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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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prachtvolle, einzige Ding der Zukunft.
    Zweihundert Jahre sind verstrichen, und jetzt brennen zwei Sonnen vom Himmel. Eine ist warm und gelbgrün, die andere klein, weiß und wütend. Der Zuschauer sieht, wie die Männer an ihrer Magie arbeiten, dem größten Bann, der in der Geschichte der Nationen verhängt worden ist. Selbst die legendäre Brücke von außen, der Anbeginn der Zeit, war keine so wichtige Tat. Denn damals hatten sie sich bloß zwischen den Welten bewegt, jetzt jedoch wollen sie einen Stern versetzen.
    Unter sich kann er die Anwesenheit vieler anderer Magier fühlen, die ihre Macht jenen oberhalb zukommen ließen. In den vergangenen Jahren haben sie an diesem Zauberspruch gearbeitet und haben jeden Schritt, als der Fremde näher kam, mit größter Sorgfalt ausgeführt. Obwohl dieser Zauber über alle Maßen mächtig ist, ist er doch auch sehr zart und empfindlich. Ein Fehltritt, und alle Arbeit wird zunichte gemacht. Er schaut auf und erblickt den Fremden, der auf diese Welt zuhält. Er wird Kelewan nicht treffen. Es besteht aber nur wenig Zweifel daran, daß alles Leben auf diesem Planeten absterben wird, wenn seine Hitze der bereits bestehenden Kelewans hinzugefügt wird. Mehr als ein Jahr lang wird Kelewan dann zwischen seinem Hauptplaneten und dem Fremden in beständigem Tageslicht hängen. Alle Magier sind sich darüber einig, daß nur einige wenige in tiefen Höhlen überleben können. Und diese werden dann auf einen ausgebrannten Planeten zurückkehren. Jetzt müssen sie handeln, ehe es zu spät ist, um es noch einmal zu probieren, wenn der Zauber versagen sollte.
    Und so handeln sie jetzt alle und murmeln das letzte Stück der großen Arbeit. Einen Augenblick lang scheint die Welt stillzustehen und unter dem letzten Wort des Spruches zu vibrieren. Langsam wird das Widerhallen lauter, nimmt an Resonanz zu, . entwickelt neue Harmonien, neue Töne und bekommt einen ganz eigenen Charakter. Schon bald ist es laut genug um diejenigen in den Türmen taub zu machen, und sie müssen ihre Ohren bedecken. Die unten am Boden stehen stumm, von Staunen ergriffen. Sie schauen zum Himmel empor, an dem farbenprächtige Sterne auftauchen.
    Energieblitze zucken, und das Licht der beiden Sterne verblaßt hinter momentanen, blendenden Spielereien. Einige, die jetzt zusehen, werden für den Rest ihres Lebens blind bleiben. Ihm jedoch macht weder der Lärm noch das Licht etwas. Es ist, als kümmere sich jemand darum, ihn vor ihren Auswirkungen zu schützen. Ein großer Spalt erscheint im Himmel, ganz ähnlich dem, durch den die goldene Brücke vor Urzeiten gekommen ist. Gefühllos sieht er zu, empfindet nichts als Faszination, und auch die nur schwach. Der Spalt wird immer größer am Himmel, zwischen dem Fremden und Kelewan. Er fängt an, sich von ihrem Planeten fortzubewegen, auf den fremden Stern zu.
    Aber noch etwas anderes geschieht. Heftiger als zur Zeit der goldenen Brücke, stärker denn je, brodelt Energie aus dem Herzen des Spalts hervor. Eine alles überwältigende Woge von Haß steht dieser chaotischen Szene gegenüber. Der Feind, die teuflische Macht, die die Nationen nach Kelewan getrieben hat, klammert sich noch immer an das andere Universum, und sie hat diejenigen nicht vergessen, die ihr Vorjahren entkommen sind. Sie kann den Spalt nicht überwinden, denn um sich zwischen den Universen zu bewegen, braucht sie mehr Zeit. Aber sie lenkt den Spalt ab, fort von dem Fremden. Er wird größer, und die am Boden sehen, daß er Kelewan verschlingen und den Planeten zurück unter die Herrschaft des Feindes bringen wird.
    Der Zuschauer beobachtet all das gleichgültig. Er ist ungerührt, im Gegensatz zu denen, die ihn umgeben, denn er weiß, daß dies nicht das Ende der Welt ist. Ein Spalt eilt auf den Planeten zu, und ein Magier tritt vor.
    Irgendwie ist er dem bekannt, der zusieht. Anders als die um ihn her, trägt dieser Mann eine braune Robe, die von einem Gürtel gehalten wird. In der Hand hat er einen Holzstab. Er erhebt ihn über seinen Kopf und murmelt einen Zauberspruch. Der Spalt verändert sich. Farben, die unmöglich zu beschreiben sind, werden zu einem tiefen Schwarz, und er trifft den Planeten.
    Der Himmel explodiert, und dann ist alles um ihn her schwarz. Als sich die Dunkelheit hebt, senkt sich am Horizont die Sonne, Kelewans eigene Sonne. Die Magier, die nicht tot oder irrsinnig sind, starren voll Entsetzen empor. Der Himmel über ihnen ist eine totale Leere, ohne

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