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Midnight Man (02) – Gefährliche Mission

Midnight Man (02) – Gefährliche Mission

Titel: Midnight Man (02) – Gefährliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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sein.
    »Wundert mich nicht«, brummte er. »Hier regnet es ständig.«
    Einen Moment lang fand sie es bezaubernd, dass der große, böse John Huntington sich von einem Regenguss die Laune verderben ließ, als wäre er aus Zuckerwatte und könnte schmelzen. »Aber, aber«, neckte sie sanft. »Es gibt durchaus mal einen Sonnentag. Oder zwei. Sie sind nicht von hier, nicht wahr?«
    Sie konnte seinen Akzent nicht ganz einordnen. Aus dem Westen stammte er jedenfalls nicht.
    »Nein, Ma’am.«
    Er drehte den Kopf, und ihre Blicke trafen sich. Sein Blick war so intensiv, dass Suzanne wegsehen musste. Er war wie ein Schlag in den Magen.
    Sag etwas, du Idiotin. »So. Äh, woher kommen Sie?«
    Er schwieg, während er die schwierige Kreuzung an der Harrison überquerte. »Von überall her. Mein Vater war in der Navy, und ich bin auf verschiedenen Stützpunkten aufgewachsen. Als ich in das entsprechende Alter kam, bin ich in seine Fußstapfen getreten. Ich habe schon auf vielen Stützpunkten im In- und Ausland gelebt. Meistens in sonnigen Gegenden«, fügte er wehmütig hinzu. »Nachdem ich den Dienst quittiert hatte, brauchte ich einen Heimatstandort. Bei der Wahl war das Wetter nicht ausschlaggebend.«
    »Aha … und warum dann Portland?«
    »Keine Ahnung.« Er zuckte die Achseln. »Mir haben viele Leute erzählt, wie toll die Stadt ist. Vor Jahren habe ich Bud kennengelernt, als er noch ein Marine war. Er meinte, in der Nähe könne man gut jagen und angeln und segeln. Da schien mir, dass ich mich genauso gut hier niederlassen könnte.«
    »Bud meinte, er hätte gar nicht gewusst, dass Sie hier wohnen.«
    »Ja. Ich dachte, ich baue mir meine Firma langsam auf und habe nebenher Zeit, meine Freunde zu besuchen und auch mal jagen und angeln zu gehen. Stattdessen hat sie sich rasant entwickelt, und ich jage ständig den Terminen hinterher. Ich hatte kaum Zeit, Luft zu holen. Ich hätte schon viel eher nach größeren Geschäftsräumen suchen müssen. Aber ich bin froh, dass ich damit gewartet habe«, sagte er mit einem funkelnden Seitenblick, bei dem ihr der Atem stockte. »Wirklich froh.« Er bog ab und parkte. »Da sind wir.«
    Wieder bewegte er sich erstaunlich flink für einen so großen Mann. Kaum hatte er den Motor abgestellt, war er an ihrer Tür. Der Regen hatte ausgesetzt, und es war sehr still. Ein einzelner Wagen rauschte vorbei. Die Scheinwerfer strichen über Johns Gesicht.
    Suzanne hielt die Luft an, als sie seine Züge sah, diesen bezwingenden Ausdruck, den ernsten Mund, der von zwei Falten begrenzt wurde. Er streckte die Arme aus, um sie aus dem Wagen zu heben. Die Hände auf seine Schulter gestützt, neigte sie sich nach vorn, er ebenfalls, und ihre Nasen berührten sich.
    Sein Blick verriet, dass er kurz davor stand, sie zu – »Küssen Sie mich nicht«, flüsterte sie.
    »Nein.« Seine Stimme war tief und rau. »Wenn ich Sie küsse, kann ich nicht mehr aufhören. Und wenn wir zum ersten Mal Sex haben, sollte das auf einem Bett sein, nicht auf dem Autositz an einer Schnellstraße. Damit wir uns Zeit nehmen können.«
    Ohne jede Anstrengung hob er sie vom Sitz und stellte sie auf die Füße.
    Einen Moment lang standen sie so da. Seine großen Hände umspannten ihre Taille. Regenwasser tropfte von den ausladenden Zweigen der Eiche über ihnen. Suzanne hatte Herzklopfen. Sie sollte schockiert sein. Sie war es auch. Über seine Direktheit, darüber, dass er es ausgesprochen hatte. Sie sollte … etwas sagen, etwas wie »Darauf können Sie lange warten!« oder »Was fällt Ihnen ein?«.
    Stattdessen schossen ihr Bilder durch den Kopf – von einer breiten nackten Brust, die sich über ihr hob und senkte, von heißen Küssen und kraftvollem, leidenschaftlichem Sex. Sie raubten ihr die Worte.
    Kraft und Sex verströmte dieser Mann; er wirkte unüberwindlich, als könnte ihn nichts bremsen.
    So hatte sie sich in ihrem ganzen Leben noch nicht gefühlt: haltlos, wacklig, fast wie ein Kleinkind bei den ersten Gehversuchen. Stumm sah sie zu ihm hoch, während ihre weißen Atemwolken in die kalte Abendluft aufstiegen, dann trat sie zurück.
    »Was fällt Ihnen ein, so etwas zu sagen oder auch nur zu denken? Wir haben ein Mietverhältnis vereinbart, nichts anderes.« Ihre Stimme bebte. »Ich gehe nicht gleich mit jedem ins Bett.«
    Er spannte den großen schwarzen Regenschirm über ihrem Kopf auf, legte die andere Hand an ihren Rücken und führte sie zum Restaurant. »Nein, das tun Sie ganz sicher nicht.«
    Suzanne warf

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