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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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guten Lehrmeister hatte.«
    Tully ergriff Fannons Ellbogen. »Du bist vielleicht kein alter Mann, aber ein kranker. Zurück in die Burg mit dir. Morgen kannst du anfangen, richtig herumzulaufen. Und in ein paar Wochen wirst du schon wieder herumrennen und Befehle erteilen wie früher.«

     
    Fannon brachte ein leichtes Lächeln zustande und ließ sich von Tully wieder die Stufen hinabführen. Als er fort war, meinte Gardan: »Der Schwertmeister hat recht, Hoheit. Ihr habt Eurem Vater Ehre gemacht.«
    Arutha beobachtete die näherkommenden Schiffe. Seine eckigen Züge zeigten einen Ausdruck stillen Nachdenkens. Leise sagte er: »Wenn ich gut war, dann nur, weil ich die Hilfe von guten Männern hatte, von denen viele nicht mehr unter uns sind.« Er holte tief Luft, ehe er fortfuhr: »Ihr habt eine wichtige Rolle dabei gespielt, du und Martin.«
    Beide Männer lächelten und bedankten sich. »Und Ihr auch, Pirat.« Arutha grinste. »Wir stehen tief in Eurer Schuld.«
    Amos Trask versuchte, bescheiden auszusehen, aber es gelang ihm nicht.
    »Nun, Hoheit, ich habe bloß meine eigene Haut verteidigt und die der anderen.« Dann erwiderte er Aruthas Grinsen. »War ein verdammt guter Kampf.«
    Wieder schaute Arutha zum Meer hinüber. »Hoffen wir, daß es bald überhaupt keine Kämpfe mehr für uns gibt.« Er verließ die Mauer und begab sich die Treppe hinunter. »Gebt Befehl, den Angriff vorzubereiten.«
    Kasumi von den Shinzawai, Truppenführer der Armeen des Kanazawai-Clans der Partei der Blauen Räder beobachtete den Feind auf der Burgmauer. Er konnte die Gestalten auf den Zinnen kaum ausmachen, aber er kannte sie gut.
    Er wußte ihre Namen nicht, aber ein jeder war ihm so vertraut wie seine eigenen Männer. Da war der schlanke Junge, der Befehle gab, der kämpfte wie ein Teufel und Ordnung in die Schlägerei brachte, wenn sie erforderlich war.
    Der schwarze Riese würde nicht fern sein, der Mann, der wie ein Bollwerk stand, bei jedem Sturm auf die Mauer. Und auch der Grüngekleidete, der wie ein Gespenst durch die Wälder eilen konnte. Zweifellos war auch der Breitschultrige in der Nähe, der lachende Mann mit dem geschwungenen Schwert und dem irren Lachen. Insgeheim salutierte Kasumi vor ihnen allen.
    Sie waren tüchtige Feinde, wenn auch bloß Barbaren.
    Chingari von den Omechkel, der Oberste Befehlshaber, trat an Kasumis Seite.

    »Truppenführer, die Flotte der Barbaren nähert sich. Ihre Männer werden in einer Stunde an Land gehen.«
    Kasumi betrachtete die Schriftrolle, die er in der Hand hielt. Ein Dutzend Mal hatte er sie gelesen, seit sie bei Morgengrauen angekommen war. Noch einmal warf er einen Blick darauf und musterte das Siegel an ihrem unteren Ende, das Wappen seines Vaters, Kamatsu, Herr der Shinzawai. Schweigend nahm Kasumi sein persönliches Schicksal hin und erklärte: »Befehle den Aulbruch.
    Brecht unverzüglich das Lager ab und sammelt die Krieger. Man hat uns befohlen, nach Kelewan zurückzukehren. Schickt die Wegbereiter voraus.«
    Chingaris Stimme verriet seine Verbitterung. »Jetzt, wo der Tunnel zerstört ist, geben wir so schnell auf?«
    »Das ist keine Schande, Chingari. Unser Clan hat sich aus der Allianz der Kriege zurückgezogen, wie auch die anderen Clans der Partei der Blauen Räder. Wieder einmal steht die Partei des Krieges allein mit der Handhabung dieser Invasion.«
    Seufzend meinte Chingari: »Also prallen wieder einmal Politik und Eroberung aufeinander. Es wäre ein glorreicher Sieg gewesen, wenn wir dieses feine Schloß hätten erobern können.«
    Kasumi lachte. »Das ist wahr.« Er beobachtete die Aktivitäten im Schloß.
    »Sie sind die besten, denen wir jemals gegenüber gestanden haben. Wir haben schon jetzt viel von ihnen gelernt. Burgmauern, die nach außen verlaufen und dadurch Sappeure daran hindern, sie zum Einsturz zu bringen - das ist neu und schlau. Und diese Tiere, die sie reiten. Ayee, wie die sich bewegen. Wie Thun, der über die Tundra zu Hause rast. Irgendwie werde ich ein paar dieser Tiere bekommen. Ja, diese Leute sind mehr als bloße Barbaren.« Er dachte einen Augenblick nach. Dann sagte er: »Unsere Pfadfinder und Wegbereiter sollen die Augen offenhalten, ob es Anzeichen für die Teufel des Waldes gibt.«
    Chingari spie aus. »Die Verderbten ziehen erneut in großer Zahl gen Norden.
    Sie sind ein ebensolcher Stachel in unserer Seite wie die Barbaren.«
    »Wenn diese Welt erobert ist, werden wir uns um diese Kreaturen kümmern müssen«, meinte Kasumi.

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