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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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schlimmer. Die gepeinigten und hilflosen Sklaven
setzten die wüstesten Fantasien der Elfen um: Vergewaltigung, Folter, Verstümmelung und Mord standen auf der Tagesordnung, jeden Tag, und oft im
ganz großen Maßstab. Die Elfen ergötzten sich daran, epische Dramen und aufwändige Rekonstruktionen berühmter historischer Gräueltaten zu inszenieren. Die Einzelheiten waren selten präzise getroffen,
aber den Elfen kam es nur darauf an, dass Menschen
litten und starben. Macht war zu gewinnen, indem
man die durch Schmerzen und Gefühle und Tod freigesetzten Energien absaugte. Die Elfen wurden fett
und machtvoll, aufgebläht wie Blutegel. Man kannte
einen sehr alten Namen für die Art von Kreaturen,
die sie waren.
    Die Arena wurde zu einem Schlachthaus, denn die
Leichen wurden niemals abtransportiert und häuften
sich einfach an den Seiten. Der Sand war jetzt immer
blutrot und der Gestank unbeschreiblich. Die körperlich weit entfernten Elfen scherten sich nicht darum.
Sie hatten ihren Spaß. Zuzeiten spielten sie auch mit
den Leichen, einfach der Gram wegen, die sie damit
den Hinterbliebenen bereiteten. Sie lehnten es ab,
sich von menschlichen Moralvorstellungen und Tabus einschränken zu lassen. Sie betrachteten sich als
übermenschlich und versagten sich nichts.
    Sie bestanden darauf, dass alles im Fernsehen
übertragen wurde und das auf allen Kanälen zugleich. Welchen Sinn hätte es denn gehabt, sich
schlimm aufzuführen, wenn niemand zusah, der
schockiert und entrüstet reagierte? Finn gestattete
den Elfen nicht, sich offen als Urheber zu präsentieren, aber die Hinweise waren da. Und Menschen sahen tatsächlich zu; regelmäßig erschien Publikum zu
den Aufführungen. Manche kamen, weil ein heimlicher Winkel in ihnen auf die Gräueltaten ansprach.
Andere wurden von entsetzter Faszination bewegt.
Und wieder andere fanden es einfach besser, wenn
sie informiert waren. Selbst wenn die Nachrichten
immer schlecht waren, wollten die Menschen sie einfach hören. Und auf ganz Logres und all den zuschauenden Welten brannten Wut und Rachedurst kalt
in den Herzen der Menschen, und sie bereiteten sich
auf den Aufstand vor und hielten hoffnungsvoll Ausschau nach Anzeichen davon.
    Joseph Wallace sah sich die Übertragungen nie an,
achtete aber sorgsam darauf, immer die aktuellen
Meldungen zu lesen. Je mächtiger die Elfen wurden
und je näher sie Finn standen, desto mehr nahmen
Josephs Macht und Einfluss ab. Die Besessenen auf
den Straßen trugen vielleicht seine Uniformen, aber
sie unterstanden ihm nicht. Joseph wurde an den
Rand gedrängt, seine Machtbasis von den Elfen untergraben, ja regelrecht sabotiert, denn sie wollten
Finns Aufmerksamkeit ganz für sich. Finn zitierte
Joseph weiterhin zu ihren kleinen verstörenden Plauderstündchen herbei, aber jeder Einfluss, den Joseph
jemals auf den Imperator ausgeübt haben mochte,
schien dahin. Insgeheim und absolut unter Verstoß
gegen die Befehle Finns spionierten Josephs Leute
die Elfen aus, denn der Minister hatte diesen unmenschlichen Kreaturen nie über den Weg getraut. Er
war schließlich überzeugter Anhänger der Reinen
Menschheit. Er sammelte an Informationen, was er
kriegen konnte, und präsentierte sie dem Imperator
zum Beweis dafür, dass die Elfen eigene Absichten
verfolgten, aber im Gegenzug erhielt er nur einen
kalten, gleichgültigen Blick.
    Es ist mir gleich, erklärte Finn rundweg. Solange sie
ihren Job erledigen, ist mir egal, wie sie es tun. Und
Joseph: Falls Ihr Euren Job nicht erledigen könnt,
dann ersetze ich Euch durch jemanden, der es kann!
    Von je mehr Menschen die Elfen Besitz ergriffen,
je größer die Armeen der Gedankensklaven wurden,
desto mächtiger wurden die Anführer der Elfen und
die Überesper.
    Der Vorrat an Besessenen bildete eine Energiequelle: je mehr Menschen übernommen, desto stärker diese Quelle, Die Esperfähigkeiten waren noch
nie so stark gewesen und hatten noch nie so weit gereicht. Immer mehr Besessene erlangten die Fähigkeit, stellvertretend die Fähigkeiten der sie steuernden Gehirne zu manifestieren, aber sie brannten dabei stets aus. Je stärker die lenkenden Gehirne wurden, desto nachdrücklicher prägten sich die Unterschiede zwischen den Anführern der Elfen und den
Überespern aus Keine Seite traute der anderen über
den Weg, und jede wahrte ihre streng geschützten
Reviere. Zuzeiten kam es zu Grenzscharmützeln, in
denen Besessene gegen Besessene kämpften, und
füllten

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