Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11
meinen
Eltern als Entschuldigung gebracht. Sie wiesen mich ab und sagten, dass besser
ich gestorben wäre anstelle von Dima. Konnte ich ihnen nicht mal übel nehmen.
Hölle noch mal, sie hatten ja recht. Also bin ich gegangen und habe nie
zurückgeschaut."
„Tut mir
leid, Nikolai."
Sie wusste
nicht, was sie sonst sagen sollte. Sie hatte nur wenig Erfahrung damit zu
trösten, und selbst wenn sie es tat, war sie nicht sicher, ob er ihren Trost
überhaupt wollte oder brauchte. Nikolai verstummte und schwieg lange, als ob er
sich in seiner eigenen Haut plötzlich unbehaglich fühlte.
Er räusperte
sich, dann fuhr er sich mit der Hand durchs Haar und stand auf. „Ich sollte
gehen und mich noch mal beim Jagdhaus umsehen. Kommst du hier draußen ein paar
Minuten allein zurecht?"
„Klar. Mir
geht's gut,"
Er musterte
prüfend ihr Gesicht. Sie wusste nicht, was sie jetzt gern von ihm gehört hätte,
aber der Blick in seinen Augen schien irgendwie verschlossen. „Wie geht's dir?
Noch keine Anzeichen, dass das Echo einsetzt?"
Renata
zuckte mit den Schultern. „Ein bisschen, aber es ist noch nicht schlimm."
„Und deine
Schulter?"
„Gut",
sagte sie und bewegte den linken Arm, um ihm zu zeigen, dass sie keine
Schmerzen hatte. „Fühlt sich schon viel besser an."
Ein
längeres, unbehagliches Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Sie wussten
beide nicht, ob sie es brechen oder es sich einfach machen und weiter schweigen
sollten.
Erst als
Nikolai begann, den Vorhang aus dicken Ranken zu heben, streckte Renata die
Hand aus und berührte ihn.
„Nikolai,
ich .. äh, .. ich wollte dir danken", sagte sie, und obwohl er stehen
geblieben war, ließ sie ihre Hand bewusst auf seinem Arm liegen. „Ich muss dir
danken . . dafür, dass du mir heute dein Blut gegeben hast."
Er drehte
sich zu ihr um und schüttelte leicht den Kopf.
„Dankbarkeit
ist nett, aber ich brauche sie nicht. Im umgekehrten Fall weiß ich, dass du
dasselbe für mich getan hättest."
Das hätte
sie; soviel konnte Renata ohne den leisesten Zweifel sagen. Dieser Mann, der
noch vor nicht ganz einer Woche ein Fremder für sie gewesen war - dieser
Krieger, der zufällig auch ein Vampir war -, war nun ihr vertrauenswürdigster,
engster Freund. Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass Nikolai viel
mehr war als das und es auch schon gewesen war, noch bevor er sein Blut mit ihr
geteilt hatte.
Selbst vor
dem Sex, der noch immer ihre Knie weich werden ließ, wenn sie nur daran dachte.
„Ich bin
nicht gut in so was . ." Renata sah zu ihm auf, kämpfte mit den Worten,
musste sie aber aussprechen. „Ich bin es nicht gewohnt, mich auf andere zu
verlassen. Ich bin noch nie so mit jemandem zusammen gewesen. Denn so was hatte
ich noch nie, und .. ich fühle mich, als ob alles, von dem ich dachte, dass ich
es weiß und kann, alles, was mir früher geholfen hat, zu überleben, mich
verlässt. Ich habe keinen Halt mehr . . ich habe Angst."
Nikolai
streichelte ihre Wange, dann zog er sie in seine Umarmung. „Du bist in
Sicherheit", sagte er zärtlich an ihrem Ohr. „Ich halte dich fest, und ich
passe auf dich auf."
Sie hatte
nicht gewusst, wie sehr sie sich gewünscht hatte, diese Worte zu hören, bis
Nikolai sie zu ihr sagte. Sie hatte nicht gewusst, wie sehnlich sie seine Arme
um sich spüren wollte oder wie glühend sie sich nach seinem Kuss gesehnt hatte,
bis Nikolai sie an sich zog und ihren Mund mit seinen Lippen streifte. Renata
küsste ihn mit Hingabe, ließ sich ganz in den Augenblick fallen, denn Nikolai war
bei ihr, hielt sie, war ihr schützender Hafen.
Sein Kuss
wurde leidenschaftlicher, er ließ sie auf dem gepolsterten Boden ihres
schützenden Pflanzenzeltes auf den Rücken gleiten. Renata genoss das Gefühl
seines Gewichtes auf ihr, seine warmen, zielstrebigen Hände, die sie
streichelten. Er erkundete sie unter ihrem weiten T-Shirt, strich mit den
Fingern über ihren Bauch und hinauf zu ihren Brüsten.
Er fuhr ihr
leicht und neckend mit den Fangzähnen über die Lippen, als er sich aus dem Kuss
löste. Seine Augen unter den schweren Lidern waren wie glühende Kohlen. Sie
musste sein verwandeltes Gesicht gar nicht sehen, um zu wissen, dass er sie
wollte, denn der Beweis drückte sich hartnäckig gegen ihre Hüften. Sie fuhr mit
der Hand seinen Rücken hinauf, und er stöhnte, sein Becken bäumte sich
reflexartig auf.
Er stöhnte
kehlig ihren Namen, als er mit seinem Mund an ihrem Kinn vorbei und ihren Hals
hinunterfuhr. Er schob ihr
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