Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
Vom Netzwerk:
einem Stuhl saß. Es war Dahakon!
    Der Mann rührte sich nicht. Nakor schlüpfte durch die Tür hinein.
    Der Magier bewegte sich nicht, und seine Augen waren starr auf einen Punkt gerichtet. Nakor ging zu ihm hin und sah ihm geradewegs in die Augen. In ihnen bewegte sich etwas, doch zumindest beachtete der Magier Nakor nicht.
    Dann entdeckte Nakor noch einen Dahakon, und er mußte grinsen.
    Er eilte zu der Gestalt hinüber, die bewegungslos an der Wand stand, und untersuchte sie. Das Ding roch nach Parfüm. Nakor berührte es und zog seine Hand sofort wieder zurück; das Ding war tot. Nakor sah in seine Augen und dachte darüber nah, was er in den beiden anderen Zimmern gesehen hatte. Jetzt wußte er, wo die Haut des einen Toten geblieben war.
    Hinter dem richtigen Dahakon stand ein Studiertisch, auf dem Pergamentrollen und andere interessante Dinge herumlagen. Nakor begann, darin herumzuschnüffeln.
    Die Stunden vergingen. Nakor untersuchte alles im Zimmer, was ihm wichtig erschien. Im Schreibtisch fand er eine Kristallinse, und als er hindurchsah, konnte er die Energien von Tricks sehen. Der blaue Nimbus um die Bücher erschien wieder, obwohl er durch die offene Tür nur einige wenige sehen konnte. Und um Dahakon leuchtete ein rubinrotes Licht, das sich nach oben bis zur Decke erstreckte. »Pug?« flüsterte Nakor. Und plötzlich ergab alles einen Sinn. Jetzt wußte er, was Dahakons Aufmerksamkeit fesselte. Er schob die Linse in seinen Rucksack.
    Er stand auf, eilte an dem bewegungslosen Magier vorbei und machte sich auf den Rückweg zur Stadt. Wenn er durch den Brunnen bei dem abgebrannten Haus ausstieg, brauchte er nicht noch einmal durch den Palast, obwohl er dann den Fluß durchschwimmen mußte.
    Es tat ihm nur um seine schöne neue Robe leid.

     
    Margaret wollte rennen, doch ihre Füße bewegten sich nicht. Sie sah über die Schulter, doch sie konnte nicht erkennen, was sie verfolgte. Vor sich sah sie ihren Vater; sie wollte um Hilfe rufen, doch sie bekam keinen Laut heraus. Panik ergriff sie, und wieder wollte sie rufen. Das Ding hinter ihr hatte sie fast erreicht.
    Sie erwachte mit einem Schrei. Die beiden Kreaturen erschraken und wichen zurück. Margaret war schweißgebadet. Das Nachthemd klebte ihr am Körper. Sie schlug die Bettdecke zurück und ging zu Abigails Bett. Sie war zwar unsicher auf den Beinen, doch zum ersten Mal seit Tagen war ihr Kopf klar.
    Sie setzte sich auf die Kante von Abigails Bett und schüttelte ihre Freundin wach. »Abby!« zischte sie leise.
    Abigail bewegte sich, wachte jedoch nicht auf. »Abby!« wiederholte Margaret und schüttelte sie erneut.
    Dann legte sich eine Hand auf Margarets Schulter, und ihr blieb fast das Herz stehen. Sie drehte sich um, um die Kreatur zu verscheuchen, doch statt der stand Abby hinter ihr. Margaret erhob sich und drückte sich rückwärts an die Wand. Sie hatte die Augen vor Schreck weit aufgerissen. Die zweite Abby war nackt und in jeder Einzelheit vollkommen. Margaret hatte oft genug mit ihrer Freundin gebadet, sie kannte das kleine Muttermal über dem Nabel und die Narbe am Knie, die von einem Sturz herrührte, als Abbys Bruder sie als Kind einmal geschubst hatte.
    Die zweite Abby war einfach vollkommen, nur die Augen nicht.
    Sie waren tot. »Geh zurück ins Bett«, sagte die zweite Abby. Es klang, als würde das Flüstern aus weiter Ferne kommen.
    Margaret sah sich um, als sie zu ihrem Bett zurückging, und entdeckte die zweite Gestalt. Margaret riß abermals die Augen auf, als sie sich selbst sah, ebenfalls nackt. Einsam gellte ihr Schrei durch die Nacht.

Pläne

    Nicholas sah auf.
    Nakor betrat die Herberge. Er war tropfnaß, weil er gerade durch den Fluß geschwommen war. Der kleine Mann setzte sich an den Tisch, an dem bereits Nicholas, Amos, Harry und Anthony saßen.
    Praji, Vaja, Ghuda und Brisa saßen am Tisch daneben. Grinsend fragte Nakor: »Gibt es hier irgend etwas Heißes zu essen?«
    Nicholas nickte und sagte: »Harry, würdest du Nakor bitte etwas zu essen holen?«
    Harry stand auf, und Nicholas fragte: »Wo habt Ihr gesteckt?«
    »Hier und da. Hab eine ganze Menge gesehen. Interessante Dinge.
    Doch die sollten wir nicht hier besprechen. Aber erst will ich etwas essen.«
    Nicholas nickte. Harry kam mit einem Teller und einem Becher Bier zurück, und die ganze Gesellschaft saß schweigend da und sah dem kleinen Mann beim Essen zu. Als er fertig war, stand er auf und sagte: »Nicholas, wir haben etwas zu besprechen.«
    Nicholas

Weitere Kostenlose Bücher