilly würde einen ernsthaften Herzanfall bekommen, wenn er wüsste, dass ich einen hier im Ort ansässigen Allgemeinarzt
    – einen Zivilisten! – ins Vertrauen gezogen habe. Und es würde ihn ohne Zweifel auf der Stelle dahinraffen zu wissen, dass Dr O'Shea Röntgenaufnahmen meines Korpers gemacht hat
    Aufnahmen meines Eine-Milliarde-Dollar-Körpers, für die eine Menge Leute auf diesem Planeten eine Menge Geld zahlen
    würden Aber, wie gesagt, Dr O'Shea genießt mein Vertrauen.
    Ich tappte zurück ins Bad, zog meinen blutigen Schlafanzug aus und warf ihn in die Wanne Ich machte einen Lappen nass und wischte mir das Blut von den Füßen, dann ging ich hinüber ins Schlafzimmer, einer Spur dunkler Fußabdrücke und dicker roter Tropfen folgend. Das Bett sah aus, als habe ein
    wahnsinniger Serienmörder darin gerade sein jüngstes Opfer massakriert Ich zog alles ab, warf Bettzeug

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