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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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hoch, überwand die anderthalb Meter zwischen den Schiffen mit einem Sprung und zog sich über die Reling.
    Und schon kam einer der Seeleute mit dem Entermesser auf ihn zu. Nicholas tötete den schwarzgekleideten Mann, ehe der zuschlagen konnte. Um ihn herum erhob sich Kampflärm, und aus der Ferne konnte er Rufe vom ersten Schiff her hören.
    Nicholas rannte zur Kajütstreppe am Heck. Falls die Pantathianer oder ihre mächtigen Speichellecker an Bord waren, würden sie sich hier aufhalten. Er trat die Tür der Kapitänskabine auf und hörte das dumpfe »Plock« eines Armbrustbolzens, der neben ihm in das Holz des Türrahmens einschlug. Der Kapitän legte in aller Ruhe die Armbrust beiseite und zog das Schwert. »Übergebt Euer Schiff!« befahl Nicholas, doch der Kapitän sagte nichts, als er hinter seinem Schreibtisch hervorkam.
    Und plötzlich mußte sich Nicholas gegen den wilden Angriff des Mannes wehren. Er wich zurück, startete eine Konterattacke, und der Kampf ging los. Nicholas war jünger und schneller, doch auch der ältere Kapitän konnte fechten und hatte vor allem mehr Erfahrung.
    Nicholas versuchte sich auf seinen Gegner zu konzentrieren, mußte jedoch ständig daran denken, wie der Kampf draußen wohl stehen mochte.
    Nicholas schlug zu und erwischte den Kapitän am Arm, und der ließ sein Schwert fallen. Er richtete seine Schwertspitze auf den Kapitän und sagte: »Ergebt Euch!«
    Der Mann zog ein Messer aus dem Gürtel und warf es nach Nicholas, der ohne nachzudenken zustieß. Die Schwertspitze drang unterhalb des Brustbeins ein und traf genau ins Herz. Der Kapitän brach zusammen.

    Nicholas zog sein Schwert zurück und wandte sich um. Es gab hier noch zwei weitere Kabinen, deren Türen einander gegenüberlagen. Nicholas wählte die rechte Tür. Er trat mit dem Fuß dagegen und duckte sich sofort – er hatte seine Lektion gelernt. Als kein Bolzen angeflogen kam, blickte er hinein.
    Die Kabine war leer. Er wiederholte das Vorgehen an der anderen Tür, und diesmal flog ihm wieder ein Armbrustbolzen entgegen und verfehlte ihn nur knapp. Wenn er sich nicht geduckt hätte, wäre er jetzt tot gewesen.
    Er sprang durch die Tür hinein. Der Erste Maat stürmte ihm entgegen und rammte ihm die Schulter in den Bauch. Nicholas hörte Stoff reißen, spürte, wie etwas über seine Rippen strich, und schlug dem Mann mit dem Schwertgriff hart auf den Kopf. Doch der grunzte nur, und Nicholas spürte erneut, wie etwas über seine Rippen kratzte. Er hämmerte dem Mann auf den Kopf, und plötzlich sackte der Erste Maat vor seinen Füßen zusammen.
    Nicholas fühlte ein Brennen an seiner linken Seite. Er griff an die Stelle. Seine Hand wurde feucht. Er sah zu Boden und entdeckte die blutige Klinge des Messers, mit dem ihn der Erste Maat hatte töten wollen. Glücklicherweise waren die Schnitte nicht tief gegangen.
    Nicholas atmete durch und verdrängte ein Schwindelgefühl; seine Seite begann zu brennen und zu pochen.
    Er kehrte aufs Hauptdeck zurück, wo Ghuda und die Soldaten die Oberhand gewonnen zu haben schienen. Die schwarzgekleideten Verteidiger waren erfolgreich überrascht und überwältigt worden.
    Die meisten von ihnen lagen tot am Boden.
    Nicholas blickte nach rechts, wo Amos von zwei Männern zurückgedrängt wurde. Nicholas rannte ihm zu Hilfe, doch während der eine Mann Amos’ Klinge abblockte und in die Höhe riß, stieß der andere mit dem Schwert zu und trieb es Amos in den Bauch.
    »Amos!« schrie Nicholas, schlug zu und tötete den Kerl, der die Klinge des Admirals abblockte. Dann griff er den zweiten Mann an, schlug ihn nieder und ließ den verwundeten Gegner liegen.
    Nicholas kniete sich neben Amos hin. Der war bewußtlos und atmete nur flach und mühsam. Nicholas sah auf und beobachtete, wie Ghuda einen Mann tötete. In diesem Kampf gab es keine Gnade.
    Nicholas ließ Amos liegen und eilte los, doch eine Hand packte seinen Knöchel. Nicholas stürzte und trat dem verwundeten Seemann ins Gesicht. Es gab ein Geräusch, als würden Knochen brechen, und der Mann schrie auf.
    Nicholas kam wieder auf die Beine und trieb dem Mann die Schwertspitze in die Kehle. Er drehte sich um, und Ghuda rief ihm zu: »Das sind Fanatiker! Die werden nicht aufgeben!«
    Grimmig erwiderte Nicholas: »Keine Gefangenen!« Er verspürte einen bitteren Geschmack im Mund, spuckte aus und stürzte sich auf den nächsten der schwarzgekleideten Seeleute.
    Der Kampf schien sich endlos hinzuziehen, und zweimal hätte Nicholas

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