Miese Chefs

Moralischen raushängen lassen, wann immer Sie wollen.
    So wird Ihre unsterbliche Seele richtig aufpoliert und Sie können den Moralischen raushängen lassen, wann immer Sie wollen. Wenn diesen Leuten dann noch etwas Zeit bleibt, nachdem sie an der Schule vor Ort den Müll aufgesammelt haben, dann lassen Sie sie vorbeikommen und Ihren Hund spazieren führen. Oh, und wenn sie schon dabei sind – haben sie Erfahrung mit Abwassersystemen?
    Als Tyrannen sollten wir mehr Zeit mit Sozialarbeit zubringen. Natürlich nicht aus denselben Gründen wie die Weicheier, aber denken Sie mal an Folgendes: Gemeinnützige Arbeit ist im Allgemeinen eines der steuerlich effektivsten Vehikel, die zur Verteilung von Fonds zur Verfügung stehen. Eine nützliche Art, Ihre neu gefundene Tyrannei zu missbrauchen, ist es, große Geldsummen in einer wohltätigen Organisation mit niedriger Steuerklasse unterzubringen, derer Sie sich zu einem späteren Zeitpunkt wieder bedienen können.
    Machen Sie es sich zur Gewohnheit, jedes Jahr eine beträchtliche Summe für einen wohltätigen Zweck zu spenden. Rufen Sie in einem ruhigen Moment selbst eine wohltätige Sache ins Leben (in den meisten Ländern ist das überraschend leicht) und dann lassen Sie Geld an diese wohltätige Organisation fließen. So können Sie in der wohltätigen Organisation einen »Pensionsfonds« unterbringen, den Sie sich später in Ihrem Leben aneignen. Das ist eine Langzeitstrategie, und Sie werden ein paar Zutaten brauchen, damit sie funktioniert:
    1. Den gesamten Papierkram einer ehrlichen Wohltätigkeitsorganisation.
    2. Einen jährlichen Bericht, der das Einkommen und die Ausgaben dieser Organisation skizziert.
    3. Fotos und E-Mails von den dankbaren minderbemittelten Empfängern der Maßnahmen der Organisation.
    All das lässt sich natürlich relativ leicht fälschen, obwohl ein guter Buchhalter, zumindest ein guter tyrannischer Buchhalter, den Prozess für Sie deutlich erleichtert. Sorgen Sie dafür, dass die Fotos und E-Mails von den Empfängern der guten Taten Ihrer Organisation den Weg an prominente Orte im Büro finden.
    Wenn die Leute in Ihrer Abteilung oder Ihrem Team lauthals zu verkünden anfangen, dass sie ebenfalls mithelfen wollen, müssen Sie vielleicht hin und wieder (vielleicht einmal alle drei Jahre oder so) ein paar Obdachlose bestechen, die notwendigen Rollen zu spielen, um die Illusion einer wohltätigen Organisation, die rege und hart arbeitet, aufrechtzuerhalten. Es besteht kein Grund, warum Ihre Organisation nicht dankbar zwischen 1 Prozent und 3 Prozent der Profite Ihrer Abteilung in Empfang nehmen sollte, vielleicht sogar Ihrer ganzen Firma, wenn Sie es gut verkaufen können.
    Nun haben wir gesehen, dass die Gelegenheiten, Macht zu missbrauchen, zahlreich sind. Sie können die Bonusse der Leute einstreichen, mit attraktiven Mitarbeiter(inne)n schlafen, das Spesensystem zu Ihrem Vorteil nutzen und sich von Auftragsnehmern für das Privileg bezahlen lassen, für Ihre Organisation zu arbeiten.
    Sie können Ihre Nichtsnutze dazu abstellen, die Drecksarbeit für Sie zu machen, und Attrappen wohltätiger Organisationen bauen, um die Profitmargen Ihrer Firma abzuschöpfen. Wenn Ihnen nur die Hälfte dieser Dinge gelingt, können Sie stolz auf sich sein. Einfach nur in der Lage zu sein, einige dieser Dinge zu tun, ist ein Indikator, dass Sie wahrhaft tyrannisch geworden sind, doch nicht nur das: Sie ergötzen und erfreuen sich voll und ganz an Ihrer Alleinherrschaft.
    Der Pfad zur Schreckensherrschaft überschüttet Sie mit den hart erkämpften Früchten eines Eroberers. Tyrannei bringt keine
    An diesem Punkt werden Sie Ihre Weichei-Kollegen sehen und sie als die schniefenden, schwachgeistigen Narren erkennen, die sie sind.
    Lohnzulagen, sondern zahlt sich jetzt zehnfach oder 20-fach aus und ist somit ertragreicher, als es Weichei-Führung je gewesen wäre. An diesem Punkt werden Sie Ihre Weichei-Kollegen sehen und sie als die schniefenden, schwachgeistigen Narren erkennen, die sie sind, weil sie sich ohne Erfüllung oder Erfolg durch ihre bedeutungslosen Leben kämpfen. Richten Sie sich zu Ihrer vollen Größe auf, schauen Sie mit Verachtung auf sie herab und denken Sie über den nächsten Machtmissbrauch nach. Hier ein paar kurze Vorschläge dazu.
    1. Lassen Sie sich von Leuten dafür bezahlen, dass Sie sie Überstunden machen lassen. Diese Praktik ist auf Großbaustellen verbreitet, wo der Vorarbeiter gegen Bestechung zulässt, dass sich seine Freunde