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Midnight Fever: Verhängnisvolle Nähe (German Edition)

Midnight Fever: Verhängnisvolle Nähe (German Edition)

Titel: Midnight Fever: Verhängnisvolle Nähe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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aufmachte, konnte er kräftig auf die Schnauze fallen.
    »Nun ja …« Bud zögerte es hinaus, indem er einen Schluck von dem erstklassigen Rotwein trank. Er war in einer Familie von Alkoholikern groß geworden, in der Wein aus Pappkartons getrunken wurde. Trotzdem hatte er einen Geschmack für bessere Weine entwickelt, und so guten wie diesen hatte er noch nicht getrunken. Er spülte den Schluck im Mund herum, denn er hatte im Lauf seines Lebens gelernt, die kleinen Freuden zu genießen, wann immer es ging. »Mansfield scheint Mr Longmans Vertrauen zu haben. Und er kennt viele Stadträte und Parlamentarier. Das könnte uns nützen, wenn das Budget verhandelt wird.«
    Robert Mansfield war ein Scheißkerl, ein Kriecher, der jedem, der in der Hackordnung über ihm stand, den Schwanz lutschte und den Übrigen ins Gesicht trat. Er war allerdings der richtige Mann fürs Fernsehen: groß, breit, mit weißem Haarschopf und dümmer, als die Polizei erlaubt, im Grunde ein Vollpfosten. Trotzdem schien er der Kerl zu sein, auf den die Mächtigen setzten. Bud verabscheute das Verhalten dieses Arschlochs.
    Der einzig richtige Mann für den Posten würde ihn niemals bekommen: Carlos Jimenez Sanchez. Er war tüchtig, ehrlich, knallhart und hatte keine Angst, jemandem auf die Füße zu treten, wenn es sein musste. Er setzte sich für seine Leute ein, kannte jeden Namen bis hin zum unbedeutendsten Neuling und würde eher auf eine Landmine treten, als einem von ihnen in den Rücken zu fallen. Er hatte ausgezeichnete Kontakte und war obendrein ein Exmarine. Aber Sanchez hatte sich bei einigen Mächtigen unbeliebt gemacht, dazu war er klein und drahtig und führte sich im Fernsehen auf wie ein wild gewordener Terrier. Er würde nicht mal in die Nähe des Commissioner-Postens kommen.
    »Robert Mansfield, hm?« Parks spielte mit dem Stiel seines Weinglases. Bud hätte sich das nicht getraut, aus Angst, das feine Kristall zu zerbrechen. Parks war mit solchem Zeug groß geworden, hatte wahrscheinlich schon die Babymilch aus
Waterford
-Gläsern getrunken. Nach ein paar Minuten Nachdenken seufzte er. »Ja, Bob scheint einen gewissen Einfluss auf den jetzigen Commissioner zu haben, und auf eine Reihe von Stadträten. Nur ist er leider ein ausgewachsener Esel.«
    Bud hätte sich fast an seinem Wein verschluckt.
    »Wie wäre es denn mit Carlos Sanchez?«, überlegte der alte Mann laut und blickte Bud aufmerksam an. »Er würde einen großartigen Commissioner abgeben, meinen Sie nicht?«
    Bud sah ihn groß an und begriff, dass etwas Bedeutendes vor sich ging. Horace Parks hatte wirklich Macht. Er konnte Karrieren fördern oder vernichten. Buds hatte er zum Beispiel gefördert. Allerdings hätte er es trotzdem irgendwann zum Lieutenant gebracht, denn er machte seine Arbeit gut.
    »Sanchez wäre genau der Richtige«, sagte Bud vorsichtig. »Er hätte den Posten schon, wenn er nicht –« Bud hielt inne und überlegte, wie es sich vorsichtig ausdrücken ließ.
    »Wenn er nicht diesem Fernsehreporter den Kiefer gebrochen hätte?«, ergänzte Parks. »Dem, der verbreitete, dieser Vergewaltiger sei der Polizei durch die Finger geschlüpft, obwohl sie ihn leicht hätte schnappen können? Ja, das war eine unglückliche Reaktion. Natürlich vollkommen verständlich, aber vielleicht hätte Sanchez sich besser zurückgehalten.«
    »Zurückhaltung ist nicht seine Stärke.« In dem Punkt wollte Bud lieber deutlich sein. Wenn er für Sanchez ein gutes Wort einlegen konnte, sehr gern. Der Mann hatte es verdient. Doch er wollte nicht lügen, was dessen Charakter anging. Sanchez war Soldat und nahm es mit jedem Feind auf. Er wäre effizient und rücksichtslos, genau das, was die Lage erforderte. Bud wusste, dass zurzeit ein paar ganz üble Leute Portland zu ihrer Operationsbasis machen wollten. Mit Sanchez an der Spitze der Polizei würden sie sich das zweimal überlegen. Aber es sah nicht hübsch aus und machte sich im Fernsehen nicht immer gut, wenn man bei den Verbrechern richtig aufräumte, sich jeden einzelnen vorknöpfte. »Wenn man ihm freie Hand ließe und er nicht ständig kritisiert würde, wäre er ein sehr effektiver Commissioner. Sanchez liegt das Gemeinwohl am Herzen, und er hat gute Beziehungen zu Minderheiten, aber ein Politiker ist er nicht.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen.« Der alte Mann nickte und sah Bud aufmerksam an. »Trotzdem wäre er ein guter Police Commissioner.« Darin schwang eine leise Frage mit.
    »Ein erstklassiger«, sagte Bud

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