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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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besser als Margaret in deinen Träumen?« ergänzte Nicholas.
    »So in etwa vielleicht.« Dann wirkte Harry so, als würde er wütend. »Nein, es ist noch mehr. Sie ist ein anständiges Mädchen, Nicky. Wenn du oder ich es als Kind so schwer wie sie gehabt hätten, wäre nicht annähernd soviel dabei herausgekommen wie bei ihr. Und ich weiß, ich werde ihr das Stehlen noch abgewöhnen.«
    Nicholas hob erneut die Hände. Harry sagte: »Und außerdem ist Anthony in Margaret verliebt, und zwar richtig.«
    »Das hast du herausgefunden?«
    Harry grinste. »Hab eine Weile gebraucht, doch schließlich habe ich gemerkt, daß er seine Aufmerksamkeit immer auf eins der Mädchen richtet, wenn er seinen Zauber benutzt. Und dann habe ich mich daran erinnert, wie ruhig er immer war, wenn Abigail in der Nähe war, und wie aufgeregt, wenn Margaret dabei war.«
    »Wo ist Anthony eigentlich?«
    »Er wollte nach Nakor suchen«, meinte Harry Nicholas grunzte verärgert. »Und wo ist Nakor? Er ist jetzt schon zwei Tage fort.«
    Harry hatte darauf keine Antwort.

     
    »Ich wünschte, sie würden damit aufhören«, sagte Abigail.
    Margaret nickte. »Ich weiß. Es fällt auf die Nerven.«
    Die beiden Kreaturen saßen in der Nähe und ahmten die Bewegungen der beiden Mädchen nach, während sie Abendbrot aßen. Wenn Margaret ihr Fleisch schnitt, machte eine der Kreaturen die Bewegung an einem imaginären Tisch nach.
    Die beiden Kreaturen hatten sich den ganzen Tag in angenehmem Abstand von den beiden Mädchen gehalten. Doch sie beobachteten die Mädchen ohne Unterlaß, und seit kurzem machten sie alles nach.
    Margaret schob ihren leeren Teller zur Seite und sagte: »Ich weiß gar nicht, wieso ich soviel esse; wir machen doch gar nichts. Und trotzdem nehme ich offensichtlich nicht zu.«
    Abigail sagte: »Ich weiß. Ich möchte auch nicht soviel essen, aber sonst kommen sie wieder, halten uns fest und füttern uns mit Gewalt.« Sie kaute pflichtbewußt auf ihrem Essen herum und schluckte. »Und hast du je gesehen, wie diese Dinger etwas essen?«
    »Nein«, sagte Margaret. »Ich dachte, sie würden vielleicht gefüttert, während wir schlafen.«
    Abigail sagte: »Und ich habe auch nicht gesehen, wie sie … du weißt schon.«
    Margaret lächelte trocken. »Den Nachttopf benutzen«, sagte sie.
    Abigail nickte. »Ich glaube, sie schlafen auch nicht.«
    Margaret erinnerte sich an das eine Mal, als sie eine der Kreaturen erwischt hatte, wie sie sich über ihr Bett beugte. »Ich denke, du hast recht.«
    Margaret stand auf und drehte sich um. Sie sah, wie die Kreatur, die sie als ihre betrachtete, das gleiche tat. Sie hörte, wie Abigail stöhnte.
    Margaret drehte sich wieder um. Der Körper der Kreatur hatte sich ein wenig verändert. Sie war jetzt schlanker, hatte ungefähr Margarets Größe. Ihre Hüften und die Brust waren fülliger geworden, während sie in der Taille abgenommen hatte.
    Margaret flüsterte: »Was geht hier bloß vor?«

     
    Nicholas sah auf, als die Tür der Herberge plötzlich aufgestoßen wurde. Drei bewaffnete Männer stürmten herein, und ehe einer der Soldaten im Gemeinschaftsraum reagieren konnte, hatten sich hinter ihnen sechs Bogenschützen aufgestellt.
    Nach den Bogenschützen trat ein großer, grauhaariger Mann ein, der jeden im Raum abschätzend ansah. »Wer hat hier den Befehl?« verlangte er zu wissen.
    Nicholas stand auf und sagte: »Ich.«
    Der alte Mann kam zu Nicholas und sah ihn von oben herab an. Er schüttelte den Kopf. »Ich werde deinen Mut deinem Hauptmann gegenüber erwähnen, Junge, aber du machst ihm keine Ehre, wenn du ihn vor mir versteckst.«
    Nicholas meinte: »Großväterchen, komm mit mir raus, und ich werd dir zeigen, daß ich wirklich der Hauptmann dieser Truppe bin.«
    Der stämmige alte Mann sagte: »Großväterchen? Was willst du, Kleiner –«
    Doch da hatte Nicholas schon sein Schwert gezogen und dem Mann die Spitze so schnell an die Kehle gesetzt, daß die Bogenschützen nicht genug Zeit zum Schießen hatten. »Falls du glaubst, deine Männer wären schnell genug und könnten mich töten, bevor diese Klinge ihr Ziel gefunden hat, dann kannst du ja den Befehl zum Schießen geben.«
    Der alte Mann hob die Hände und gab den Bogenschützen ein Zeichen, ruhig zu bleiben. »Wenn Ihr der Hauptmann seid, dann haben wir etwas zu besprechen. Wir können beide innerhalb von Sekunden tot sein, aber lügt mich nicht an. Es macht keinem Mann Ehre, wenn er mit Falschheiten auf den Lippen das Haus der

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