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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Freundchen, doch es erscheint mir ein wenig übertrieben, wenn man sein Schwert gegen einen unbewaffneten Mann zieht.«
    Der Reiter beachtete ihn nicht, sondern spornte sein Pferd mit einem Ruf an und hielt genau auf den Isalani zu. Einer der beiden anderen Reiter hatte einen ähnlichen Angriff gestartet, und augenblicklich bewegte sich der Isalani zwischen den beiden. Der erste Reiter fuhr herum und erkannte zu spät, daß er die falsche Entscheidung getroffen hatte. Während der Isalani davontanzte, rannten die beiden Pferde aneinander, und wie Pferde das nun mal machen, meinte das eine, es müsse das andere beißen, woraufhin das andere entschied, es müsse das erste treffen, wobei dieses wiederum seinen Reiter abwarf. Mit einem Fluch auf den Lippen winkte der erste Reiter dem dritten zu, damit sich dieser Zusammenstoß wenigstens nicht wiederholte. Dann drehte er sich um, und der Stab des Isalani traf ihn im Gesicht, und einen Moment später lag er ebenfalls auf dem Boden.
    Der dritte Reiter – derjenige mit der Lederweste – zögerte nicht, kam jedoch ebenfalls in das Getümmel und konnte im letzten Augenblick gerade noch zur Seite ausweichen. Er duckte sich im Sattel, aus dem ihn der Isalani mit seinem Stab herausholen wollte.
    Doch plötzlich spürte der Reiter starke Hände an seinem Jagdrock, die von der rechten Seite zu ihm hochgriffen. Borric zog den Reiter aus dem Sattel und stieß ihn halb, halb schleuderte er ihn dorthin, wo die anderen beiden versuchten, wieder auf die Beine zu kommen.
    »Das war ein Fehler«, sagte der erste Reiter, der das Langschwert gezogen hatte. Seinem Gesichtsausdruck nach wollte er Blut sehen.
    »Also«, meinte Borric, der sich bereit machte, während die anderen Reiter ihre Aufmerksamkeit auf den bewaffneten Söldner richteten, »es ist nicht der erste Fehler, den ich gemacht habe.« Und in sich hinein murmelte er: »Und hoffentlich nicht der letzte.«
    Der erste Krieger stürmte vor und versuchte Borric zu überwältigen. Borric trat geschickt zur Seite, schlitzte dem Mann, während er vorbeirannte, von hinten den Oberschenkel auf – eine der wenigen Stellen, die nicht von seiner Lederrüstung geschützt wurde –, brachte ihn dadurch zu Fall und machte ihn mit dieser schmerzhaften Wunde, die allerdings wieder heilen würde, erst einmal kampfunfähig.
    Der zweite und der dritte Reiter erkannten, daß sie hier einem erfahrenen Gegner gegenüberstanden. Sie teilten sich auf, der Mann mit dem Federhut umkreiste Borric nach rechts, und der Mann in der Lederweste bewegte sich nach links, weshalb der Prinz sich nach zwei Seiten verteidigen mußte. Borric fing an, mit sich selbst zu sprechen, eine Eigenart, über die Erland sich lustig gemacht hatte, seit sie noch Jungen gewesen waren. »Wenn sie nur das Gehirn eines Pfunds Pfeffer besitzen, wird der Kerl zu meiner Rechten einen Angriff antäuschen, während der zur Linken ihn wirklich durchführt.«
    Plötzlich ging Borric auf sie los, zog seinen Parierdolch und sprang nach links. Er wandte dem Mann, der zu seiner Rechten gestanden hatte, den Rücken zu, und dieser versuchte die Gelegenheit auszunutzen. Doch in dem Moment, als er zuschlagen wollte, wirbelte Borric herum, parierte den Hieb mit dem Dolch und stieß eine Sekunde später mit dem Schwert zu, wobei er dem Mann in dem verzierten Hemd und den Reitstiefeln eine üble Wunde im Bauch zufügte.
    Während der Mann mit einem gurgelnden Schmerzensschrei auf den Lippen zu Boden ging, wirbelte Borric abermals herum und sah, wie sich der verbliebene Reiter vorsichtig näherte. Borric fluchte vor sich hin: »Verdammt. Dieser Kerl weiß, was er tut.« Der Prinz hatte gehofft, der Mann in der Lederweste würde den gleichen Fehler machen wie die anderen beiden.
    Aufmerksam kam er auf den Prinzen zu. Nach dem, was er gesehen hatte, wußte er, hier stand er einem sehr erfahrenen Fechter gegenüber. Die beiden Männer schlichen umeinander herum, und keiner ließ den anderen nur einen Moment lang aus den Augen. Dann bemerkte der Prinz, wie sich der Mann nach einem bestimmten Muster bewegte. Leise sagte Borric zu sich selbst: »Komm schon, mein Lieber, mach’s noch einmal. Schritt, den Fuß nachziehen, Schritt, den Fuß nachziehen, und dann diesen Fuß vor den anderen setzen.« Borric grinste, und als der Mann die Schrittfolge noch einmal wiederholte, sprang er vor und griff an. Eine leichte Drehung des Körpers war genau die Eröffnung, die Borric brauchte. Mit einer wütenden

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