Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende
Protoplasmaschleim reduzieren lasse. Das müsste eigentlich die dort gehegten Auffassungen wunderbar in
Reih und Glied zurückführen! Warum macht Ihr so
ein finsteres Gesicht, Joseph? Ihr wisst, dass ich es
verabscheue, wenn Ihr ein finsteres Gesicht macht,
besonders dann, wenn ich mich als Visionär betätige.«
»Oh, es ist ein ausgezeichneter Plan, Eure Majestät, nur... na ja, wir haben nach dem, was auf MogMor passiert ist, nicht allzu viele Materiewandler übrig. Ihr... wir haben die meisten Geräte dort in Stellung gebracht, um sich mit der Mog-Mor-Gefahr zu
befassen, und fast alle wurden zerstört. Ihr erinnert
Euch bestimmt, dass es viel Zeit und Geld kostet,
Materiewandler zu bauen. Die Arbeit daran macht
Fortschritte, aber ...«
»Joseph!«, mahnte ihn Finn in ruhigem und sehr
gefährlichem Ton. »Erzählt mir etwas, was ich hören
möchte, oder ich lasse Euch die Hoden zusammennähen!«
»Natürlich wissen die Leute ja nicht, wie knapp
wir an Materiewandlern sind«, sagte Joseph und reagierte in vollem Lauf sehr flexibel. »Was an Eurer
weisen Entscheidung liegt, jede Berichterstattung
über die Vorfälle auf Mog-Mor zu verbieten. Also
müssten wir, indem wir Materiewandler über ein
paar ausgewählten Planeten postieren, in der Lage
sein, die übrigen Welten mit der angedeuteten Bedrohung zu bluffen.«
Finn schniefte laut. »Ich bluffe nicht gern. Ich stelle gern fürchterliche Dinge mit Leuten an, die mich
ärgern. Und ich kann es mir nicht leisten, eventuell
mit einem Bluff zu scheitern. Die meisten äußeren
Planeten warten doch nur auf ein deutliches Zeichen
der Schwäche bei mir, und schon brechen die undankbaren kleinen Scheißer einen Aufstand vom
Zaun. Und wo einer vorausgeht, folgen ihm weitere
... Vielleicht sollten wir auf jeden Fall einen Planeten
zerstören, nur um zu zeigen, dass wir es ernst meinen, Ja, das gefällt mir! Sucht mir einen Planeten,
den niemand vermissen wird, Joseph, und postiert
einen Materiewandler im Orbit. Und eines Tages
werde ich, wenn ich mal wirklich deprimiert bin ...
ein nettes kleines Feuerwerk veranstalten.«
Er warf sich glücklich in einen Sessel, Joseph gegenüber, und schlug wohlig ein Bein übers andere.
»Wären doch nur alle meine Probleme so leicht zu
lösen! Die meisten meiner Getreuen bemannen derzeit die Flotte, die ich den Streitkräften des Todtsteltzers entgegengeschickt habe. Dieser Mann ist
wirklich lästig! Ich habe seine ganze Familie umgebracht, und er versteht den Hinweis immer noch nicht.
Aber meine Flotte wird dem ein Ende bereiten. Ich
habe die Schiffe mit den besten militärischen Planern
und den eifrigsten und entschiedensten Fanatikern
bemannt, nur um absolut sicherzugehen, dass niemand Hemmungen hat, auf die anderen Schiffe zu
feuern. Noch immer keine Meldung, wenn ich Euch
richtig verstehe? Nein, natürlich nicht. Noch zu früh.
Aber ich möchte, dass es bald passiert. Ich möchte
von einem gewaltigen Sieg hören und von Hunderten
Schiffen, die in der Nacht brennen. Ich möchte Lewis' Kopf auf einem Stachel stecken sehen ... Ich
brauche einen Sieg, Joseph! Eine wirklich eindrucksvolle Demonstration meiner Stärke und der
Bösartigkeit und Erbarmungslosigkeit, die ich meinen Feinden gegenüber an den Tag legen kann! Ich
brauche etwas, was die Bauern einschüchtert und davon abhält, irgendetwas anzustellen, was vielleicht
bei mir Beachtung findet. Sie verehren mich einfach
nicht mehr so wie früher, die undankbaren kleinen
Scheißer. Ich wusste ja von jeher, schon zu meiner
Zeit als Paragon, dass die Öffentlichkeit wankelmütig und nicht vertrauenswürdig ist. Wie oft ich mich
schon neu erfinden musste, nur um im Licht der Öffentlichkeit zu bleiben ...! Und so scheint es, dass ich
gezwungen bin, verzweifelte Maßnahmen zu ergreifen.«
Er lächelte Joseph an und wartete darauf, dass dieser die nahe liegende Frage stellte. Joseph dachte panisch nach. Was zum Teufel konnte Finn sonst noch
im Schilde führen, das schlimmer wäre, als einen
ganzen Planeten mit einem Materiewandler zu vernichten?
»Was genau ... schwebt Euch vor, Eure Majestät?«
»Ich werde eine Abmachung mit den Elfen treffen
und ihre Besessenen benutzen, damit sie auf den
Straßen Ordnung und Disziplin wiederherstellen. Natürlich unter meinem Banner. Die werden sich von
den Bauern nichts gefallen lassen. Wenn die Leute
glauben, es ginge ihnen schon schlecht, dann sollen
sie mal warten, bis sich die Elfen an die Arbeit
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