Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Rasse, die diese Rüstung angefertigt hatte, die nie dazu bestimmt gewesen war, von Menschen getragen zu werden.
    Immer häufiger und deutlicher wurden die Visionen. Meistens konnte er seinen Geist frei von ihnen halten. Aber wenn die Kampfeslust in ihm aufstieg, so wie jetzt, dann nahmen die Bilder Farbe und Ton an. Er spitzte die Ohren, um die Worte zu hören. Sie waren leise, und er konnte sie fast verstehen.
    Er schüttelte den Kopf und rief sich in die Gegenwart zurück. Er sah sich in dem dunklen Gang um. Es überraschte ihn schon längst nicht mehr, daß er im Dunkeln sehen konnte. Er machte Dolgan ein Zeichen, der mit seinen Mannen schweigend vierzig Fuß entfernt stand. Er winkte ihm zu. Auf jeder Seite des großen Tunnels warteten sechzig Zwerge darauf, die Falle zuschnappen zu lassen. Sie lauerten auf diejenigen von ihnen, die vor einer Tsurani-Streitmacht davonliefen, um den Feind in diese Falle zu locken.
    Das Geräusch von sich nähernden Schritten ließ sie wachsam werden. Einen Augenblick später gesellte sich Waffenlärm hinzu. Tomas’ ganzer Körper spannte sich. Mehrere Zwerge kamen in Sicht; sie bewegten sich rückwärts, während sie kämpften. Als sie an den Seitengängen vorbeikamen, verrieten die kämpfenden Zwerge mit keiner Miene, daß sie von ihren Brüdern wußten, die zu beiden Seiten lauerten.
    Sobald die ersten Tsurani-Krieger vorüber waren, rief Tomas »Jetzt!« und sprang vorwärts. Plötzlich war der Tunnel von sich windenden, kämpfenden Gestalten erfüllt. Die meisten Tsurani waren mit Schwertern bewaffnet, die für diese Umgebung schlecht geeignet waren. Die Zwerge handhabten ihre Streitäxte und Hämmer mit großem Geschick. Tomas schlug um sich, und mehrere Tsuranis fielen. Die flackernden Fackeln der Tsuranis warfen irrsinnige, zuckende Schatten auf die Wände des Tunnels und verwirrten die Augen.

     
    Ein Ruf erklang von der Rückseite der Tsurani-Streitmacht, und die Fremden begannen, sich durch den Tunnel zurückzuziehen. Diejenigen mit Schilden kamen vor und bildeten eine Mauer, über die hinweg die Tsuranis mit ihren Schwertern kämpfen konnten. Die Zwerge waren nicht in der Lage, weit genug zu reichen, um Schaden anzurichten. Jedesmal, wenn ein Zwerg angriff, hielt die Schildmauer stand, und der Angreifer wurde mit Schwerthieben vertrieben.
    In kurzen Spurts zog sich der Feind zurück.
    Tomas begab sich nach vorne, weil seine Reichweite groß genug war, um die Schildhalter zu treffen. Er fällte zwei, aber so schnell, wie sie fielen, traten andere an ihren Platz. Noch immer bedrängten die Zwerge sie hart, und sie zogen sich zurück.
    Sie erreichten eine Rumpelkammer und betraten sie auf der untersten Ebene.
    Hastig bezogen die Tsuranis in der Mitte der großen Höhle Position und bildeten einen großen Kreis aus Schilden. Die Zwerge zögerten einen Augenblick. Dann griffen sie an.
    Eine schwache Bewegung zog Tomas’ Blick auf sich. Er schaute zu einem der Simse über ihnen. In der dunklen Mine war es unmöglich, etwas Genaues zu sehen, aber ein plötzliches Gefühl warnte ihn. »Vorsicht von hinten!« brüllte er.
    Die meisten Zwerge waren durch die Schildmauer gebrochen und zu beschäftigt, um auf ihn zu achten. Aber ein paar in seiner Nähe schauten empor. Einer, der neben Tomas stand, rief: »Von oben!« Schwarze Schatten ergossen sich von der Decke und schienen am Felsen hinabzukriechen. Andere, menschliche Schatten kamen die höher gelegenen Gänge entlang gelaufen.
    Lichter erschienen über ihnen, als die Tsurani-Krieger auf den höheren Ebenen ihre Fackeln entzündeten.
    Tomas blieb entsetzt stehen. Direkt hinter den wenigen überlebenden Tsuranis in der Höhle konnte er Kreaturen aus jeder Öffnung oberhalb kriechen sehen.
    Sie waren wie ein Volk von Ameisen- denen sie auch stark ähnelten. Im Gegensatz zu Ameisen jedoch liefen sie von der Mitte ihres Körpers an aufrecht. In ihren menschenähnlichen Armen trugen sie Waffen. Ihre insektenähnlichen Gesichter hatten große Facettenaugen, aber sehr menschliche Mäuler. Sie bewegten sich mit unglaublicher Schnelligkeit und stürzten sich auf die Zwerge. Diese reagierten, ohne zu zögern, so überrascht sie auch waren. Der Kampf war in vollem Gange.
    Er wurde immer heftiger, und mehrmals sah sich Tomas zwei Gegnern gleichzeitig gegenüber. Die Kreaturen waren offensichtlich intelligent, denn sie kämpften organisiert, und ihre unmenschlichen Stimmen konnten vernommen werden, wie sie in der Tsurani-Sprache

Weitere Kostenlose Bücher