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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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ruhig, während die frische Brise jenseits davon weiße Schaumkronen auf das Wasser trieb. Amos schlug verzweifelt auf die Reling. »Wir hatten sie schon fast.« Er holte tief Luft und rief: »Laßt ein Langboot zu Wasser, Mr. Rhodes! Und macht ein Tau bereit.«
    »Ihr wollt uns aus dieser Magie herausschleppen?« fragte Marcus.
    »Ich bin früher schon bekalmt worden«, erwiderte Amos nur.
    »Manchmal kann man nichts anderes machen.«
    Nicholas wandte sich um und blickte die anderen an. Ghuda sagte:
    »Ruht Euch lieber noch etwas aus.«
    Doch Nicholas blieb, wo er war, und sah dem fliehenden Schiff hinterher, das langsam kleiner und kleiner wurde.

     
    »Sie haben angehalten«, sagte Margaret.
    »Was?« fragte Abigail.
    »Sie bleiben hinter uns zurück.«

    Abigail blickte durch das kleine Fenster und sagte: »O Götter, nein!« In ihren Augen begannen sich Tränen zu sammeln, doch sie zwang sich, nicht loszuheulen. »Was sollen wir jetzt bloß machen?«
    »Wir werden jetzt gehen!« sagte Margaret und begann, sich ihr Kleid auszuziehen. Sie zog die Bänder vorn auseinander. Doch in diesem Augenblick ging die Tür auf, und Arjuna trat ein.
    »Meine Damen, ich würde Euch raten, die Kleider anzulassen.
    Meine Männer würden nur unnötig abgelenkt, wenn sie Euch nackt vor sich hätten.«
    Er machte ein Zeichen, und zwei große, schwarzgekleidete Seeleute traten ein. Arjuna sagte: »Sie werden Euch eine Weile bewachen, damit Ihr, Lady Margaret, Euch nicht in die von Haien wimmelnden Fluten stürzt.«
    Er lächelte, drehte sich um und ging hinaus. Abigail setzte sich und sah ihre Freundin an. Margaret nickte ihr zu und lächelte, denn sie wußte, wie sehr sich das Mädchen bemühte, die drängenden Tränen hinunterzuschlucken. Langsam machte Margaret die Bänder ihres Kleides wieder zu und starrte hinaus auf das Schiff, welches rasch hinter ihnen zurückblieb.

     
    Brisa grunzte verärgert. »Dieser Krach macht mich wahnsinnig.«
    Nicholas und Harry sahen sie mitfühlend an. Nachdem man ihnen mit Magie sprichwörtlich den Wind aus den Segeln genommen hatte, hörten sie Geräusche, die der Wind bisher übertönt hatte. Der Rumpf ächzte, während sich die Planken und das Spantenwerk bewegten.
    Flaschenzüge klimperten an losen Tauen, krachten gegen Masten oder stießen einander. Planken knarrten, Angeln quietschten, und das ständige Rauschen der Brandung war allgegenwärtig.
    Die Ruderer hatten das Schiff schon fast fünf Meilen geschleppt, doch es hatte nichts genutzt. Nakor hatte gesagt, der Zauber würde sich mit dem Schiff bewegen. Er wußte auch nicht, was er dem entgegensetzten sollte. »Es ist ein sehr guter Trick«, war alles, was er dazu zu sagen hatte.
    Den Rest des Tages über hatten sie niedergeschlagen zuschauen müssen, wie das schwarze Schiff davonsegelte. Amos hatte die Männer in den Booten wieder an Bord kommen lassen, und nun trieb das Schiff vor sich hin. Der Admiral fluchte und ging auf dem Achterdeck auf und ab, begab sich schließlich zu Nicholas und den anderen am Bug. »Könnt Ihr nicht irgend etwas tun?« fragte er Nakor.
    Der kleine Mann zuckte mit den Schultern. »Vielleicht, wenn ich lange genug darüber nachdenke. Vielleicht nicht. Es ist schwer zu sagen.«
    Anthony sagte: »Es gibt einen Zauber, den ich gelernt, aber noch nie benutzt habe. Eine Beschwörung, mit der man das Wetter beherrschen kann. Doch der gelingt vielleicht nicht.«
    Amos sah ihn böse an. »Und?«
    »Es ist gefährlich.«
    Nakor sagte: »Wenn man Tricks macht, mit denen man sich nicht auskennt, ist das immer gefährlich.«
    Amos kratzte sich am Bart. »Was denkt Ihr über den Zauber, in dem wir gefangen sind?«
    Anthony meinte: »Es ist die gleiche Art von Magie –«
    »Trick«, unterbrach ihn Nakor.
    »- die ich selbst versuchen wollte. Wenn wir nichts dagegen tun, wird der Zauber noch einen Tag oder womöglich länger anhalten.
    Wenn der Magier, der ihn benutzt hat, begabt ist, kann es auch noch eine Woche dauern.«
    Amos fluchte. »Welche andere Wahl haben wir?«
    Nicholas sagte: »Wenn wir das Schiff einholen, ehe es einen Hafen erreicht oder kurz danach, stehen die Chancen gut, daß wir die Gefangenen noch finden. Sollten jedoch einige Tage vergehen, wird es vielleicht unmöglich.«
    Amos sah nicht gerade erfreut aus, doch er stimmte dem zu. Er fragte Anthony: »Braucht Ihr etwas Besonderes für diesen Zauber?«
    Anthony erwiderte: »Nur alles Glück, was Ihr erübrigen könnt.«
    Amos rief: »Alle Männer

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