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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Schlangen werden in dem kalten Hochland des Ostens aussterben, werden aber für alle Zeiten in den Legenden der stolzen Thuril fortleben.
    Tausend weitere kommen. Alle schreiten die goldene Rampe hinab, um ihren Fuß auf Kelewan zu setzen. Einige bewegen sich fort, als sie die Ebene erreichen und reisen weiter zu anderen Teilen des Planeten. Aber viele bleiben und schauen zu, wie Tausende nach ihnen über die Brücke kommen. Die Zeit vergeht. Die Nacht folgt auf den Tag und macht dann einem neuen Platz, während die Horden vor dem wahnsinnigen Ansturm des Chaos fliehen.
    Mit ihnen kommen zwanzig Wesen der Macht. Auch sie fliehen vor der Zerstörung des Universums. Die Menge auf der Ebene sieht sie nicht, aber er beobachtet sie. Er weiß, daß sie zu den zwanzig Göttern Kelewans werden, den Zehn Höheren und Zehn Niedrigeren Wesen. Sie fliegen aufwärts, um die Reihen der Kraft von den alten, schwachen Wesen zu befreien. Es gibt keinen Kampf, als die neuen Götter ihre Plätze einnehmen, denn die alten Wesen der Macht wissen, daß eine neue Ordnung diese Welt beherrschen wird.
    Nachdem er tagelang zugesehen hat, bemerkt er, daß der Menschenstrom schwächer wird.
    Hunderte von Männern und Frauen ziehen riesige Boote. Sie sind aus einem Metall gefertigt, das in der Sonne leuchtet, und sie bewegen sich auf Rädern aus einer schwarzen Substanz. Sie erreichen die Ebene und sehen den Ozean jenseits des schmalen Strandes. Sie stoßen einen Schrei aus und ziehen ihre Boote ins Wasser. Fünfzig Schiffe setzen Segel und fahren hinaus über das Meer in Richtung Süden, zu dem Land, das Tsubar werden wird, die verlorene Nation.
    Die letzte Gruppe besteht aus Tausenden von Menschen in Roben von vielen Farben und Schnitten. Er weiß, daß dies die Priester und Magier vieler Nationen sind. Gemeinsam stehen sie da und halten den wütenden Irrsinn zurück. Während er zuschaut, fallen viele. Ihr Leben brennt wie eine Kerze aus. Auf ein vorher abgesprochenes Zeichen hin drehen sich viele von ihnen um, die auf der goldenen Brücke stehen, und fliehen hinab. Sie alle halten Bücher, Schriftrollen und anderes Wissen m den Händen. Als sie den Fuß der Brücke erreichen, wenden sie sich um und betrachten das Drama, das sich dort abspielt.
    Die da oben sehen sich nicht nach den Flüchtlingen um, sondern schauen an, was sie zurückhalten. Jetzt stoßen sie einen Ruf aus, singen einen mächtigen Zauber und greifen zu einem von enormer Kraft. Die unten nehmen ihre Rufe auf; wie ein Echo schallt es zurück, und alle, die sie hören können, winden sich vor Angst bei diesem Geräusch. Die Brücke beginnt sich vom Boden ausgehend aufzulösen. Eine Flut von Haß und Entsetzen ergießt sich durch den Spalt, und diejenigen, die oben stehen, werden von ihr überrannt. Als die Brücke und die Öffnung darüber seinen Blicken entzogen werden, erklingt ein einzelner Schrei der Wut. Er ist so entsetzlich, daß viele von denen, die unten in der Ebene sind, wie von einem Schlag gefällt werden.
    Für eine Weile bleiben diejenigen, die dem namenlosen Terror entkommen sind, stumm zurück.
    Dann lösen sie sich langsam auf. Hier und da trennen sich Gruppen von den anderen und gehen davon. Er weiß, daß diese zerlumpten Flüchtlinge in den kommenden Jahren diese Welt erobern werden, denn sie sind es, aus denen die Nationen entsprungen sind, die Kelewan bevölkern.
    Er weiß, daß er den Beginn der Nationen gesehen hat und ihre Flucht vor dem Feind, dem namenlosen Terror, der die Heimat vieler Rassen der Menschheit zerstört und sie über andere Universen verteilt hat.
    Wieder umhüllt ihn der Umhang der Zeit und taucht ihn ein in ein Dunkel.

     
    Gefolgt vom Licht.
    Auf der Ebene, die leer gewesen war, erhebt sich jetzt eine große Stadt. Ihre weißen Türme recken sich zum Himmel. Ihre Bewohner sind fleißig, und die Stadt wird wohlhabend. Karawanen mit Handelsgütern kommen über Land, und große Schiffe erscheinen von jenseits des Meeres. Jahre vergehen, und mit ihnen Krieg und Hungersnot, Frieden und Wohlstand.
    Eines Tages erscheint ein Schiff im Hafen. Es sieht so verwahrlost aus wie seine Mannschaft.
    Eine große Schlacht ist geschlagen worden, und dieses Schiff ist eines der wenigen, die sie überstanden haben. Diejenigen von jenseits des Wassers werden bald kommen, und die Stadt der Ebene wird fallen, wenn ihr niemand zu Hilfe kommt. Läufer werden nach Norden in die Städte entlang des großen Flusses gesandt werden, denn sollte die weiße Stadt

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