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Midnight Man (02) – Gefährliche Mission

Midnight Man (02) – Gefährliche Mission

Titel: Midnight Man (02) – Gefährliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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lächerlich. An seinem Beobachtungspunkt hat er jeden, der aus der Villa kommt, im Fadenkreuz.
    Die Visierlinie ist festgelegt, die Erhöhung der Mündung einberechnet. Wenn die Beute ins Fadenkreuz tritt, wird der Einfluss des Windes einberechnet. Der Jäger weiß, wie er das tun muss.
    Seine Kameraden haben ihm Informationen beschafft. Die Beute ist in der Villa und allein, von den Wächtern abgesehen. Der Jäger hat von seinen Kameraden die Zeiten des Wachwechsels, Terminpläne, eine Liste mit den Feuerwaffen des Gegners und das Versprechen, zu helfen bekommen. Aber der Jäger hat sich entschieden, allein zu handeln. Das ist sein Kampf, sein Krieg. Er arbeitet allein. Wenn er sterben muss, will er allein sterben.
    Er wartet Tag für Tag, Nacht für Nacht.
    Am vierten Tag um Mitternacht ist es so windstill, dass er auch mit Reißzwecken schießen könnte. Die Beute tritt heraus auf die Terrasse. Der Mann ist groß, blond, gutaussehend, hat kalte Gesichtszüge, die durch das Nachtzielfernrohr klar zu erkennen sind. Einen Moment lang bleibt er stehen, schaut sich um und fühlt sich sicher. Irrtümlicherweise.
    Er ist umgeben von Mauern und Wachleuten. Er weiß nicht, dass sie ihm nichts nützen. Er neigt den Kopf, um sich eine Zigarette anzuzünden, und die grüne Flamme im Nachtzielfernrohr blendet den Jäger für eine Sekunde. Er wartet.
    Er wartet, während die Beute an der Zigarette zieht, den Rauch ausstößt, der sich in der kalten, windstillen Luft nur langsam zerteilt. Er wartet, während die Beute mit den Wachleuten Höflichkeiten austauscht. Wartet, während sie im Gefühl ihrer Sicherheit und Unantastbarkeit tief die frische Bergluft einatmet.
    Und in dem Moment, in dem die Beute nach einem Blick über ihr sicheres Königreich die Zigarette austritt und sich abwenden will, um ins Haus zu gehen, in dem Moment schlägt der Jäger zu.
    Im Wohnzimmer passierte etwas. Männerstimmen wurden laut. Das Telefon klingelte in einem fort. Suzanne überlegte kurz, hinüberzugehen und sich zu erkundigen, was los sei, aber eigentlich war es ihr egal. In den vier Tagen und vier Nächten, die sie jetzt in dem Haus eingesperrt war, hatte sie gelernt, ihre Gefühle abzuschalten. Andernfalls wäre sie verrückt geworden.
    Es gab keine Fenster. Ob es draußen hell oder dunkel war, konnte sie nur an der Uhrzeit erkennen.
    Sie wusste nicht, wo sie war. Man war mit ihr zu einem kleinen Flughafen geflogen, und auf dem Rollfeld hatte sie ein Wagen abgeholt. Den Namen des Flughafens hatte sie nicht zu sehen bekommen. Aber welche Rolle spielte das schon? Sie war nicht frei, und sie war von John getrennt.
    Die Zeit verging quälend langsam. Bud war drei Tage lang bei ihr geblieben, hatte aber gestern abfahren müssen.
    Glücklicherweise waren die Befragungen endlich ausgestanden. Sie hatte das Geschehen immer wieder von Neuem schildern müssen, mal dem und mal jenem FBI-Agenten. Schließlich hatten sie sie in Ruhe gelassen. Aus den Gesprächen der Männer hörte sie heraus, dass der Termin beim Untersuchungsrichter bald stattfinden würde. Anschließend würde man sie in ein anderes sicheres Haus bringen. Danach käme der Prozess. Dann begänne ihr neues Leben.
    Sie blätterte in ihrer Zeitschrift, aber die Artikel interessierten sie nicht. Ihre Augen brannten vor Müdigkeit. Sie hatte sich jede Nacht in den Schlaf geweint und gestaunt, dass sie immer noch Tränen hatte. Gestern Nacht war genauso gewesen. Jetzt war Morgen, und sie hatte einen weiteren endlosen Tag vor sich.
    Irgendwann würde das Weinen wohl aufhören. Bald, hoffte sie.
    Die Tür ihres Zimmers ging auf, und sie blickte hoch. Im Wohnzimmer sah sie mindestens zehn Mitarbeiter des FBI stehen anstelle der gewohnten vier. Das Telefon klingelte schon wieder, zum fünften Mal innerhalb einer halben Stunde. Was war los?
    Den Mann, der zu ihr hereinkam, kannte sie nicht, aber er sah genauso aus wie die anderen. Sie waren alle mittelgroß, trugen billige dunkle Anzüge und waren völlig humorlos. »Ms Barron? Darf ich Sie kurz sprechen?«
    Oh Gott, nicht wieder eine Befragung. Sie legte die Zeitschrift weg. »Ja.«
    »Hier draußen, bitte.« Er hielt ihr die Tür auf und bedeutete ihr, ins Wohnzimmer zu kommen.
    Suzanne verkniff sich einen Seufzer, stand auf und folgte ihm. Die Unterhaltungen stoppten, als sie hereinkam. Alle Augen richteten sich auf sie.
    Der Mann führte sie am Ellbogen zu einem Sessel. Er setzte sich neben sie. »Ms Barron, ich bin Special Agent Alan Crowley

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