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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Überfall dabeigewesen wärst? Genau das gleich wie ich. Du würdest in die Berge gehen und eine Weile von Beeren und Möweneiern leben, bis du dir sicher wärst, wer oder was auch immer deinen Tod will, hätte die Insel wieder verlassen.«
    Swallow runzelte die Stirn. »Was auch immer?« Er senkte die Stimme. »Du meinst doch ›wer auch immer‹?«
    Amos sagte: »Du willst es sicherlich nicht genau wissen, was, William.« Er sah Marcus und Harry an. »Ihr wißt, was ihr zu tun habt?«
    Marcus nickte. »Wir suchen das Mädchen.«

     
    Marcus wurde wach und hatte das Gefühl, er wäre nicht allein.
    Ghuda bedeutete ihm mit einer Geste Schweigen, während er nach seinem Schwert griff. Eine Stimme sagte: »Ich hab euch doch gesagt, ihr brauchtet nur zu fragen, dann würde ich euch schon finden.«
    Brisa saß auf dem Fußende von Marcus’ Bett, und plötzlich fühlte er sich unsicher. Er griff rasch nach Hemd und Hose. »Was weißt du darüber, wohin die Gefangenen gebracht wurden?«
    Brisa betrachtete ihn und lächelte: »Hast einen hübschen Körper, mein finsterblickender Freund. Wie heißt du noch mal?«
    »Marcus«, antwortete er barsch.
    Grinsend sagte sie: »Du bist süß, wenn du wütend bist, wußtest du das?«
    Marcus saß einen Augenblick lang starr da, dann zog er sich weiter an. »Was hast du herausgefunden?«
    »Der Preis?«
    »Was willst du?«
    Brisa zog einen Schmollmund. »Ich dachte, du magst mich.«
    Er war mit seiner Geduld am Ende und packte den dünnen Arm des Mädchens. »Noch nicht einmal, wenn –«
    Plötzlich saß ein Dolch an seiner Kehle. Er ließ los, und das Mädchen sagte: »Schon besser. Ich laß mich nicht gern so anfassen.
    Wenn du mir nur die Gelegenheit gegeben hättest, dann hätte ich dir gezeigt, wie ich angefaßt werden möchte, doch jetzt hast du die ganze Stimmung verdorben. Ich nehme Gold.«
    Ghuda packte Brisa mit zangengleichem Griff am Arm und zog den Dolch von Marcus’ Kehle. »Genug gespielt, Mädchen«, sagte der alte Söldner. »Und versuch gar nicht erst, den anderen Dolch aus dem Stiefel zu ziehen. Ich schnapp deinen Arm, ehe du dran kommst.« Er wartete einen Augenblick und ließ sie schließlich los.
    Das Mädchen blickte ihn böse an. »Nun gut. Tausend Goldroyal, und ihr kriegt, was ihr haben wollt.«
    Marcus fragte: »Warum glaubst du, wir würden eine solche Summe zahlen?«
    Sie funkelte ihn böse an. »Weil ihr es werdet.«
    Marcus zögerte. »Warte hier.«
    Nach einigen Minuten war er mit Nicholas und Amos wieder zurück. »Dies Mädchen behauptet, sie wüßte, wohin die Gefangenen von der Insel aus hingebracht wurden. Sie verlangt tausend Goldroyal.«
    Amos nickte sofort. »Kannst du haben. Nun, wo sind die Gefangenen?«
    »Zuerst das Gold.«
    Amos wurde wütend, sagte aber: »Nun gut.« An die anderen gewandt sagte er: »Gehen wir.«
    »Wohin?« fragte Nicholas.
    »Zum Schiff.« Er nickte, und Ghuda packte das Mädchen wieder fest am Arm.
    »Hey!« beschwerte sie sich.
    »Ich trage doch keine tausend Goldroyal mit mir herum, Mädchen. Aber dir passiert nichts, da hast du mein Wort drauf. Nur solltest du lügen, werfe ich dich eigenhändig über Bord, und du kannst zurück an Land schwimmen.«
    Brisa murrte, wollte sich jedoch nicht streiten und kam mit. Amos versammelte schnell seine restlichen Leute, und alle machten sich auf den Weg zum Hafen. Der größte Teil der Mannschaft war schon an Bord der Raubvogel .
    Amos ging zu seinem Ersten Maat, Rhodes, und sprach einen Moment lang leise mit ihm. Marcus und die anderen warteten an Deck.
    Schließlich gingen sie in die Kabine, und Amos bot dem Mädchen einen Platz an. Nicholas sollte sich vor die Tür stellen und sie versperren. »Nun, Mädchen«, fragte er, »wo sind die Gefangenen?«
    Brisa sagte: »Mein Gold.«

    Amos ging zum Schreibtisch, hinter dem ein Versteck im Fußboden war. Er machte es auf und zog einen Beutel heraus, in dem es schwach klimperte. Er setzte den schweren Beutel auf dem Schreibtisch ab und holte eine Handvoll Goldmünzen heraus. »Hier ist das Gold. Und jetzt erzähl.«
    »Gib mir das Gold«, verlangte Brisa.
    »Du bekommst es, wenn du uns erzählt hast, wo die Gefangenen sind.«
    Brisa zögerte. »Na gut. Als ich deinem Freund erzählt habe, ich wäre einigen Halunken dorthin gefolgt, wo sie eure Freunde gefangenhalten, habe ich ihm nicht alles gesagt.«
    Sie machte eine Pause, und Amos sagte: »Weiter.«
    »Im tiefen Wasser, weit vor der Insel, lag ein Schiff vor Anker. Ich habe

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