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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Weg nicht genau zurückverfolgen können – sie mußten einfach eine ähnliche Route finden, eine, die ihnen jedoch für die Heimfahrt bessere Winde bescherte. Sonst müßten sie Hunderte von Meilen gegen den Wind kreuzen.
    Nicholas war gerade eingedöst, als ihn das Quietschen der Tür erneut weckte. »Hä?« fragte er und riß verschlafen das Schwert aus der Scheide.
    »Tut das nicht«, sagte eine weibliche Stimme. Jemand setzte sich zu ihm aufs Bett.
    »Abby?« fragte Nicholas und suchte nach der Lampe.
    »Sie ist bei Marcus«, sagte die Stimme. »Sie … kommen sich gerade etwas näher, wenn ich es so sagen darf.« Er schlug einen Funken und machte die Lampe an. Neben ihm saß die Randschana.
    »Was macht Ihr hier?« fragte er, wegen ihres Eindringens gereizt.
    »Wir müssen miteinander reden«, sagte sie. Sie trug ein Seidenkleid, welches ihre Formen betonte, und ihr Haar hatte sie mit gold- und perlenbesetzten Nadeln hochgesteckt.
    »Worüber?« fragte er.
    »Diesen Ort, zu dem wir fahren. Seid Ihr wirklich ein Prinz?«
    Nicholas sagte: »Randschana – wie ist eigentlich Euer Name?«
    »lasha.«
    »lasha, ich bin ein Prinz. Mein Onkel ist König. Mein Bruder wird sein Nachfolger werden.«
    Das Mädchen sah zu Boden, als sei sie verlegen. »Es tut mir leid, daß ich Euch soviel Ärger gemacht habe. Ich habe mit dem Mädchen geredet, welche Margaret heißt. Ich hatte wirklich keine Ahnung, wieviel Tod und Leid es gegeben hat, und daß Ihr von so weit hergekommen seid, um dieses Mädchen namens Abigail zu finden.«
    Nicholas seufzte, legte sich wieder hin und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Als ich zu dieser Reise aufgebrochen bin, habe ich geglaubt, ich würde sie lieben. Aber das kommt mir heute albern vor.«
    »Liebe ist niemals albern«, sagte lasha.
    »Nun, das habe ich auch nicht gemeint. Aber zu glauben, meine Gefühle seien Liebe gewesen, war albern.«
    »Oh?«
    »Seid Ihr nur gekommen, um Euch zu entschuldigen?«
    »Ja – nein.« Sie seufzte. »Als ich gesagt habe, ich würde Euch lieben, wollte ich nur nicht nach Kilbar zurückgeschickt werden.«
    »Das habe ich mir schon gedacht«, sagte Nicholas und versteckte seine Gereiztheit nicht.
    »Aber ich habe nicht gelogen, als ich sagte, es ginge um mein Leben.«
    »Würde Euch Euer Vater wirklich wegen etwas töten oder verkaufen, wofür der Oberherr verantwortlich ist?«
    Sie seufzte abermals tief. »Nein, es ist wegen etwas anderem, was ich getan habe. Oder eher, was die Randschana getan hat.«
    »Wie bitte?« fragte Nicholas verwirrt.
    »Ich bin nicht die Randschana von Kilbar.«
    »Und wer seid Ihr dann?«
    »Ich bin ihre Zofe, lasha. Die anderen Mädchen haben bei der List auch mitgemacht.«
    »Das solltet Ihr mir besser erklären«, meinte Nicholas.
    »Die Randschana hatte kein Verlangen danach, die fünfzehnte Ehefrau des Oberherrn zu werden. Sie ist seit ihrer Kindheit in einen weniger hochgestellten Prinzen aus Hamsa verliebt. Also bestach sie Andres Rusolavi, er solle mich an ihrer Stelle mitnehmen, und ging nach Hamsa, um ihren Prinzen dort in aller Heimlichkeit zu heiraten.
    Zwischen Hamsa und der Stadt am Schlangenfluß gibt es fast keine Verbindungen, und so bekäme meine Herrin ihren Prinzen, und der Oberherr hätte mit mir ein genauso hübsches Gesicht erhalten. Ich hätte in Luxus gelebt, und die anderen Zofen wären von mir reich belohnt worden.«
    Nicholas grunzte verärgert. »So habt Ihr Euch das also gedacht?«
    »Ich fürchte ja, mein Prinz. Und jetzt muß ich mich Eurer Gnade unterwerfen und Euch bitten, mich und die anderen nicht als Sklaven zu verkaufen.«
    Nicholas sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. »Ich denke, Margaret wird Euch schon gesagt haben, daß wir im Königreich keine Sklaverei haben?«
    Auf die Lippen des Mädchen trat ein schwaches Lächeln, doch sie sagte nur: »Ach?«
    Nicholas rieb sich die Augen. »Ich sollte besser mal nach Amos sehen.«
    Als er sich aufrichten wollte, beugte sie sich vor, und ihre Lippen fanden die seinen. Einen Augenblick lang saß er bewegungslos da, und als sie sich zurückzog, fragte er: »Womit habe ich das verdient?«
    »Auch wenn ich Euch nicht liebe, mein tapferer Hauptmann, denke ich, Ihr würdet eine Zofe genauso anständig wie eine Randschana behandeln.«
    Nicholas sagte: »Gut gesagt, meine Dame.« Er stand auf. »Doch es wird noch eine Weile dauern, bis ich irgend etwas, was jemand aus Eurem Land sagt, unbesehen glaube.«
    Sie stand ebenfalls auf. »Erzählt mir

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