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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Mädchen kaufen. Und jetzt pass auf deine Männer auf!« Er schob den Mann aus Queg zur Seite und wandte sich den restlichen Piraten zu, die bereit zum Angriff dastanden.
    Sie mußten warten, bis sie von der Burg her Kampflärm hörten.
    Eine beträchtliche Zeitspanne verstrich, dann erscholl plötzlich Alarm. Der Piratenkapitän machte ein Zeichen, und die versammelten Freibeuter brüllten wie ein Mann und rannten in die Stadt. Innerhalb von Minuten war die Nacht taghell, da die strategisch wichtigen Gebäude in Brand gesetzt worden waren.
    Käpt’n Render heulte vor Vergnügen auf, er wußte, die friedliche Stadt Crydee würde jetzt im Chaos versinken. Nun war er in seinem Element, und wie der Zeremonienmeister eines großen Palastes genoß er, wie sein Plan Schritt für Schritt ablief. Er zog sein Schwert und rannte hinter seinen plündernden Männern her. Schließlich wollte er sich gehörig an dem Gemetzel beteiligen.

     
    Briana schlug die Augen auf. Irgend etwas stimmte nicht. Sie war in Armengar geboren, einer Stadt, die dauernd Krieg geführt hatte, und sie hatte lernen müssen, mit Schwert und Rüstung zu schlafen, ehe sie noch zur Frau geworden war. Jetzt war sie über sechzig, doch immer noch sprang sie mit der fließenden Anmut einer halb so alten Frau aus dem Bett. Ohne nachzudenken zog sie ihr Schwert aus der Scheide, die an der Wand in der Nähe ihres Ankleidetisches hing. Sie trug nur ein dünnes Nachthemd, und ihr graues Haar lag offen um ihre Schultern. Leise schlich sie zur Tür ihres Zimmers.
    Ein Schrei hallte durch den Gang, und Briana wollte die Tür aufreißen, doch in diesem Moment öffnete sie sich von außen, und die Herzogin sprang zurück. Vor ihr stand ein Fremder und richtete das Schwert auf sie. Durch den Gang rief jemand etwas, und aus der Ferne konnte man Kampflärm hören. Das Gesicht der Gestalt in der Tür war nicht zu erkennen, hinter ihr stand jemand mit einer Fackel.

    Briana hob ihr Schwert, brachte sich in Stellung und wartete.
    Die schemenhafte Gestalt trat vorwärts: es war ein kleiner blonder Mann mit wildem Blick in den blauen Augen. Der Kerl grinste: »Nur eine Großmutter mit einem Schwert«, beschwerte er sich und jammerte fast. »Zu alt zum Verkaufen. Ich bring sie um.« Er schlug mit dem Schwert zu. Die Herzogin parierte leicht, ließ ihre Klinge von seiner abgleiten und stieß sie ihm mit einem tödlichen Hieb in die ungedeckte Seite.
    »Sie hat den kleinen Harold erledigt!« kreischte der Mann mit der Fackel. Drei Männer rannten an dem Fackelträger vorbei und verteilten sich. Briana machte einen Schritt zurück und hielt den Blick auf den mittleren gerichtet, wobei sie die anderen aus den Augenwinkeln weiter beobachtete. Der Mann in der Mitte würde vermutlich einen Angriff vortäuschen, während die eigentliche Gefahr von den beiden Männern an den Seiten drohte. Ihre einzige Hoffnung war, daß diese Männer keine Erfahrung im geordneten Angriff hatten und sich gegenseitig behindern würden.
    Wie sie es erwartet hatte, machte der mittlere Fechter einen Ausfallschritt und zog sich wieder zurück. Der Mann auf ihrer linken Seite, ihrer schwächeren, bewegte sich auf sie zu und hob das Entermesser zum Hieb. Briana duckte sich darunter hinweg und spießte ihn mit ihrer Schwertspitze auf. Während die Beine des Mannes nachgaben, packte sie seine Hand und schleuderte ihn dem Mann auf ihrer rechten Seite in den Weg.
    Der mittlere Angreifer starb als nächster, da er geglaubt hatte, sein Gefährte, würde sie erledigen und nicht mit einer Attacke gerechnet hatte. Briana schlug zu und erwischte ihn an der Kehle, woraufhin er zurücktaumelte. Er konnte nicht mehr schreien, da das Blut aus der klaffenden Wunde unter seinem Kinn spritzte. Der letzte Mann starb, als er sich von der Leiche seines Mitkämpfers befreien wollte – Briana tötete ihn mit einem Hieb in den ungedeckten Nacken.
    Sie bückte sich und zog einen langen Dolch aus dem Gürtel ihres letzten Opfers. Sie hatte keine Zeit, noch lang nach Rüstung oder Schild zu suchen. Der Mann mit der Fackel hatte sich umgedreht und sah in den Gang, da er dachte, die anderen drei würden mit der einzelnen Frau fertigwerden. Er bekam keine Zeit mehr nachzusehen, ob dies wirklich der Fall war.
    Sterbend fiel er auf seine Fackel und löschte sie. Briana erschrak, als der Gang weiter beleuchtet blieb. Rotes und gelbes Licht erhellte den Korridor, denn das gegenüberliegende Ende des Gangs stand in Flammen. Sie hörte einen

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