Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11

Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11

Titel: Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
Vom Netzwerk:
hinein. „Es
tut mir so leid ... so leid, dass ich jetzt nicht für dich da sein kann
..."
    „Renata."
Nikolai stand im Gang vor dem Zimmer.
    „Renata, tu
dir das nicht an. Du kannst nichts dafür. Und das alles ist noch nicht vorbei.
Noch nicht."
    Seine tiefe
Stimme war tröstlich, allein sie zu hören und zu wissen, dass er bei ihr war.
Sie brauchte diesen Trost, aber weil sie ihn nicht verdiente, weigerte sich
Renata, sich in seine Arme zu werfen, wie sie es sich so verzweifelt wünschte.
Sie blieb, wo sie war, starr und regungslos. Sie wünschte sich so sehr, ihr
Versagen rückgängig machen zu können. Sie konnte es nicht ertragen, auch nur
eine weitere Minute im Jagdhaus zu bleiben. Zu viele düstere Erinnerungen waren
hier. Zu viel Tod.
    Renata ließ
die tote Blume aus ihren Fingern aufs Bett fallen. Sie fuhr herum, zur Tür. „Ich
muss hier raus", murmelte sie, Schuldgefühle und Qual zerrissen ihr das
Herz. „Ich kann nicht ... ich ersticke hier drin ... kann nicht ... atmen
..."
    Sie wartete
seine Antwort nicht ab - konnte nicht weiter in diesem Zimmer bleiben, keine
Sekunde länger. Sie drängte sich an ihm vorbei und rannte aus Miras verwaistem
Zimmer.
    Sie blieb
erst stehen, als ihre Füße sie aus dem Hintereingang des Hauses in den
umgebenden Wald getragen hatten. Und immer noch fühlten ihre Lungen sich an,
als steckten sie in einem Schraubstock.
    Sie merkte,
wie vom Nacken herauf Kopfschmerzen erwachten. Noch schmerzte ihre Haut nicht,
aber sie war völlig ausgelaugt und wusste, nun würde es nicht mehr lange
dauern, bis die Nachwirkungen ihrer übersinnlichen Gabe sie umwarfen. Wenigstens
ihre Schulter schien halbwegs in Ordnung. Die Schusswunde war immer noch da,
ebenso ein stumpfes Pulsieren in ihren Muskeln, aber Nikolais Blut hatte bei
der Entzündung wahre Wunder gewirkt.
    Als sie um
sich sah und den abgeschlossenen Schuppen erblickte - das Gebäude, in das man
sie und so viele andere als Köder für Jakuts kranken Blutsport eingesperrt
hatte -, dachte sie keine Sekunde lang nach, sondern stapfte hinüber und zog
das Maschinengewehr der Agentur hervor, das ihr auf den Rücken geglitten war.
Sie schoss auf das schwere Vorhängeschloss, bis es zersprang und zu Boden fiel.
Dann stieß sie die Tür auf und feuerte hinein, durchsiebte das riesige
Gefängnis, die Wände und Dachsparren mit einem vernichtenden Kugelhagel.
    Sie nahm den
Finger erst vom Abzug, als das Magazin leer war und ihre Kehle rau vom
Schreien. Ihre Schultern bebten, ihre Brust hob und senkte sich wie ein
Blasebalg.
    „Ich hätte
hier sein sollen", sagte sie und hörte Nikolai, wie er hinter ihr an die
Schuppentür trat. „Dass Lex sie Fabien gegeben hat, hätte ich verhindern
müssen. Ich hätte für Mira da sein sollen. Stattdessen war ich im Bett,
geschwächt von meinem Echo ... nutzlos."
    Er gab ein
leises Schnalzen von sich, verneinte wortlos ihre Schuld. „Du konntest doch gar
nicht wissen, dass sie in Gefahr war. Du hättest nichts von dem verhindern
können, was passiert ist, Renata."
    „Ich hätte
das Jagdhaus nie verlassen dürfen!", schrie sie, Selbstverachtung
verbrannte sie wie Säure. „Ich bin abgehauen, und dabei hätte ich die ganze
Zeit über hierbleiben und Lex bearbeiten sollen, bis er mir verraten hätte, wo
sie ist."
    „Du bist
nicht abgehauen. Du bist weggegangen, um mich zur Hilfe zu holen. Wenn du das
nicht getan hättest, wäre ich jetzt tot." Seine Schritte kamen näher, er
stellte sich vorsichtig hinter sie. „Wenn du die ganze Zeit über hiergeblieben
wärst, Renata, dann wärst du heute Nacht getötet worden, zusammen mit Lex und
den anderen Wachen. Was hier stattgefunden hat, war eine eiskalt geplante
Hinrichtung, und so wie es aussieht, geht sie auf Fabiens Konto."
    Er hatte
recht. Sie wusste, dass er recht hatte, und zwar in allen Punkten. Aber davon
wurde ihr Schmerz nicht weniger.
    Renata
starrte, ohne etwas zu sehen, in den Pulverdampf, der aus dem gähnenden Schlund
der Schuppentür aufstieg.
    „Wir müssen
in die Stadt zurück und anfangen, sie zu suchen. Und wenn wir uns jedes
verdammte Haus einzeln vornehmen."
    „Ich weiß,
wie du dich fühlst", sagte Nikolai. Er berührte ihren Nacken, und sie
zwang sich dazu, vor seiner Zärtlichkeit zurückzuweichen. „Verdammt, Renata,
denkst du nicht, ich wäre mit von der Partie, von hier bis nach Old Port Türen
einzutreten, wenn es uns zu Fabien führen würde? Aber das wird uns rein gar
nichts bringen. Schon gar nicht mit dem

Weitere Kostenlose Bücher