Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
Vom Netzwerk:
Schwelle stand.
    Sie würden die Anlegestellen in Brand setzen und die vor Anker liegenden Schiffe zerstören, aber jetzt noch nicht. Denn sollte der Überfall Erfolg haben, durfte die Garnison nicht geweckt werden, ehe die Tore geöffnet waren.
    Die drei Mörder erreichten den Haupthafen. Sie passierten ein letztes Schiff und bemerkten am Bug eine Bewegung. Einer der Assassinen zog ein Wurfmesser, bereit zu töten, falls jemand Alarm geben wollte, doch eine vertraute schwarzgekleidete Gestalt winkte und kletterte über die Reling. Die Wachen auf diesem Schiff waren tot. Die Mörder setzten ihren Weg durch den Hafen fort, bis dorthin, wo die kleinen Boote anlegen sollten.
    Zwei weitere schwarzgekleidete Männer warteten auf sie. Sie hielten einigen Abstand zu den bewaffneten Männern, die jetzt leise aus den flachen Booten stiegen. Es war eine mörderische Mannschaft, Männer, die keine Treue kannten und nur ein Ziel hatten: töten und rauben. Die sechs Männer in Schwarz fühlten sich mit diesen Banditen nicht verbunden.
    Doch selbst diese harten Kerle machten jetzt den Weg für eine Gestalt mit Kapuze und Robe frei, die aus dem letzten Boot stieg.
    Der Mann zeigte auf die Burg, und die sechs Assassinen machten sich eilends dahin auf. Sie sollten über die Mauer klettern und die Tore öffnen. Alles andere mußte warten, bis in die letzte Bastion von Crydee eine Bresche geschlagen war.
    Der Mann in der Robe nickte, und eine kleine Gruppe trennte sich von der Hauptmacht. Diese Männer waren dafür ausgewählt, als erste durch das Tor zu gehen. »Erinnert euch an die Befehle. Wenn jemand dagegen verstößt, werde ich ihm persönlich die Leber herausschneiden und vor seinen sterbenden Augen essen.« Er lächelte, da selbst der härteste dieser Kerle einen Schauder verspürte, wenn er die Zähne entblößte. Die waren spitz zugeschliffen: das Markenzeichen der Skashakanischen Kannibalen. Der Anführer warf seine Kapuze zurück und enthüllte einen kahlen Schädel. Seine massiven Brauenbogen sahen wie eine Mißbildung aus, und das gleiche galt für sein vorstehendes Kinn. Die Ohrläppchen waren durchstochen und solange gedehnt worden, bis sie fast auf die Schultern reichten, und in ihnen hingen goldene Fetische. In der Nase saß ein goldener Ring, und die helle Haut des Mannes war mit purpurroten Tätowierungen überzogen, die seine blauen Augen noch entsetzlicher und furchterregender zur Geltung brachten.
    Die Kapitän sah zurück in den Hafen, wo jetzt die dritte Welle von Barkassen eintreffen sollte, noch einmal dreihundert Männer.
    Ein Mann trat zu ihm und sagte: »Käpt’n, alle sind auf ihrem Posten.«
    Zu der Gruppe, die am nächsten bei ihm stand, sagte er: »Geht. Die Tore werden offen sein, wenn ihr sie erreicht. Haltet sie, oder sterbt.«
    Zu dem Mann, der zu ihm getreten war, sagte er: »Haben alle die Befehle verstanden?«
    Der Mann nickte. »Ja. Sie dürfen die alten Männer und Frauen umbringen, und die Kinder, die zu jung für die Reise sind, doch alle die jung und gesund sind, sollen gefangengenommen und nicht getötet werden.«
    »Und die Mädchen?«
    »Die Männer mögen es nicht. Ein bißchen Vergewaltigung gehört zum Kapern. Manche meinen, es wäre das beste daran«, fügte er breit grinsend hinzu.
    Der Kapitän packte den Mann am Hemd. Er zog ihn dicht zu sich heran, bis sein fauliger Atem in seine Nase drang, und sagte leise, aber um so bedrohlicher: »Vasarius, du hast deine Befehle.« Er schob den Mann grob zur Seite und zeigte auf ein halbes Dutzend Männer, die schweigend zusahen. Sie trugen kreuzweise geschnürte Sandalen, die für dieses Klima eigentlich zu leicht waren, und außer den schwarzen Lederharnischen, deren Riemen auf dem Rücken ein H bildeten, und den schwarzen Ledermasken, die ihre Gesichter bedeckten, trugen sie nur schwarze Kilts, ebenfalls aus Leder. Sie standen bewegungslos in der kühlen Nachtluft, doch das schien ihnen nichts auszumachen. Sie waren Sklavenhändler der Gilde in Durbin, und der Ruf, der ihnen vorauseilte, erschreckte selbst eine so abgebrühte Mannschaft wie die von Käpt’n Render.
    Render sagte: »Ich weiß schon, wer den Männern das eingeredet hat. Du bist zu wild auf junges Fleisch, um ein guter Sklavenhändler zu werden, Mann aus Queg, also merk dir eins: sollte nur einem der Mädchen etwas zustoßen, dann bringe ich den Mann, der’s war, um, und dich gleich dazu. Mit dem Gold, das du hier verdienst, kannst du dir in Kesh ein Dutzend junger

Weitere Kostenlose Bücher