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Midnight Man (02) – Gefährliche Mission

Midnight Man (02) – Gefährliche Mission

Titel: Midnight Man (02) – Gefährliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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Stahl.
    Was er gesagt hatte … ihr schwirrte der Kopf. Während sie noch fassungslos überlegte, was das alles für sie bedeutete, war er gedanklich weit vorausgeeilt und hatte ihre Möglichkeiten bereits erfasst.
    Weglaufen. Das klang verlockend, besonders mit John Huntington an ihrer Seite. Irgendwo auf einer tropischen Insel leben, sich Patsy und Steven Smith nennen, Kokosnüsse essen und Drinks mit bunten Schirmchen schlürfen. Das schlug das Kellnern in Nebraska um Längen. Sie bräuchte nicht ständig über die Schulter zu blicken, nicht, wenn sie John bei sich hatte. Er würde bei allem auf sie aufpassen. Mit ihm unterzutauchen war die attraktivere Lösung, ohne jeden Zweifel.
    Das hatte nur einen Haken.
    Ein Mann würde mit einem Mord davonkommen.
    John stand viel zu dicht vor ihr und sah sie drohend an, um sie stumm zu drängen, mit ihm zu fliehen. Untertauchen und woanders als jemand anders wieder auftauchen. Das war verlockend.
    Dabei hatte er mit keinem Wort erwähnt, welches Opfer er dafür bringen müsste. Er würde die Früchte harter Arbeit aufgeben, sich von seiner Firma trennen müssen, seine militärische Laufbahn nicht mehr als Empfehlung benutzen können. All das würde er für sie tun, ohne dass sie ihn darum bitten musste und ohne etwas dafür zu verlangen.
    Midnight Man mochte ein harter Soldat sein, aber er hatte bewiesen, dass er eine Schwäche für sie hatte und alles für sie opfern würde. Tränen brannten in ihren Augen.
    Sie setzte sich aufs Bett und zog an seinem Arm, bis er sich ebenfalls setzte. Sie spürte seine innere Unruhe, den Drang, aufzubrechen. Aber die Frage war, wohin?
    »Wofür entscheidest du dich?«, hatte er gefragt. Und jetzt antwortete sie darauf.
    »John«, sagte sie ruhig. »Hör mir zu. Hör mir gut zu.« Sie legte die Hand auf seine. Sie war blass und schmal, nur halb so groß wie seine, aber sie wusste, dass sie ihn damit festhielt. Er saß wie festgenagelt da. »Weißt du, ich bewundere deine Tapferkeit gewaltig. Ich selbst bin nämlich nicht so tapfer.« Er wollte widersprechen, und sie legte einen Finger an seine Lippen. »Schsch. Hör mich zu Ende an. Wie gesagt, ich bin überhaupt nicht tapfer; du wirst es nicht erleben, dass ich mit einer Waffe in der Hand einem Verbrecher nachjage. Aber ich kann etwas tun, John. Nein, ich muss es sogar tun. Peter Carson hat vermutlich seine Frau umgebracht. Wenn ja, dann gehört er ins Gefängnis. Wenn ich die Aussage verweigere, lasse ich ihn davonkommen. Wenn das jeder täte, hätten wir kein Rechtssystem mehr. Also muss ich es tun. Ich muss. Das ist meine Pflicht als Bürgerin. Ich bin moralisch dazu verpflichtet.«
    Er schloss die Faust unter ihrer Hand und ließ den Kopf hängen. Ihr war klar, dass sie das eine Argument benutzt hatte, das er nicht entkräften konnte. Er war ehemaliger Offizier. Pflicht und Ehre waren ihm in Fleisch und Blut übergegangen.
    John stand langsam auf, als wäre er ein alter Mann. Ihre Blicke begegneten sich. Dieser Moment änderte alles. Er war im Begriff, einen Prozess in Gang zu setzen, der sie für immer voneinander trennen würde.
    Die Tränen liefen ihr über die Wangen, aber sie hielt seinem Blick stand. Sie würde keinen Rückzieher machen, und er wusste das.
    John griff in seinen Seesack, holte sein Handy heraus und wählte.
    »Bud. Hier John. Hör zu. Es gibt eine neue Entwicklung.«
    Es ging schnell. Innerhalb von zwanzig Minuten waren sie auf dem Fahrweg. Der mündete in eine kleine Landstraße, die schließlich zum Highway führte. John hatte mit Bud und dem FBI ein Treffen vereinbart, an einer Stelle, die etwa achtzig Kilometer entfernt lag.
    Suzanne wusste, was dann passieren würde, weil John es ihr genau erklärt hatte, mit ausdruckslosem Blick und harter Miene und einer völlig gefühllosen Stimme. Midnight Man.
    Sie würde in die Obhut von FBI-Beamten übergeben werden. Hier ging es um Schwerverbrechen – Mord, Menschenhandel und Schmuggel –, und sie waren schon seit fünfzehn Jahren hinter Carson her. Bud Morrison würde sie begleiten. John hatte erklärt, dass Bud als Verbindungsmann zwischen dem Portland PD und den Bundesbeamten fungierte, aber sie hatte ihn am Telefon argumentieren hören. Er hatte auf Buds Anwesenheit bestanden. Bud würde zumindest am Anfang dabei sein, weil sie ihn kannte und ein vertrautes Gesicht sie beruhigen würde.
    John tat sein Bestes, um sie zu beschützen, selbst wenn sie längst außerhalb seiner Reichweite war.
    Das FBI würde sie

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