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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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haben sich genügend erholt und wollen mitkämpfen. Sie brennen richtig darauf, ein Schwert in der Hand zu haben, wenn wir das andere Schiff einholen.«
    Nicholas hatte den Lehrlingen und Pagen nur widerwillig erlaubt, Waffen zu tragen, weil er fürchtete, sie würden mehr im Weg stehen als wirkliche Hilfe leisten. Ghuda hatte ihn jedoch überzeugt. Sie brauchten jeden Mann, der ein Schwert halten konnte, und der Drill beschäftigte die Männer und auch die Söldner während der langen Fahrt.
    Den Abend verbrachten sie schweigend; schließlich meinte Amos, er sei müde, und ging in seine Kabine. Harry hatte die Wache auf der Brücke übernommen, also konnte Nicholas sich ebenfalls hinhauen.
    Als er seine Kabine erreichte, fand er dort Brisa und lasha, die sich unterhielten. Brisa sprang auf, als sie Nicholas sah. »Ich wollte gerade gehen.«
    Nicholas lächelte sie an, als sie sich an ihm vorbeischob. Seit es heißer geworden war, trugen die Frauen nur noch Unterhemden, und Brisas war oben ausgesprochen tief ausgeschnitten, dafür unten jedoch um so kürzer. Nicholas sah ihr nach, als sie hinausging, und lasha räusperte sich deutlich. Nicholas wandte sich grinsend zu ihr um.
    »Komm her«, sagte sie, »und du wirst dies magere Flittchen sofort vergessen.«
    Nicholas legte seinen Schwertgürtel ab und zog sich die Schuhe aus. Als er sie auf den Boden fallen ließ, fragte er: »Mager? Brisa?«
    lasha löste die Bändchen ihres Unterhemdes und ließ es auf die Taille fallen. »Mager«, wiederholte sie.
    Nicholas lachte und vergrub sein Gesicht zwischen ihren Brüsten.
    Dann küßte er sie und fragte: »Worüber habt ihr beide euch unterhalten? Ihr habt die Köpfe wie zwei Diebe zusammengesteckt.«
    Sie zog ihm das Hemd aus und sagte: »Sie hilft mir, eure barbarische Sprache zu lernen, wenn du es wissen willst. Sie ist eigentlich ganz nett. Als sie herausbekommen hat, daß ich keine Adlige bin, wurde sie sehr umgänglich.«
    »Für jemanden, der mit Adligen nicht auskommt, versteht sie sich allerdings ziemlich gut mit Margaret.«
    »Deine Cousine ist ja auch eine außergewöhnliche Frau. Ich habe schon viele reiche und adlige Frauen gesehen, aber sie ist nicht wie die.«

    Nicholas seufzte und liebkoste ihren Hals. »Schade, daß du ihre Mutter nicht kennenlernen konntest.« Es fiel ihm schwer, sich Briana vorzustellen. Wehmut überfiel ihn.
    »Was ist?« fragte lasha.
    Nicholas zuckte mit den Schultern. »Nichts. Die Menschen sterben, dann betrauert man sie, und dann geht das Leben weiter. So ist das nun mal.« Etwas fröhlicher sagte er: »Gut, daß du die Sprache des Königreichs lernst.«
    lasha lächelte. »Wenn ich mir einen reichen Mann an Land ziehen will, muß ich das wohl.«
    Nicholas richtete sich auf. »Mann?«
    lasha sagte: »Könnte doch sein. Deine Gemahlin möchte vielleicht keine Geliebte neben sich dulden. Und kannst du dir vorstellen, dein Vater erlaubt uns zu heiraten?«
    Nicholas wollte protestieren; doch eigentlich sprach sie das aus, was er sich selbst schon überlegt hatte. Er mochte es nur nicht, diese Dinge aus ihrem Munde zu hören.
    »Verletzt?« fragte sie halb spöttisch. Sie stand auf. »Ich weiß etwas, womit du dich besser fühlst«, sagte sie und machte den Gürtel um ihr Unterhemd auf. Der Stoff fiel zu Boden.
    Nicholas grinste. Sie schmiegte sich in seine Arme.

     
    Sie hatten die Galeere seit einer Woche nicht mehr gesehen, und Amos glaubte, daß die Verfolger inzwischen aufgegeben hätten. Er kam gerade an Deck und holte tief Luft. Auf der nördlichen Halbkugel wurde es Frühling.
    Amos ging zu Nicholas aufs Achterdeck und sagte: »In den nächsten Tagen werde ich vielleicht mein Kommando zurückverlangen.«
    »Jederzeit.«
    Amos klopfte Nicholas auf die Schulter. »Du hast dich wacker gehalten.«
    Nicholas sagte: »Ich würde mich besser fühlen, wenn ich wüßte, wo dieses andere Schiff ist.«

    »Wenn dessen Kapitän sein Handwerk versteht, befinden sie sich südlich der Fregattenfelsen, eine Woche südlich der Dreifingerinsel. Dort werden sie wenden und geradewegs zur Straße der Finsternis segeln.«
    »Werden wir sie noch einholen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Amos. »Dieses Schiff ist fast so schnell wie die richtige Adler , und die richtige Möwe war nur wenig langsamer. Es ist schwer zu sagen, weil wir die Gewässer im Süden auch nicht so gut kennen wie der andere Kapitän.« Er rieb sich die Hände. »Doch die nördlichen Meere kennt niemand so gut wie ich, und wenn

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