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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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erhob sich und sagte: »Amos?«
    Amos nickte und kam mit. Sie betraten Nicholas’ Zimmer, und Nakor sagte: »Ich glaube, ich weiß, wo die Gefangenen sind.«
    »Calis hat sie schon gefunden«, sagte Nicholas. Er berichtete, was Calis ihm erzählt hatte.
    »Nur Margaret und Abigail hat er nicht entdeckt«, sagte Amos.
    Nakor nickte heftig und grinste breit. »Ich weiß, daß Calis dort war. Hab seine Fußspur gesehen. Er ist sehr gut. Selbst ein guter Fährtensucher hätte die Spur übersehen, aber ich mußte mich verstecken und bin mit der Nase draufgestoßen.« Er kicherte.
    »Wie seid Ihr in dieses Anwesen gekommen?« fragte Nicholas.
    »Ich habe einen unterirdischen Gang vom Palast aus entdeckt, der unter dem Fluß durchführt.«

    Amos und Nicholas sahen sich mit offenem Mund an. Amos fragte: »Und wie seid Ihr in den Palast gekommen?«
    Nakor erzählte ihnen, wie er ihn betreten hatte und was er dort gesehen hatte. »Dieser Oberherr ist ein seltsamer Mann. Er beschäftigt sich mit dummen Sachen: Zeremonien und hübschen Mädchen.«
    Amos grinste. »Nun, da habt Ihr zur Hälfte recht. Zeremonien sind dumm.«
    Nakor sagte: »Ich glaube, er ist nur ein Werkzeug. Ich glaube, dieser Dahakon und seine Dame stecken hinter der Sache. Dieser Oberherr benimmt sich wie jemand, dessen Verstand von außen beeinflußt wird. Er hat eine Rolle zu spielen. Die Frau bei Dahakon, die ist sehr interessant.«
    Nicholas sagte: »Das ist mir egal. Was ist mit Margaret und Abigail?«
    Nakor zuckte mit den Schultern. »Sie müssen irgendwo in dem großen Haus sein. Ich habe nicht nach ihnen gesucht. Ich kann aber noch einmal hingehen.«
    Nicholas schüttelte den Kopf. »Wartet, bis Calis wieder da ist. Sonst stolpert Ihr doch noch übereinander.«
    Nakor grinste. »Würden wir bestimmt nicht. Calis hat ganz besondere Fähigkeiten, und ich kann mich sehr gut verstecken.«
    Nicholas sagte: »Nichtsdestotrotz, wartet bis morgen. Wenn er sie gefunden hat, braucht Ihr nicht noch einmal hinzugehen.«
    Nakors Gesichtsausdruck wurde ernst. »Nein. Ich werde noch einmal zurückgehen.«
    »Wieso?« fragte Amos.
    »Weil ich der einzige bin, der Dahakons Freundin gegenübertreten kann und es überlebt.«
    »Ist sie eine Hexe?« fragte Nicholas.
    »Nein«, antwortete Nakor. »Wie kommen wir wieder nach Hause?«
    Amos rieb sich das Kinn. »Im Hafen liegen zwei Schiffe, die beide dafür geeignet wären – es sind Nachbauten von Schiffen aus dem Königreich.«

    Nakor sagte: »Das ist alles sehr seltsam. Dahakon macht auch Menschen nach.«
    »Er macht Menschen nach?« fragte Nicholas.
    »Ja. Er hat zum Beispiel sich selbst noch einmal gemacht. Das habe ich schon bemerkt, als der Oberherr seine Hochzeit mit der Randschana verkündete. Der Doppelgänger war sehr gut, wenn man ihn nicht aus der Nähe betrachtete, doch er war dumm. Es konnte nicht sprechen, deshalb sprach seine Freundin für ihn. Und er riecht sehr schlecht. Ich schätze, er muß bald einen neuen machen.«
    »Wie macht er diese Doppelgänger?« fragte Amos.
    Nakor erinnerte sich an das Zimmer mit den Leichen und sagte: »Aus toten Menschen. Ich erspare euch die Einzelheiten lieber.«
    Nicholas fragte: »Aber die Gefangenen sind noch nicht tot?«
    Nakor nickte. »Das ist seltsam. Verschiedene Tricks. Dahakon ist ein Totenbeschwörer. Die Tricks, die Calis gesehen hat, waren keine Tricks mit Toten, doch« – er zuckte mit den Schultern – »irgend etwas anderes. Es sind Tricks, mit denen man lebende Kreaturen beeinflussen kann. Diese Doppelgänger werden nicht dumm sein, und sie werden auch nicht schlecht riechen. Das ist kein Trick von Dahakon.«
    Amos sagte: »Nun, eine Sache ist doch auffällig.«
    Nicholas sagte: »Mir fällt nichts auf. Was meinst du?«
    »Sie wollen sie wieder nach Hause bringen.«
    »Die Gefangenen?« fragte Nicholas.
    »Nein«, sagte Nakor, »die Doppelgänger.«
    Amos strich sich durch den Bart. »Aber wir wissen nicht, warum.«
    »Als Spione?« fragte Nicholas.
    Amos sagte: »Das wäre sehr viel Aufwand für wenig Gewinn. Wenn die Königliche Möwe in einen Hafen des Königreichs einläuft, werden sehr viele Fragen gestellt werden, und diese Doppelgänger würden einer tiefergehenderen Überprüfung nicht standhalten. Viel einfacher wäre es doch, einige Leute nach Krondor, Crydee oder sonstwo einzuschmuggeln, so wie meinetwegen den queganischen Händler, der kurz vor dem Überfall nach Crydee kam. Nein, da muß etwas anderes dahinterstecken.«
    Nakor sagte:

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