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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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erschauerte. Abigail stand vom Diwan auf und ging zu ihrer Freundin, die auf einem der Betten lag. »Sind sie …«
    Margaret nickte. »Anthony«, flüsterte sie. In ihren Augen glänzten Tränen.
    Abigail nahm ihre Hand. »Was ist?«
    Margaret unterdrückte die Tränen. »Ich weiß nicht, nur so ein Gefühl …« Sie schüttelte den Kopf und lächelte. »Ich kann es nicht beschreiben. Es ist nur die Art, wie sich Anthony bemerkbar gemacht hat.«
    Abigail schien nichts zu verstehen. Sie erhob sich und ging zum Fenster. »Irgendwo da draußen sind sie.«
    Margaret kam zu ihr. »Ja.« Dann kniff sie die Augen zusammen.
    »Dort!« sagte sie und versuchte, ihre Aufregung zu zügeln. »Der kleine schwarze Fleck!«
    Abigail sah lange Zeit hinaus, ehe sie flüsterte: »Ich kann ihn sehen. Sie sind es!«

    Die Mädchen standen da, sahen hinaus und wünschten sich, das sie verfolgende Schiff würde schneller näherkommen. Eine ganze Stunde standen sie da und versuchten, ein Segel oder eine Flagge auszumachen. Dann hörten sie vor der Tür Schritte. Margaret schloß das Fenster, und die beiden Mädchen hatten sich gerade gesetzt, als die Tür aufging und Arjuna und Saji eintraten. »Guten Tag, meine Damen«, sagte Arjuna kühl.
    Er setzte sich auf den Diwan, während Saji stehenblieb. Arjuna sagte: »Nun, Lady Margaret, was wißt Ihr über die Stadt Sethanon?«

     
    Seit drei Tagen verfolgten sie das Schiff jetzt schon. Jeden Morgen eilten Nicholas und die anderen zum Bug und schätzten ab, wieviel sie aufgeholt hatten. Inzwischen konnten sie Segel und Rumpf deutlich ausmachen. Es war ein riesiges Schiff und bewegte sich majestätisch übers Wasser.
    Am Vormittag rief der Ausguck: »Sie haben den Kurs geändert, Käpt’n!«
    Amos fragte: »In welche Richtung?«
    »Backbord!«
    Amos sagte: »Kurs nach Backbord, Mr. Rhodes.«
    Nicholas rief von Bug her: »Was machen sie?«
    Amos schüttelte den Kopf, er wußte es auch nicht. Er rief dem Ausguck zu: »Haltet Ausschau nach Riffen!« Er wandte sich an seinen Ersten Maat: »Schickt einen extra Ausguck nach oben und einen zum Bug, Mr. Rhodes. Wir wollen sehen, ob wir ihnen weiter geradeaus folgen können. Wenn sie durch Untiefen segeln, sollen sie uns den Weg zeigen.«
    »Das Wasser verändert die Farbe!« rief der Mann im Bug.
    Amos eilte zum Bug. »Es wird flacher«, stellte er fest, »aber nicht viel.«
    Die anderen hatten sich um ihn herum versammelt, und er sagte: »Ich schätze, bald wird Land in Sicht kommen. Inseln, oder vielleicht der Kontinent von dieser Karte.« Er machte eine Pause. »Ghuda hat die meiste Erfahrung als Soldat«, sagte er schließlich, »also bleiben die anderen dicht bei ihm.« Er sah Nicholas, Marcus und Harry an.
    »Werdet nicht übermütig. Versucht nicht, diese Sache allein auszufechten. Dieses Schiff ist riesig, und es könnten leicht hundert bewaffnete Männer neben der Mannschaft an Bord sein.« Er warf einen Blick über die Schulter auf seine eigene Mannschaft. »Meine Leute sind genauso hart wie sie gut sind, und sie können auf sich selbst aufpassen.« Er sah zu dem Schiff in der Ferne hinüber.
    »Solche Dinge können sich ganz unerwartet entwickeln. Wenn sie irgendwie einen anderen Kurs einschlagen, sind wir plötzlich genau vor ihnen, und somit kann der Kampf fast jeden Augenblick losgehen. Viel Glück.«
    Er wandte sich um und ging davon. Nicholas blickte Ghuda an.
    Der alte Söldner sagte: »Ich habe schon einmal auf einem Schiff gedient.« Er starrte über Harrys Schulter hinweg zu dem Schiff in der Ferne. »Das ist ein verdammt großes Ding. Und es ist höher als unseres. Das ist nicht gut. Wir können uns entweder aus der Takelage hinüberschwingen oder an seiner Schiffswand hochklettern. Wenn wir uns hinüberschwingen, geht es schneller. Doch die ersten, die drüben ankommen, müssen die Reling freihalten, damit den anderen, die an den Seilen hochklettern, nicht die Köpfe eingeschlagen werden. Bleibt dicht beieinander und haltet euch gegenseitig den Rücken frei, denn es gibt keine Trennlinie zwischen Freund und Freund.« Zu Nakor und Anthony sagte er: »Am besten würdet ihr beide erst später hinüberkommen, damit ihr euch um die Verwundeten kümmern könnt.«
    »Ich habe ein oder zwei Tricks auf Lager, die hilfreich sein könnten«, wandte Nakor ein.
    Ghuda fuhr an Calis und Marcus gerichtet fort: »Ihr beiden könnt am meisten ausrichten, wenn Ihr in die Takelage klettert und Eure Bögen benutzt. Sucht Euch die richtigen Ziele,

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