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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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fragte Harry Martin war schon auf den Beinen und suchte seine Sachen zusammen. »Feuer.«
    Calis sagte schnell etwas zu den Elben. Einer von ihnen nickte, dann eilten alle drei hinaus in die Dunkelheit des frühen Morgens.
    Calis wandte sich an Martin. »Ich werde mit Euch kommen.
    Vielleicht hat es etwas mit den seltsamen Vorkommnissen zu tun.«
    Martin nickte nur, und Nicholas fiel plötzlich auf, daß sein Onkel und Marcus schon zum Aufbruch bereit waren. Er stieß Harry in die Seite und sagte: »Wenn du dich nicht beeilst, lassen sie uns noch hier zurück.«
    Die beiden Junker packten rasch ihre Sachen ein, und als sie endlich fertig waren, hatten Martin und Marcus die Lichtung schon mit Calis zusammen verlassen. Garret sagte: »Ich werde Euch sicher zurückbringen, doch Lord Martin konnte nicht länger warten.«
    Nicholas verstand; Martin hatte grimmig ausgesehen, als er das Licht am Himmel gesehen hatte. Denn ein Feuer, das noch aus der Entfernung von einem Tagesmarsch gesichtet werden konnte, mußte eine Zerstörung von schrecklichen Ausmaßen bedeuten, und zwar entweder im Wald bei der Stadt oder in ihr selbst.
    Ghuda und Nakor warteten auf die Jungen, und schließlich brachen auch die fünf verbliebenen Mitglieder der Jagdgesellschaft auf. Garret sagte: »Bleibt hintereinander genau hinter mir. Es gibt viele Stellen, wo man sich in der Dunkelheit verletzen kann, wenn man nicht vorsichtig ist. Sollte ich zu schnell laufen, sagt mir Bescheid.«
    »Willst du ein Licht?« fragte Nakor.
    »Nein«, erwiderte Garret. »Eine Fackel oder eine Laterne leuchten nicht weit genug, damit man wirklich etwas erkennen kann, es wird nur schwieriger, in den Wald hineinzusehen.«
    »Nein, ich meine ein gutes Licht!« sagte der kleine Mann. Er öffnete den Rucksack und holte eine Kugel hervor, die er in die Luft warf. Anstatt herunterzufallen, drehte sich die Kugel und fing zu glühen an, erst nur schwach, dann immer stärker. Während das Licht heller wurde, stieg die Kugel nach oben, bis sie vielleicht fünf Meter über ihren Köpfen schwebte und den Weg auf hundert Meter vor und hinter ihnen erhellte.
    Garret betrachtete das bläulich weiße Ding, schüttelte den Kopf und sagte: »Also los.«
    Er legte eine schnelle Gangart vor, und die anderen setzten ihm nach. So eilten sie durch den Wald, der von dem fremdartigen Glühen beleuchtet wurde. Nicholas dachte, sie müßten Martin und die anderen rasch einholen, doch sie erreichten sie nicht.
    Der Rückweg bestand aus einer Reihe scheinbar unzusammenhängender Bilder eines strahlend erhellten Weges durch die Dunkelheit, der nur gelegentlich von Hindernissen unterbrochen wurde: ein umgestürzter Baum, über den man hinwegklettern mußte, ein Bach, über den man springen mußte, oder ein Felsen, um den man herum mußte. Nicholas war noch immer müde, zum einen, weil man ihn aus dem Schlaf gerissen hatte, zum anderen saß ihm der gestrige Marsch in den Knochen. Er zwang sich, nicht um eine Pause zu bitten. Martins und Marcus’ Gesichter waren grimmig versteinert gewesen, so wie er sie noch nie gesehen hatte. Sein Magen zog sich in Erwartung schrecklicher Ereignisse zusammen.
    Die Minuten verstrichen, wurden zu Stunden, und irgendwann war Nakors Licht verschwunden, wie Nicholas plötzlich auffiel.
    Graue Dämmerung hatte sich über dem Wald breit gemacht. So dicht an der Küste wurde das Licht von Frühnebeln gemildert, die durch das Flußtal des Crydee vom Meer her landeinwärts zogen. Doch der Dunstschleier würde mit der Morgensonne verschwinden.
    Später ließ Garret die Gruppe halten, und Nicholas lehnte sich an einen Baum. Er war schweißgebadet, und sein linker Fuß pulste von der Anstrengung und vom bevorstehenden Wetterwechsel.
    Abwesend sagte er: »Es wird Sturm geben.«
    Garret nickte. »Meine Gelenke tun weh. Ich glaube, Ihr habt recht, Junker.«
    Während sie auf einer kleinen Lichtung verschnauften, löste sich der Frühnebel auf, und Harry sagte: »Seht nur!«
    Im Südwesten erhob sich eine riesige schwarze Rauchsäule in den Himmel, der Hinweis auf eine schreckliche Zerstörung. Der alte Söldner sagte: »Mindestens die halbe Stadt, der Wolke nach.«
    Ohne ein Wort zu sagen, fiel Garret wieder in seinen Trott, und die anderen folgten ihm.

     
    Kurz vor Mittag kletterten Nicholas und die anderen einen Hügel hoch, von dem aus sie die Burg und die Stadt darunter sehen können würden. Die Rauchsäule schien zu wachsen, je näher sie kamen. Als sie schließlich auf

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