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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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nächste Höhle, in die wir gelangen, verfügt über mehrere Gänge, die direkt zu den alten Minen führen. Wenn wir erst einmal an dieser Höhle vorüber sind, werden wir schnell wieder an die Oberfläche gelangen. Morgen mittag sollten wir die Minen verlassen haben.«

    Borric schaute sich um. »Dieser Ort mag Eurer Natur entsprechen, Zwerg, aber ich werde froh sein, wenn er hinter mir liegt.«
    Dolgan lachte. Es war ein voller, herzlicher Ton, der von den Höhlenwänden widerhallte. »Nicht der Platz kommt meiner Natur entgegen, Lord Borric, vielmehr kommt meine Natur dem Ort entgegen. Ich kann mit Leichtigkeit unter den Bergen hindurchziehen, denn mein Volk bestand schon immer aus Bergarbeitern. Aber wenn ich die Wahl hätte, würde ich meine Zeit lieber auf den hoch gelegenen Weiden von Caldara verbringen und mich um meine Herde kümmern, oder mit meinen Brüdern in der langen Halle sitzen, Bier trinken und Balladen singen.«
    »Verbringt Ihr viel Zeit mit dem Singen von Balladen?« fragte Pug.
    Dolgan schenkte ihm ein freundliches Lächeln. Seine Augen leuchteten im Schein des Feuers. »Aye. Denn die Winter sind lang und hart in den Bergen.
    Wenn die Herden erst einmal sicher auf ihren Winterweiden sind, dann gibt es wenig zu tun. Also singen wir unsere Lieder und trinken Herbstbier und warten auf den Frühling. Es ist ein gutes Leben.«
    Pug nickte. »Ich würde Euer Dorf gern eines Tages einmal sehen, Dolgan.«
    Dolgan paffte an seiner allgegenwärtigen Pfeife. »Vielleicht tust du das eines Tages, Bürschchen.«
    Sie legten sich schlafen. Einmal, mitten in der Nacht, als das Feuer schon niedergebrannt war, wachte Pug auf. Wieder verspürte er das kalte, eisige Gefühl, das ihn schon früher geplagt hatte. Er setzte sich auf. Kalter Schweiß lief über seinen Körper, und er sah sich um. Er konnte die Posten erkennen, die nahe ihren Fackeln Wache standen. Um sich her sah er die Gestalten der Schlafenden. Einen Moment lang wurde das Gefühl stärker, so als näherte sich etwas Schreckliches, und er wollte schon Tomas wecken, als es endlich verging. Müde und erschöpft blieb er zurück. Er legte sich nieder, und gleich darauf war er wieder eingeschlafen.
    Er erwachte kalt und steif. Die Soldaten machten die Maultiere bereit, und bald würden sie alle weiterziehen. Pug weckte Tomas, der dagegen protestierte, aus seinen Träumen gerissen zu werden. »Ich war daheim in der Küche, und Mutter hatte eine große Platte mit Würstchen zubereitet, und Kornkuchen, der von Honig triefte«, erzählte er verschlafen.
    Pug warf ihm einen Keks zu. »Das muß bis Bordon reichen. Dann werden wir essen.«
    Sie sammelten ihre karge Habe zusammen, beluden die Maultiere und machten sich auf den Weg. Als sie ausschritten, verspülte Pug wieder das eisige Gefühl der Nacht zuvor. Mehrmals kam und ging es.
    Stunden verstrichen, und sie erreichten die letzte große Höhle. Hier ließ Dolgan sie halten, während er ins Dunkel hineinstarrte. Pug konnte ihn sagen hören: »Für einen Augenblick dachte ich…« Plötzlich standen die Haare in Pugs Nacken zu Berge, und eisiges Entsetzen packte ihn, schrecklicher denn je zuvor. »Dolgan, Lord Borric!« schrie er. »Etwas Entsetzliches passiert!
    Dolgan stand stocksteif und lauschend. Ein schwaches Stöhnen klang aus einem anderen Tunnel von fern her.
    Kulgan rief: »Ich fühle auch etwas.«
    Plötzlich wiederholte sich der Ton, näher diesmal. Es war ein Stöhnen, das das Blut gefrieren ließ. Es hallte von den gewölbten Decken wider. Es war unmöglich zu sagen, wo sein Ursprung lag.
    »Bei den Göttern!« rief der Zwerg. »Es ist ein Gespenst! Beeilt Euch! Bildet einen Kreis, sonst stürzt es sich auf uns, und wir sind verloren.«
    Gardan drängte die Jungs vorwärts, und die Soldaten führten die Maultiere in die Mitte der Höhle. Hastig banden sie die beiden Tiere fest und formten einen Kreis um die verschreckten Wesen. Waffen wurden gezogen. Gardan stand vor den beiden Jungs, die ganz nah an die Maultiere zurückgedrängt worden waren. Beide hatten ihre Schwerter gezogen, hielten sie aber unsicher in den Händen. Tomas konnte fühlen, wie sein Herz hämmerte, und Pug war in kalten Schweiß gebadet. Das Entsetzen, das ihn gefangenhielt, hatte nicht zugenommen, nachdem Dolgan ihm einen Namen gegeben hatte, aber es hatte auch nicht nachgelassen.
    Sie hörten, wie Atem scharf und zischend eingezogen wurde, und schauten nach rechts. Vor dem Soldaten, der diesen Ton von sich gegeben hatte,

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