Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
Vom Netzwerk:
das
Imperiums, wusste er nur zu gut, dass er diese Position nur einer Tatsache verdankte: Finn hatte gern
jemanden, auf den er einreden und den er ins Vertrauen ziehen konnte - dem gegenüber er sich gefahrlos all jener entsetzlichen Dinge rühmen konnte, die
er getan hatte oder zu tun plante.
    In den Privatgemächern des Imperators herrschte
das Chaos in einem Maße, dass es schon an den Nerven zerrte. Finn räumte nie hinter sich auf und gewährte auch den Dienstboten keinen Zutritt mehr,
wobei er von der gar nicht unvernünftigen Überlegung ausging, dass sie womöglich Spione der Rebellen waren und zu ihm geschickt wurden, um ihn umzubringen. Er drehte die Beleuchtung viel zu stark
auf, damit sich nichts im Schatten verbergen konnte -
sogar wenn er sich schlafen legte. Überall lagen Papiere verstreut, oft mit Tellern beschwert, auf denen
die Überreste alter Mahlzeiten lagen. Weitere vergammelnde Speisereste waren in den dicken Teppich
getreten worden. Es stank, und nicht mal die Luftreinigungssysteme wurden damit fertig. Es sah aus wie
im Bau eines Tieres, entschied Joseph. Eines großen
und mächtigen Raubtieres, das sich nicht um Äußerlichkeiten scherte, weil es das auch nicht nötig hatte.
    Finn hatte sich in eine Stellung aufgeschwungen,
in der er alles tun konnte, was ihm beliebte, und
meist tat er genau das. Genauer gesagt: er tat nie
etwas, was er nicht wollte. Darum ging es schließlich, wenn man Imperator war! Und doch änderte
sich die Lage in seinem Imperium ständig. Was er
auch tat oder befahl, es wurde fortwährend schlimmer, und Finn sah sich nicht in der Lage, den Niedergang aufzuhalten. Normalerweise hätte er sich
gar nichts daraus gemacht, aber er brauchte nun mal
ein starkes und stabiles Imperium, um den Schrekken abzuwehren. Und aus genau diesem Grund war
Joseph wieder mal so unvermittelt gerufen worden,
damit Finn sich bei ihm beklagen konnte. Joseph
Wallace, zweitmächtigster Mann des Imperiums,
der die Macht über Leben und Tod hatte und sie auf
die leiseste Laune hin ausüben konnte, saß unbehaglich in seinem bequemen Sessel und tat sein Bestes,
um aufmerksam zu wirken, während Finn vor ihm
auf- und abmarschierte und dabei wütend gestikulierte.
    »Manchmal frage ich mich tatsächlich, ob ich
nicht unter einem Fluch stehe, Joseph.« Der Imperator trat verdrossen nach einem Stapel Papiere, die
sich wie Blätter auf dem fleckigen, verfärbten Teppich verstreuten. »Ich tue alles, was ich kann, bringe
all die richtigen Leute um, ordne Säuberungen an
und verfolge die Menschheit bis an den Punkt des
Zusammenbruchs, und trotzdem funktioniert das
verdammte Imperium nicht richtig! Ich möchte doch
nur, dass die Leute für das Wohl des Imperiums und
besonders mein Wohl die Klappe halten und tun, was
man ihnen sagt. Aber sie jammern einfach nur, beschweren sich und brennen wichtige Gebäude nieder!
Unordnung verbreitet sich auf den äußeren Planeten.
Sogar hier auf Logres und in Parade der Endlosen ist
es zu regelrechter Widersetzlichkeit gekommen. Und
das in einer Zeit, in der zuverlässige Leute für mich
knapp geworden sind. Es scheint, als hätte ich gestern noch Armeen von Fanatikern und Anhängern
gehabt, die in ihrem Bestreben, mir jeden Wunsch zu
erfüllen, über die eigenen Füße gestolpert sind - aber
wo bleiben sie jetzt, wenn ich sie brauche? Ich habe
nur noch Rumpfmannschaften auf wenigen Planeten
zur Verfügung.« Er blieb stehen und fixierte Joseph
mit glitzernden Augen. »Die Leute nutzen die Lage
aus. Sie widersetzen sich meinen Anordnungen und
Bestimmungen und denken, sie kämen damit durch,
nur weil ich derzeit ein bisschen beschäftigt bin. Sie
haben inzwischen sogar den Eindruck, sie könnten
unangefochten auf offener Straße herumlaufen. Das
dürfen wir einfach nicht hinnehmen, oder? Meine
Friedenshüter müssten Respekt, Furcht, Grauen und
einen dringenden Fluchtimpuls auslösen. Eine eingeschüchterte Bevölkerung ist eine gehorsame Bevölkerung, nicht wahr, Joseph?«
    »Oh, natürlich, Eure Majestät! Absolut! Die Leute
sollten wissen, wo ihr Platz ist.«
»Ich bin froh, dass Ihr es so seht, Joseph. Denn ich
möchte, dass Ihr sämtliche Materiewandler nehmt,
über die Ihr verfügt, und sie auf Umlaufbahnen über
den störrischsten Planeten bringt. Dann werde ich
den hinterhältigen kleinen Bastarden erklären, dass
sie sich entweder benehmen oder ich sämtliche Lebewesen auf ihrem jeweiligen Planeten zu

Weitere Kostenlose Bücher