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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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erblickten die drei vor dem Palasteingang und die rings um sie aufgehäuften Leichen und
stimmten ihren Schlachtruf an:
Todtsteltzer! Todtsteltzer! Todtsteltzer!
Die neuen Streiter und die Besessenen prallten am
Fuß der Treppe aufeinander, und auf dem Platz vor
dem Palast wimmelte es bald von kämpfenden Gestalten. Das Chaos regierte, und die Leute schlugen
blindlings in alle Richtungen. Jesamine Blume senkte das Schwert und erhob die Stimme. Sie sang, und
alle ihre Labyrinthkräfte ballten sich in der geschulten Stimme. Das Lied übertönte jeden anderen Laut
und stieg immer weiter an, bis es schien, dass es
überall in der Stadt zu vernehmen war. Es war ein
altes Lied aus den frühen Tagen des Imperiums und
vielleicht aus noch älterer Zeit. Es kündete von der
Freude und Verantwortung, den Pflichten und
Triumphen des Menschseins. Jesamines Stimme
klang wie Stahl, Silber und Seide in der reglosen
Luft, ein reiner und durchdringender Klang. Es
schien, dass die ganze Stadt innehielt und lauschte.
Verteidiger und Besessene erstarrten an Ort und Stelle. Und dann fielen die Ashrai in das Lied ein. Es
war eine Hymne an das Leben und den Segen der
Menschlichkeit. Von überall in der Stadt kamen
Stimmen hinzu, bis sogar die Luft von der Macht
dieses Liedes vibrierte.
Und einer nach dem anderen und schließlich zu
Dutzenden brachen die Gedankensklaven zusammen,
blieben schlaff am Boden liegen und standen nicht
mehr auf. Es geschah überall auf den Straßen und
Plätzen und den überfüllten blutigen Stätten rings um
den Imperialen Palast. Das Lied Jesamines, der Ashrai und der Menschen, die gekommen waren, um eine Stadt und einen Planeten zu retten, wies eine Stärke und Kraft auf, der nicht einmal die Überesper
standzuhalten vermochten. Ihre Gedanken wurden
aus den Besessenen hinausgeworfen, und das Gelände rings um den Palast verschwand förmlich unter
den lebenden, aber leeren Hülsen derer, die einst
Männer und Frauen gewesen waren.
Aber Jesamine konnte nicht ewig weitersingen,
und schließlich versagte sogar ihr die Stimme. Und
ohne ihre Leitstimme verloren die Ashrai und die
übrigen Sänger den Faden. So setzte sich der Kampf
überall in der Stadt fort, vielleicht sogar ein wenig
grausamer als zuvor.
Als Brett Ohnesorgs Pinasse landete, empfand er
als Erstes den Impuls, in die Sicherheit des Slums zu
flüchten und dort unterzutauchen, bis die Kämpfe
vorbei waren. Er kannte dort alle möglichen Verstekke, wo ihn selbst seine ältesten Freunde und Feinde
nicht gefunden hätten. Die schiere Masse der Besessenen, denen er sich gegenübersah, machte jedoch
sofort deutlich, dass eine Flucht nicht möglich war.
Er wäre keine zehn Schritte weit gekommen. Brett
wimmerte, fluchte auf alles und jeden und zog seine
Waffen. Rose Konstantin hatte ihre Waffen schon
gepackt, ehe die Pinasse richtig gelandet war. Sie sah
die Armee der Besessenen vor ihr, die nach ihrem
Blut lechzten, und lächelte breit. Sie wog das
Schwert einmal in der Hand und näherte sich dem
Feind, als liebte sie ihn.
Wenig später kämpften Brett und Rose Rücken an
Rücken. Sie waren von den Kämpfern getrennt worden, mit denen sie gelandet waren. Rose hielt sich
nicht im Mindesten zurück, während sie ihre blutige
Bahn durch die Reihen der Besessenen zog, und
Brett hatte entsetzliche Angst, auch noch von ihr
getrennt zu werden. Die Gezeiten der Schlacht trugen sie weit vom Imperialen Palast fort. Brett sah
sich, wenn er überleben wollte, gezwungen, auf alles an Kampfesfertigkeit zurückzugreifen, was er
von Rose gelernt hatte. Eine Zeit lang kämpften sie
beide gut und elegant und streckten jeden Besessenen nieder, der in ihre Reichweite gelangte. Beide
waren sie schneller und stärker, als irgendein
Mensch hätte sein dürfen, und kein Gedankensklave
vermochte ihnen auch nur einen Augenblick lang
das Wasser zu reichen.
Aber Brett sah Soldaten sterben, die von den Besessenen zu Boden gezerrt und zerrissen wurden, und
der ausgeliehene Mut und die Fertigkeiten konnten
die wachsende Gewissheit nicht abwehren, dass ihn
ungeachtet der Wilden Rose an seiner Seite die Besessenen letztlich erwischen würden. Es waren einfach zu viele. Kein Fluchtweg stand ihm offen. Er
wusste, dass allein seine Fähigkeiten allein nicht reichen würden. Also tat er widerstrebend das Eine, was
ihm am meisten Angst machte. Mit Bedacht öffnete
er aufs Neue die alte Gedankenverbindung zu Rose
und nutzte seine

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