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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Er holte tief Luft und stieß sie dramatisch aus. »Sie fragte mich, wie die Männer in Krondor küssen, und dann bat sie mich, es ihr zu zeigen. Eins führte zum anderen.« Er blieb stehen. Mit glühenden Wagen sagte er: »Sie wurde sehr verwegen und …« Er zögerte, dann platzte er heraus.
    »Nicholas, sie hat mich gefragt, ob ich schon einmal mit einer Frau zusammen war!«
    »Hat sie nicht!« rief Nicky und lachte halb, halb stöhnte er.
    »Hat sie! Und dann …«
    »Was?«
    »Dann hat sie mich gefragt, wie es war!«
    »Hat sie nicht!«
    »Hörst du jetzt auf damit. Sie hat.«
    »Und was hast du ihr gesagt?«
    »Ich habe ihr gesagt, wie es war.«
    »Und?«
    »Sie hat mich ausgelacht! Und dann sagte sie: ›Wenn Ihr wirklich wißt, wovon Ihr sprecht, Junker, dann laßt es mich wissen. Ich bin neugierig.‹ Und dann wollte sie mich küssen und umarmte mich so fest, daß ich das Gefühl hatte, ich müßte platzen! Und dann kam Abigail angelaufen und sagte, Marcus würde kommen, und die beiden sind losgerannt.«
    »Erstaunlich«, bemerkte Nicholas, und aus Erstaunen über seine ungewöhnliche Cousine vergaß er glatt seine Wut und seine Enttäuschung.
    »So ist sie«, sagte Harry.
    »Glaubst du immer noch, du wärst verliebt«, fragte Nicholas scherzhaft.
    »Das flaue Gefühl im Magen ist so schlimm wie nie zuvor, doch …«
    »Was denn?«

    »Deine Cousine Margaret kann einem richtig angst machen.«
    Nicholas lachte und sagte Harry gute Nacht. Als er sein Zimmer betreten hatte, dachte er noch einmal an die weichen Lippen, das liebliche Parfüm und die unglaublichsten Augen, die er jemals gesehen hatte. Bei der Erinnerung daran wurde ihm ganz warm. Und das flaue Gefühl im Magen machte ihn fast wahnsinnig.

Überfall

    Martin gab das Zeichen.
    Die Gesellschaft hielt an, und Martin drehte sich um. »Ihr wartet hier eine Weile. Da ist etwas vor uns.«
    Die Jungen waren über den Halt glücklich. Ihnen taten die Füße weh, und sie waren müde. Crydee hatten sie noch in der Dämmerung hinter sich gelassen. Sie waren den ganzen Weg zu Fuß gegangen, weil Martin den beiden Stadtjungen den Wald näherbringen wollte.
    Ihr Ziel war noch einen Tagesmarsch entfernt, das Ufer des Flusses Crydee. Sie warteten mit Nakor und Ghuda, während Martin und Marcus nahezu unhörbar im Wald verschwunden waren. »Wie machen sie das?« fragte Nicholas.
    Jagdmeister Garret sagte: »Euer Onkel wurde von den Elben und von den Mönchen aus der Abtei von Silban aufgezogen. Alles, was wir wissen, hat er uns beigebracht.« Nicholas hatte den Jagdmeister des Herzogs am gestrigen Abend zum ersten Mal gesehen.
    Nakor deutete abwesend auf den Wald und sagte: »Wir werden beobachtet.«
    Ghuda, dessen Hand auf dem Griff seines Schwertes lag, sagte:
    »Seit ungefähr fünf Minuten.«
    Keiner von den beiden klang beunruhigt. Nicholas blickte sich um, während Harry feststellte: »Ich kann nichts entdecken.«
    »Man muß schon wissen, wo man hinsehen muß«, sagte eine Stimme von links.
    Eine junger Mann trat aus dem Wald; er hatte sich genauso leise bewegt wie Martin und Marcus. »Und Ihr werdet schon seit fast einer Stunde beobachtet«, fügte er hinzu. Er trug einen ledernen Jagdrock und eine tiefgrün gefärbte Hose. Sein Haar war blond, doch nicht so strohblond wie Anthonys, sondern eher golden wie die Sonne. Es hing lang auf die Schulter, war jedoch an den Seiten kurzgeschnitten und enthüllte Ohren ohne Ohrläppchen, die ansonsten jedoch normal waren. Er hatte blaue Augen, und seine Bewegungen verrieten Kraft, obwohl er schlank gebaut war.
    Dann ließ ihn ein Grinsen um Jahre jünger erscheinen. »Das ist so eine Art Spiel zwischen Martin und uns.«
    »Uns?« fragte Nicholas.
    Der Junge machte ein Zeichen, und daraufhin traten drei weitere Gestalten aus dem Wald. Nicholas sagte: »Elben!«
    Der junge Mann sagte: »Ich bin Calis.«
    Die drei Elben blieben still stehen, dann drehte sich der eine plötzlich um, als Martin und die anderen erschienen. Mit einem schiefen Lächeln meinte Marcus: »Ihr glaubt doch nicht, daß wir auf Eure falsche Fährte reingefallen sind?«
    Martin grüßte die Elben mit einer winzigen Geste, woraufhin diese nickten. Garret flüsterte Nicholas und den anderen zu: »Sie können sich ohne viele Worte verständigen, wenn sie wollen.«
    Martin sagte: »Das ist Nicholas, der Sohn meines Bruders Arutha, und das sind seine Gefährten Harry von Ludland, Nakor der Isalani und Ghuda Bulé aus Kesh.«
    Calis verneigte sich. »Seid

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