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Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Titel: Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Armanihose ragte, war schwerer zum Verschwinden zu
bringen. Nicht, dass Claire ihn darüber zur Rede stellen würde, wenn sie es
bemerkte. Er hatte sie schon vor Jahren in ihre Schranken verwiesen, und
schließlich konnte man ihn ja auch nicht dafür verantwortlich machen, was sein
Geist trieb, wenn er schlief.
    Zumindest war das seine Begründung gewesen, als
er ihr verboten hatte, auf ihren Traumspaziergängen zu ihm zu kommen. Das und
die Tatsache, dass es ihn grundsätzlich anpisste, wenn seine Privatsphäre
verletzt wurde.
    Verärgert steckte Roth seinen Schwanz in die
Hose zurück und brachte den Wagen direkt vor seiner nervösen Stammesgefährtin
zum Stehen. Sie wartete nicht ab, dass er sie ansprach, entschuldigte sich auch
nicht für die Störung.
    „Wilhelm, etwas Schreckliches ist geschehen.“
Sie packte den Rand der Fahrertür, ihre dunklen Augen glänzten vor Sorge. „Das
Landhaus wurde angegriffen.“
    Roth spürte, wie sein Kiefer sich anspannte,
weniger vor Überraschung als vor Wut. „Es hat einen Angriff gegeben? Wann?“
    „Letzte Nacht. Vor ein paar Stunden.“
    Und er hörte erst jetzt davon? Von ihr, nicht
von seinen Wachen?
    Roth machte ein finsteres Gesicht. „Erzähl mir,
was passiert ist.“
    „Es war schrecklich“, sagte sie und schloss in
schmerzlicher Erinnerung die Augen. „Feuer überall...
    Explosionen im Wald, beim Haus und auf der
Straße.
    So viel Rauch und Asche. Wir haben versucht zu
entkommen, aber es war schon zu spät.“
    Sein Ärger kochte hoch. „Wo bist du jetzt?“
    „Zu Hause... nun, bei mir zu Hause. Ich bin
immer noch im Landhaus.“
    „In Ordnung.“ Roth nickte vage. „Was ist mit
den Männern von der Sicherheitseinheit? Warum lassen sie dich mir das alles
erzählen, wo doch sie diejenigen sind, die mir Rechenschaft schulden?“
    „Weil sie tot sind, Wilhelm.“ Ihre Stimme
versagte, wurde zu einem Flüstern. „Alle anderen, die heute Nacht hier waren,
sind tot.“
    Roth verkniff sich einen deftigen Fluch. „Nun
gut.
    Bleib wo du bist. Ich kontaktiere den Dunklen
Hafen Hamburg und arrangiere, dass dich jemand abholt und in die Stadt bringt.“
    Claire schüttelte den Kopf, bevor er eine
Chance hatte, den Satz zu beenden.
    „Wilhelm... hast du es nicht gehört? Der Dunkle
Hafen Hamburg. Es gibt ihn nicht mehr.“
    „Was?“
    „Der Dunkle Hafen wurde zuerst angegriffen. Es
ist nichts übrig. Keine Überlebenden außer dem einen Agenten, der den Flammen
entkommen ist. Er hat uns gewarnt, dass wir auch in Gefahr waren.“
    Roth verarbeitete diese Neuigkeiten in
grimmigem Schweigen. Er hatte nicht viele Blutsverwandten - keine eigenen
Söhne, die ihn aus seiner Machtposition vertreiben konnten, keine Brüder
jedweder Generation, denen es gelungen war, so lange zu leben wie er. Die
Vampirgemeinde im Dunklen Hafen Hamburg, der er vorstand, bestand nur aus
einigen Neffen, die nie viel getaugt hatten, diversem Haushaltspersonal plus
einer kleinen Garnison von Sicherheitspersonal, das er sich von der Agentur
ausgeliehen hatte.
    Um ehrlich zu sein, kannte er die wenigsten von
ihnen persönlich, und er hatte weiß Gott Wichtigeres zu tun, als Zeit damit zu
verschwenden, ihren Verlust zu betrauern.
    „Es tut mir so leid, Wilhelm“, sagte Claire
jetzt, doch er brachte sie mit einer knappen Handbewegung zum Schweigen. Er
hätte wissen sollen, dass so etwas passieren würde. Er hatte es gewusst, um
ehrlich zu sein. Schon von dem Augenblick an, als man ihn vor einigen Wochen
von dem ersten Mord an einem Agenten aus dem Berliner Büro informiert hatte.
Der Agent, der unter seinem direkten Befehl verdeckte, oftmals inoffizielle
Operationen durchführte, war in einem brutalen Nahkampf getötet worden. Als der
zweite grausame Mord innerhalb seiner privaten Truppe geschah, dann der dritte
und vierte, stand außer Frage, dass jemand blutige Rache nahm.
    Doch an dieser Theorie war etwas faul. Der Einzige,
der dafür infrage kam, war tot. Zumindest laut dem Bericht der Agentur. Damals
hatte Roth weder die Möglichkeit noch die Notwendigkeit gesehen, diese
Information anzuzweifeln; wichtigere Angelegenheiten hatten ihn bereits nach
Montreal gerufen, und die hatten immer noch Priorität. Doch dieser Angriff auf
seine persönlichen Vermögenswerte konnte nicht unerwidert bleiben.
    „Ich kümmere mich darum“, sagte er zu Claire.
    „Und du mach dir keine Sorgen. Einige Leute
schulden mir noch einen Gefallen, sie werden dich vorübergehend an einem
sicheren Ort in der

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