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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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ihr geboren waren. Er trank viel Wasser und Fruchtsaft, genauso wie Suli und Ghuda, doch immer noch wurde er in der Hitze schnell müde. Er fragte sich, wie nahe er bei den Sklavenhändlern in der Jal-Pur-Wüste wohl dem Tod gewesen war.
    Als sie den Kamm des Berges erreicht hatten, sahen sie, wie Janos Sabers Karawane rasch den Hügel hinunterrollte. Und auf der hinteren Kante des letzten Wagens saß der Isalani und ließ die Beine baumeln, während er eine große Orange aß. Ghuda zeigte auf ihn, und Borric schüttelte den Kopf. »Der ist nicht dumm.«
    Ghuda trottete weiter die Straße entlang, und Borric zwang sich, das gleiche zu tun, obwohl sich seine Glieder wie feuchte Baumwolle anfühlten. Nach ein paar Minuten hatten sie den letzten Wagen eingeholt, und Borric zog sich hinten hinauf, während Ghuda neben dem Kutscher aufstieg und Suli zum Küchenwagen hastete.
    Borric seufzte tief, dann sah er sich den Mann an, den er vor den drei Präriebewohnern gerettet hatte. Der Isalani bot keinen besonders schönen Anblick: ein o-beiniger, kleiner Kerl mit einem Gesicht wie ein Geier. Sein Kopf war fast viereckig und zuckte auf einem schlaksigen Hals hin und her, wodurch er sehr komisch wirkte. Aus dem Hinterkopf sproß ihm ein Büschel Haare, und offensichtlich brauchte er der Natur nur wenig nachzuhelfen, wenn er seinen Kopf schor.
    Die Augen hatte er zu schmalen Schlitzen zusammengekniffen, während er Borric angrinste, und seine Haut hatte einen goldenen Ton, eine Farbe, die Borric zuvor nur einige Male bei den Bürgern von LaMut gesehen hatte, bei jenen, die von den Tsurani abstammten. Mit freundlichem Unterton in der schnarrenden Stimme fragte der Isalani: »Willste ‘ne Orange?«
    Borric nickte, und der seltsam aussehende Mann holte eine aus dem Rucksack, den er während der Auseinandersetzung mit den drei Reitern so wild über die Schulter hängen gehabt hatte. Borric schälte die Orange, brach ein Stück davon ab und saugte den Saft heraus, während der alte Mann Ghuda ebenfalls eine reichte. Der alte Karawanenwächter fragte: »Worum ist es denn eben dahinten gegangen?«
    Der Mann zuckte mit den Schultern und grinste weiter. »Sie dachten, ich hätte sie beim Kartenspielen betrogen. Sie waren sehr wütend.«
    »Und hast du?« fragte Borric.
    »Vielleicht, aber nicht viel. Sie haben mich betrogen.«
    Borric nickte, als würde das alles einen Sinn ergeben. »Die Leute nennen mich meist den Verrückten.«
    Der Mann grinste noch breiter. »So nennt man mich auch manchmal. Sonst heiße ich Nakor, der Blaue Reiter.«
    Ghuda fragte: »Der Blaue Reiter?«
    Der Mann nickte heftig. »Beizeiten hat man mich auf einem schönen schwarzen Roß herumreiten sehen, und dann habe ich die feinste blaue Robe getragen. In einigen Gegenden bin ich sehr berühmt.«
    »Aber diese Gegend gehört nicht dazu«, meinte Ghuda.
    »Leider, leider nicht. Hier bin ich eher unbekannt. Wie auch immer, zu jenen Zeiten, als ich noch meine hübschen Kleider und mein wunderbares Roß besaß, bin ich in jeder Gegend, durch die ich kam, immer schnell berühmt geworden, da mich, was die Schönheit betraf, niemand schlagen konnte.«
    Borric betrachtete den verblichenen orangefarbenen Umhang.
    »Ich nehme an, der hier stammt nicht aus jenen Zeiten.«
    »Wieder einmal muß ich sagen leider, leider, denn du hast recht. Mein Pferd ist gestorben, und damit wurde es schwierig, darauf zu reiten, und den Mantel habe ich an einen Mann verloren, der beim Kartenspiel besser betrügen konnte als ich.«
    Bei den letzten Worten lachte Borric. »Nun, zumindest bist du ein freimütigerer Betrüger als jene, auf die ich gewöhnlich treffe.«
    Nakor lachte mit. »Ich betrüge nur die, die mich zu betrügen versuchen. Ich bin ehrlich zu denen, die mir gegenüber ehrlich sind. Es ist nur meistens schwierig, ehrliche Männer zu finden.«
    Borric nickte; der seltsame kleine Mann amüsierte ihn. »Und mit wie vielen ehrlichen Männern hast du es in letzter Zeit zu tun bekommen?«
    Nakor zuckte mit den Schultern, wobei er sie fast bis zu den Ohren hochzog und mit dem Kopf leicht hin und her wackelte.
    »Keinen, bislang. Doch ich habe immer noch große Hoffnung: Eines Tages werde ich einen treffen.«
    Borric schüttelte den Kopf und lachte, sowohl über diesen Irren als auch über sich selbst, der er sich für so jemanden auf solche Schwierigkeiten eingelassen hatte.

     
    Als es Abend wurde, stellten sie die Wagen im Kreis um das Lagerfeuer auf, so wie es Karawanen

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