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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Katze, sie war nicht besonders erfahren und hatte große Schmerzen. Ein älterer Jäger hätte der Katze mit dem flachen Schild ins Gesicht geschlagen, was zwar wenig Schaden angerichtet, aber Lärm gemacht und dem Tier weh getan hätte. Wenn der Löwe den Schild angreift, läßt der erfahrene Jäger ihn das tun und versucht, seinen Speer wieder aufzuheben. Genau das lehren wir auch immer, doch in der Hitze des Gefechts wird es leicht vergessen. Wirklich leicht vergessen, Euer Hoheit. Ich muß Euch jetzt verlassen, mein Lord Prinz. Doch vorher sollt Ihr wissen, falls Ihr jemals etwas brauchen solltet, ich bin in Eurer Schuld.«
    Erland fiel nichts Angemessenes ein, was er hätte sagen können, deshalb meinte er nur: »Ich danke Euch für Euren Besuch und die Ehre Eurer Anwesenheit, Lord Jaka.«
    Der Kommandant der Kaiserlichen Streitwagenlenker verneigte sich vor Prinz Erland und verließ das Zimmer. Erland drehte sich zu Miya um und sagte: »Ich werde dich später am Abend sehen, schätze ich.«
    Miya kam zu ihm herüber und stand einen Moment lang vor ihm und richtete den Kragen seines Rocks, jedoch eher, um Erland nah zu sein, als daß es wirklich notwendig gewesen wäre. »Ich werde Euch schon eher sehen, mein Prinz. Ich bin zur Kaiserin befohlen worden.«
    »Ist irgend etwas nicht in Ordnung?«
    Miya zuckte mit den Schultern. »Nein. Alle, die im Palast von Ihr, Die Kesh Ist, dienen, haben gelegentlich die große Ehre, dabeizusein, wenn die erhabene Kaiserin hofhält.«
    »Gut. Dann sehe ich dich dort.«
    Erland zeigte auf die Tür seines Gemaches, und zwei junge Frauen öffneten sie weit. Draußen warteten vier Palastwachen aus Krondor in ihren Uniformen. Sie nahmen Erland in die Mitte, und raschen Schrittes marschierten sie durch die langen Gänge des Palastes.
    Unterwegs gesellten sich zuerst James und Gamina, dann Locklear und schließlich Kafi zu ihnen. Als sie den Bereich des Palastes erreichten, in dem die Kaiserin wohnte, blieben die Wachen aus Krondor zurück, da es Soldaten fremder Völker nicht erlaubt war, sich der Herrscherin von Kesh zu nähern.
    Erland betrat den Saal zu Trompetenklängen. Er führte seine kleine Gruppe, und als Ranghöchster mußte er die Kaiserin zunächst begrüßen. Der keshianische Zeremonienmeister betete die lange Liste der Titel des Prinzen herunter, und Erland wußte aus seinem Unterricht, daß die Kaiserin demnach offiziell hofhielt. Er mußte ein Lächeln unterdrücken, denn der Unterschied zwischen einem offiziellen und einem inoffiziellen Empfang bei der Kaiserin bestand nur in dem Namen. Er wünschte sich zurück nach Krondor, wo er so oft mit Borric zusammen an einem einfachen Tisch in der Küche gegessen hatte, damit sie nicht an den standesgemäßen Abendessen ihrer Eltern teilnehmen mußten.
    Erland erreichte das Podest, verneigte sich, und der Zeremonienmeister sagte: »Oh, Sie, Die Kesh Ist, ich habe die Ehre, Euch Seine Hoheit, den Prinzen Erland, den Erben des Throns des Königreichs der Inseln, ritterlichen Hauptmann der Armee des Westlichen Reiches, vorzustellen.«
    Erland richtete sich wieder auf und sagte: »Euer Majestät, ich danke Euch für die Freundlichkeit, mir und meinen Gefährten Eure Großzügigkeit zuteil werden zu lassen. Darf ich Euch vorstellen –«, und in aller Form stellte er der Kaiserin seine Gefährten vor, obwohl sie schon einmal vor ihr gestanden hatten.
    Er fragte sich, ob dieser Unsinn bei den anderen Mahlzeiten des Tages ebenfalls üblich war.
    Die Kaiserin sagte: »Eure Hoheit hatte einen geschäftigen Tag, wenn man den Berichten Glauben schenken darf.« Erland wartete, ob sie noch etwas hinzufügte, doch alles, was sie sagte, war: »Es ist uns ein Vergnügen, daß Ihr Euch abermals zu uns gesellt, Euer Hoheit. Bitte, genießt die Großzügigkeit unserer Tafel.«
    Während Erland sich abwandte, betrat Prinz Awari mit einigen seiner Gefährten den Saal. Einer, der Erland am nächsten kam, spuckte im Vorbeigehen vor dem Prinzen auf den Boden.
    Erland blieb stehen, riß die Augen auf, und sein Gesicht rötete sich. Der junge Mann, der gespuckt hatte, wollte weitergehen, doch Erland drehte sich um und sagte: »Ihr!«
    Alle Blicke richteten sich auf die beiden jungen Männer. Der Spucker sah Erland mit zusammengekniffenen Augen an. Er war ein Reinblütiger, vermutlich der Sohn eines wichtigen Adligen, da er im Gefolge des Prinzen Awari auftrat, und sein Körper war muskulös und stark. Für Erland roch das Ganze nach einem Kampf, und

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