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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Verrückter?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    Ghuda kniff die Augen zusammen und blickte Borric kurz forschend an, dann sagte er: »Natürlich hast du das nicht.« Er seufzte tief. »Wir könnten es mit einer Bande lausiger Banditen aufnehmen, wenn es sein müßte, doch diese Kaiserlichen würden uns wie Jagdvögel zusammengeschnürt haben, ehe wir noch Pieps gesagt hätten. Ich sag dir was: Wenn dich jemand fragt, bist du mein Cousin aus Odoskoni.«

    »Wo liegt Odoskoni?« fragte Borric, während sich die Wagen den Reitern näherten.
    »Das ist eine kleine Stadt in den Gipfeln der Ruhe, und die nächste Stadt ist Kampari. Man muß sich Hunderte von Meilen durch die Grünen Weiten schleppen, um dorthin zu gelangen, und das machen die wenigsten. Höchstwahrscheinlich ist im letzten Jahr keiner von diesen Burschen dort hingekommen.«
    Der erste Wagen wurde langsamer und blieb stehen, und die anderen ebenso, doch zu diesem Zeitpunkt war Borric zusammen mit den übrigen Wächtern bereits von den jeweiligen Wagen gesprungen und nach vorn zu ihrem Meister gegangen, so wie es von ihnen erwartet wurde, denn schließlich konnten diese Soldaten auch falsch sein. Doch der Art nach, wie sich ihr Offizier Janos Saber näherte, war klar: Hier handelte es sich tatsächlich um kaiserliche Truppen; dieser Offizier verlangte Gehorsam, und zwar augenblicklich. Jeder Mann der Kompanie trug einen prächtigen Rock aus roter Seide, einen Eisenhelm mit Fellband – bei dieser Kompanie war er aus Leopardenfell gemacht. Dazu trug jeder eine Lanze und an der Seite ein Schwert, und hinter den Sätteln hing jeweils ein Bogen. Borric stimmte Ghudas Einschätzung zu. Die Männer der Kompanie sahen aus wie erfahrene Veteranen. Borric flüsterte Ghuda ins Ohr: »Gibt es in Kesh eigentlich überhaupt keine jungen Rekruten?«
    Ghuda flüsterte zurück: »Viele, Verrückter. Die Friedhöfe sind voll von ihnen.«
    Der Offizier wandte sich an Saber. »Wir suchen zwei entlaufene Sklaven aus Durbin. Ein junger Mann, vielleicht zwanzig Jahre alt, und einen Jungen von elf oder zwölf.«
    Janos erwiderte: »Herr, meine Männer sind alle Karawanenwächter oder Fuhrleute, und entweder kenne ich sie, oder es haben sich Leute für sie verbürgt, die ich kenne, und der einzige Junge, den wir bei uns haben, ist der Küchenjunge.«
    Der Offizier nickte, als wäre das, was der Karawanenmeister zu sagen hatte, von wenig Bedeutung. Ghuda strich sich über das Kinn, als dächte er nach, doch hinter vorgehaltener Hand zischelte er Borric zu: »Interessant, sie durchsuchen die Wagen ausgerechnet hier. Warum sollte sich ein Sklave, der in Durbin entflohen ist, ausgerechnet ins Innere des Kaiserreichs aufmachen, anstatt daraus abzuhauen?«
    Falls Janos Borric und Suli für das Paar hielt, nach dem die Soldaten suchten, so sagte er jedenfalls nichts. Einer der Kaiserlichen kam zu Ghuda und Borric. Er sah Ghuda kaum an, doch bei der Untersuchung von Borric ließ er sich Zeit. »Wo kommst du her?«
    fragte er. Seine Frage klang, als müsse er so tun als ob, denn da er die Wahrheit nicht kannte, mußte er annehmen, daß er tatsächlich nach einem entlaufenen Sklaven suchte. Zwar würde ein Sklave nicht in aller Seelenruhe bewaffnet vor ihm stehen, doch immerhin hatte der Soldat seine Pflicht zu erfüllen und zu fragen.
    Borric sagte: »Hier und da. Ich bin in Odoskoni geboren.«
    Irgend etwas an dem, was Borric gesagt hatte, oder auch nur die Art, wie er dastand, erregte das Interesse des Soldaten. »Du sprichst mit einem seltsamen Akzent.«
    Borric zögerte keine Sekunde mit seiner Antwort. »Du klingst mir auch fremd, Soldat. In meinem Volk sprechen alle so wie ich.«
    »Du hast grüne Augen.«
    Plötzlich riß der Soldat Borric die Kopfbedeckung herunter und enthüllte das schwarzgefärbte Haar. »He!« beschwerte sich Borric.
    Suli hatte sein Haar vor einigen Tagen nochmals mit den Resten der Tinktur gefärbt, und Borric hoffte, die roten Haaransätze wären noch nicht so lang herausgewachsen, um ihn zu verraten.
    »Hauptmann!« rief der Soldat. »Auf diesen hier paßt die Beschreibung.«
    Vielleicht hatten diejenigen, die seinen Tod wünschten, seine Beschreibung nach den Angaben der Seeleute, die ihn vor dem Hafen verfolgt hatten, geändert. Was für ein Dummkopf bin ich doch, dachte er. Ich hätte mir die Haare anders färben sollen.
    Der Hauptmann kam herangeschlendert und fragte: »Dein Name.«
    Borric erwiderte: »Alle nennen mich den Verrückten.«
    Der Hauptmann zog

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