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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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dunklen Tunnel vor ihm zurück.
    Die Tunnel waren feucht. Hin und wieder kamen sie an einem Gang vorüber, der von der einen oder anderen Seite abzweigte. Im Vorbeigehen blinzelte Pug in jeden, aber sie wurden schnell wieder von der Dunkelheit verschluckt. Die Fackeln warfen flackernde Schatten auf die Wände, die sich dehnten und zusammenzogen, wenn sie näherkamen oder sich weiter entfernten. An mehreren Stellen mußten sie die Köpfe der Maultiere herunterziehen, aber meistens hatten sie genug Raum.
    Pug hörte, wie Tomas, der vor ihm ging, murmelte: »Hier unten möchte ich nicht allein sein. Ich habe schon jede Orientierung verloren.« Pug sagte nichts, denn die Minen bedrückten auch ihn.
    Nach einer Weile kamen sie zu einer großen Höhle, von der verschiedene Tunnel abzweigten. Die Kolonne hielt an, und der Herzog befahl, daß Wachen aufgestellt wurden. Fackeln wurden an den Wänden befestigt und die Maultiere getränkt. Pug und Tomas gehörten zur ersten Wache, und hundertmal glaubte Pug zu sehen, wie sich Schatten gleich hinter dem Feuerschein bewegten. Bald wurden sie von Soldaten abgelöst, und die Jungs gesellten sich zu den anderen, die beim Essen waren. Sie erhielten Dörrfleisch und Kekse. Tomas fragte Dolgan: »Wie heißt das hier?«
    Der Zwerg paffte an seiner Pfeife. »Das ist eine Rumpelkammer, Bürschchen.

    Als mein Volk dieses Gebiet ergrub, haben wir viele solcher Plätze geschaffen.
    Dort, wo große Adern aus Eisen, Gold, Silber und anderem Metall zusammentrafen, wurden viele Tunnel vereint. Und wenn das Metall dann heraus geholt worden war, entstanden diese Höhlen. Es gibt hier unten auch natürliche Höhlen, die genauso groß sind, aber anders aussehen. Da ragen große Steinkeile vom Boden auf, und andere hängen von der Decke herab. Du wirst noch eine zu Gesicht bekommen.«
    Tomas sah nach oben. »Wie hoch ist die?«
    »Ich kann es nicht genau sagen. Vielleicht dreißig Meter, vielleicht zwei- oder dreimal so hoch. In diesen Bergen gibt es noch immer viel Metall. Als aber der Großvater meines Großvaters als erster hier grub, war das Erzvorkommen noch unvorstellbar groß. In diesen Bergen gibt es Hunderte von Tunneln, in vielen Ebenen. Durch diesen Tunnel da« - er zeigte auf einen anderen, der sich auf derselben Ebene befand wie der Boden der Rumpelkammer- »gelangt man zu einem weiteren, der auf einen anderen Tunnel stößt, und dann wieder zu einem anderen. Wenn man dem dann folgt, gelangt man in den Mac Bronin Alroth, eine verlassene Mine. Da hindurch könnte man zum Mac Owyr Dur gelangen, wo sich einige meiner Leute erkundigen würden, wie du in ihre Goldmine gelangt bist.« Er lachte. »Aber ich bezweifle, daß du den Weg finden würdest.«
    Er paffte an seiner Pfeife, und die restlichen Soldaten kamen zum Essen.
    »Nun, wir sollten besser weiterziehen.«
    Tomas schien überrascht. »Ich dachte, wir machten hier Rast für die Nacht.«
    »Die Sonne steht noch hoch am Himmel, Bürschchen. Der halbe Tag liegt noch vor uns, ehe wir schlafen.«
    »Aber ich dachte…«
    »Ich weiß. Hier unten kann man leicht das Zeitgefühl verlieren, außer man ist ein Zwerg.«
    Sie suchten ihre Habe zusammen und machten sich wieder auf den Weg.
    Nachdem sie noch geraume Zeit gewandert waren, gelangten sie in eine Reihe von gewundenen Gängen, die nach unten abzufallen schienen. Dolgan erklärte ihnen, daß der Eingang auf der Ostseite der Berge einige hundert Meter tiefer lag als der im Westen, und sie würden während des größten Teils ihrer Reise abwärts ziehen.
    Später kamen sie durch eine andere Rumpelkammer. Sie war kleiner als die erste, aber immer noch beeindruckend, so viele Tunnel führten von ihr fort.
    Ohne zu zögern, wählte Dolgan einen heraus und führte sie hindurch.
    Bald konnten sie das Geräusch von Wasser hören. Über die Schulter sagte Dolgan: »Ihr werdet bald etwas erblicken, was noch kein lebender Mensch und nur wenige Zwerge gesehen haben.«

    Das Geräusch des rauschenden Wassers wurde immer lauter. Sie betraten eine weitere Höhle, diesmal eine natürliche, die um einiges größer war als die erste.
    Der Tunnel, durch den sie gekommen waren, wurde zu einem schmalen Sims.
    Es war etwa sechs Meter breit und lief an der rechten Seite der Höhle entlang.
    Sie spähten alle über den Rand und konnten nichts sehen als Dunkelheit, die sich unter ihnen erstreckte.
    Der Pfad führte um eine Rundung in der Wand, und als sie herumbogen, begrüßte sie ein Anblick, der sie alle

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