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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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waren, und es scherte sie auch nicht. Sie hatten einen Groll auszutoben und waren außerdem
hungrig. Manchmal musste man sie daran hindern,
auch die Klongardisten und die Soldaten der Flotte
anzugreifen. Die Slumbewohner bejubelten die
Fremdwesen, was für Letztere eine neue Erfahrung
war.
Die Monster von Shandrakor fühlten sich bald zu
den Fremdwesen hingezogen und kämpften an deren
Seite. In ihrer Gesellschaft fühlten sie sich heimischer, obwohl sie höflich ablehnten, wenn sie aufgefordert wurden, sich am Festschmaus zu beteiligen.
Die Monster erwiesen sich als überragende Kämpfer
wider die Besessenen - was teilweise an ihrer tierhaften Natur lag, geschärft durch lange Jahre des Überlebenskampfes auf Shandrakor, aber vor allem daran,
dass sie nichts zu verlieren hatten. Man hatte ihnen
versprochen, dass sie heimkehren durften, und hier
waren sie. Gut, der Planet hieß nicht mehr Golgatha,
sondern Logres, aber diese Stadt war immer noch
Parade der Endlosen, genau so, wie sie in ihrer Erinnerung war. Selbst wenn man die Stadt seither ein
bisschen bunter gestaltet hatte. Sie waren wieder zu
Hause, und falls sie nur zurückgekehrt waren, um zu
kämpfen und zu sterben, so fanden sie das auch
okay.
Michel du Bois, einer der wenigen überlebenden
Abgeordneten des Parlaments, stand in einer Nebenstraße, die schon von Toten verstopft war, mit dem
Rücken zur Wand. Die meisten Krieger von Virimonde, mit denen er gelandet war, waren schon gefallen, aber er und ein Dutzend weitere kämpften
immer noch und widersetzten sich hartnäckig jedem
Bestreben, sie zu zerreißen wie die anderen. Du Bois
stieß im Singsang den alten Todtsteltzer-Schlachtruf Shandrakor! aus, während er das Schwert schwang
und dabei mehr Trotz als Fertigkeit demonstrierte.
Du Bois war seinem Heimatplaneten von jeher in
leidenschaftlicher Treue verbunden, wenn auch nicht
immer dessen berühmtem Paragon Lewis; als jedoch
Finns Kreaturen den Clan Todtsteltzer abgeschlachtet hatten, schworen sämtliche Bewohner Virimondes, nun selbst Todtsteltzers zu werden, und du Bois
nicht weniger als die anderen. Er gehörte zu den ersten Freiwilligen, die sich für den Kampf auf Logres
gemeldet hatten, obwohl er viel eher Politiker war als
Krieger. Er fand, dass er sich alles in allem ganz gut
schlug. Er hatte Besessene getötet. Er bedauerte nur,
dass er in einer solchen verwahrlosten Nebenstraße
fallen sollte, so weit entfernt vom Parlament und
dem Imperialen Palast, den Schauplätzen für einen so
großen Teil seines Lebens.
Er hatte sich gewünscht, diese Bauwerke wenigstens noch einmal zu erblicken, ehe er starb.
Einer nach dem anderen wurden die Männer und
Frauen um ihn niedergezerrt und umgebracht. Jeder
und jede einzelne von ihnen kämpfte bis zum letzten
Atemzug. Sie standen einer unüberwindlichen
Übermacht gegenüber, wie es einem Todtsteltzer
auch angemessen war, und keiner von ihnen floh.
Also tat Michel du Bois es auch nicht. Als er schließlich fiel und dabei immer noch mit dem Schwert um
sich schlug, lautete sein letzter Gedanke: Ah, Lewis,
ich wusste von jeher, dass Ihr noch mein Tod sein
würdet!
Die ganze Stadt war ein Schlachtfeld geworden.
Die Invasion der Besessenen war durch den Einsatz
der Sternenkreuzer vor der Stadt zum Stillstand gebracht worden, aber die schon eingedrungenen Gedankensklaven wogten nach wie vor über die Straßen
von Parade der Endlosen. Die Gezeiten der Schlacht
liefen mal in die eine, mal in die andere Richtung,
und abgesehen von einer kleinen Zone rings um den
Imperialen Palast konnte niemand mit Bestimmtheit
sagen, wie der Kampf ausgehen würde.
    Im Thronsaal schleuderten die fünf versammelten
Überesper die volle Kraft ihres beachtlichen Willens
auf Douglas Feldglöck und Finn Durandal, und erneut scheiterten sie. Sie drangen einfach nicht zu den
beiden Männern durch, die vor ihnen standen. Die
Überesper blickten einander verdutzt an. Kein EspBlocker hätte jemals einem solchen Angriff standhalten dürfen. Und dann erklang kaltes, raues Lachen
von irgendwo aus der hohlen Luft. Die Köpfe der
Überesper flogen herum. Kreischende Stille zitterte
heftig und rasselte mit den Ketten, und Höllenfeuer
Blau stöhnte leise. Der Graue Zug verlor einen Augenblick lang tatsächlich die Kontrolle über seine
staubige Gestalt. Sämtliche Überesper kannten dieses
Lachen. Und während sie sich panisch umblickten,
trat Diana Vertue gelassen hinter Finns Thron hervor

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