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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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Bin ich die einzige Stimme der Vernunft hier?«
»Ignoriert ihn«, wandte sich Randolph an Vardalos. »Ich denke, er hat mal wieder seine Medikamente nicht genommen. Sorgt Euch nicht um uns. Unser
Glaube wird uns bewahren. Sogar einen schlimmen
alten Ketzer wie Avi.«
»Sogar im Angesicht des Schreckens?«, fragte
Vardalos.
»Natürlich«, antwortete Randolph. »Wir wissen
im Grunde, womit wir es bei ihm zu tun haben. Es ist
der Feind. Das altbekannte Tier aus der Offenbarung.
Wann ist Glaube wichtiger, als wenn man dem Feind
von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht?«
»Mir wurde Gelegenheit gegeben, mich freiwillig
für den Einsatz zu melden, der jetzt Eurer ist«, sagte
Vardalos. »Ich habe es nicht getan.«
»Das hätte ich mir auch erhofft«, sagte Randolph.
»Ihr seid noch jung. Habt Euer Leben noch vor Euch.
Für diesen Einsatz braucht man Leute ... die nicht
mehr viel zu verlieren haben. Ich bin einfach froh
darüber, loszuziehen und etwas zu tun, was von Belang ist.«
»Hat was für sich«, warf Habib ein. »Es wäre uns
zuwider gewesen, im Ruhestand zu leben.«
»Der Herr sendet uns aus, und Er ruft uns heim.«
»Jawohl! Nun, er sollte lieber eine verdammte
Tasse Tee für uns bereithalten!«
»Seid still, Heide«, sagte Randolph freundlich. Er
musterte Vardalos. »Ich vermute, Ihr habt die neuesten Gerüchte vernommen? Dass eine ganze Flotte
bei Haden übergelaufen ist?«
»Ja«, bestätigte Vardalos. »Es heißt ... es heißt,
Owen wäre zurückgekehrt. Der selige Todtsteltzer
persönlich wäre zurück, um uns gegen den Schrekken zu führen, ganz wie es all die alten Legenden
versprochen hatten. Ich wünschte, ich könnte daran
glauben ... aber es klingt nicht sehr wahrscheinlich,
oder?«
»Verflucht, nein!«, sagte Randolph grimmig. »Das
ist nur ein schmutziger Trick von Shub. Mit ihrer
Tech können sie den Leuten einfach alles weismachen. Ich wusste ja schon immer, dass wir diesen
seelenlosen Robotern nicht trauen können. Ich habe
alle meine Großeltern im Kampf gegen Shub verloren, damals, als diese Roboter noch die offiziellen
Feinde der Menschheit waren. Nein, wäre der selige
Owen wirklich zurückgekehrt, wüssten wir alle es.
Er würde sich nicht auf irgendeinem rückständigen
Planeten einschleichen; er würde auf Logres auftauchen und Wunder wirken. Und falls er Finn nicht auf
dem Thron haben wollte, würde er ihn mit einem
Fußtritt davonjagen. Nein ... es ist ein schöner
Traum, Ariadne, aber mehr nicht. So, genug geplaudert! Unsere brandneuen Sensoren melden, dass wir
mit dem Auftauchen des Herolds recht bald rechnen
können. Wir reden später weiter, Erbe. Die Haken, Ende.«
Und danach war nichts weiter zu tun, als zu warten. Die Funkzentrale ertrank förmlich in flehenden
Funksprüchen von Zivilisten der Kuppelstädte auf
Usher II. Niemand wusste, wie viele Menschen da
unten in der Falle saßen, aber es mussten Millionen
sein. Die Erbe und die Haken konnten nichts für sie
tun. Beide hatten sie strikte Anweisung, nichts zu
unternehmen, was ihren Auftrag womöglich gefährdete. Schließlich hörte Kapitän Vardalos einfach
nicht mehr hin. Glaube und Loyalität waren ja sehr
schön, aber letztlich lief alles auf die schwere Bürde
der Pflicht hinaus.
Vardalos rief ein Bild vom Laderaum auf ihren
Privatmonitor. Das Einzige, was man in dem geräumigen Hangar erblickte, war die fremde Superwaffe,
und ihre faulige, giftige Präsenz schien die Stahlhalle
auszufüllen. Man hatte die Waffe auf Grundlage erbeuteter Fremdwesentechnik gebaut, und so sah sie
auch aus. Falls die Apparatur alles leistete, was die
Menschenwissenschaftler versprochen hatten, müsste
sie eine der beiden Sonnen von Usher II in eine Supernova verwandeln und dann deren gesamte
schreckliche Energie in einen einzigen grausamen
Angriff auf den Herold kanalisieren. Nichts Stoffliches dürfte das überstehen können, nicht mal etwas,
das aus Sternen schlüpfte. Und ohne den Herold, der
die Ziele vorbereitete, konnte sich der Schrecken
vielleicht nicht mehr ernähren ...
Vardalos setzte kein großes Vertrauen in diese
Waffe. Sie glaubte weder, dass sie leistete, was versprochen wurde, noch darauf, dass das Ding keinerlei
scheußliche Fremdwesenüberraschung im Ärmel hatte. Es einfach nur anzusehen, dabei fühlte sich Vardalos schon unwohl. Sie betrachtete es finster, wie es
dort auf dem Stahlboden des Laderaums hockte und
dabei an eine bösartige Kröte erinnerte. Es war groß

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