Miese Chefs
gezackt, Furcht einflößend. Die Leute lernen schnell, dass sie, wenn sie dagegenfahren, sich große Löcher in den Schiffswänden holen und sinken.
Unter der Oberfläche verbergen sich Ihre ganze Kunstfertigkeit und Ihre subtilen Fähigkeiten, Ihre neu erworbene Macht zu missbrauchen (siehe Kapitel 7 und 8). Das ist der Teil, der den Wert der Tyrannei wirklich in die Höhe treibt, es ist das Endergebnis, der wahre Grund, aus dem wir uns auf den Pfad des Tyrannen gemacht haben. Wir sind Tyrannen, um Macht zu gewinnen, und wir gewinnen Macht, um Sie zu gebrauchen und zu missbrauchen, um die Dinge zu bekommen, die wir wollen.
Zuvor habe ich gesagt, dass für einen Tyrannen gilt: Wenn es gut ist, ist es gut, und wenn es schlecht ist, ist es besser. Diese Regel lässt sich perfekt auf Minderleistungen anwenden. Die meisten Weichei-Chefs geraten ins Schwitzen, wenn ihre Angestellten Minderleistungen erbringen. Nun haben wir als Tyrannen bereits zwei Gründe identifiziert, warum wir das nicht zu tun brauchen:
1. Leute, die Minderleistungen erbringen, sind hervorragend geeignet, um Ihre Organisation auszupolstern. Sie lassen Ihr Imperium größer erscheinen, ohne Ihnen zusätzliche Forderungen hinsichtlich der Suche nach einer sinnvollen Aktivität für sie aufzubürden.
2. Sie haben selten unter Minderleistungen zu leiden, da Sie wissen, wie sich die perfekten Anreize schaffen lassen (z. B. indem Sie den Leuten mit psychologisch gut gezielten Peitschen drohen). Und Sie haben drei furchterregende Drachen, die Ihre Handlanger zu frenetischer, fokussierter Aktivität aufstacheln.
Leute, die Minderleistungen erbringen, sind hervorragend geeignet, um Ihre Organisation auszupolstern.
Doch es gibt noch einen dritten Grund, warum chronische, geistbetäubende Minderleistung Sie nicht beunruhigen sollte. Wenn Sie die Peitschen und die Drachen schon ausprobiert haben und sich immer noch keine brauchbaren Ergebnisse einstellen, dann denken Sie zweimal nach, bevor Sie die Leute in das Sibirien-Äquivalent Ihrer Organisation verbannen (Qualitätssicherung, Projektmanagement oder die Personalabteilung sind stets gute Adressen, um Loser loszuwerden).
Könnte diese Person vielleicht eine andere nützliche Funktion für Sie erfüllen? Wenn sie so nutzlos ist, wie Sie glauben, dann würde sie höchstwahrscheinlich nirgendwo anders einen Job bekommen und weiß es auch. Sie haben also ein Druckmittel für diesen armen Tropf und könnten das zu Ihrem Vorteil verwenden. Für diesen Fall ist es hilfreich, eine Liste mit Aufgaben in der Hinterhand zu haben, die erledigt werden müssen, mit denen Sie sich allerdings nicht die Hände schmutzig machen wollen. Hier die Liste, die sich momentan in meiner obersten Schublade befindet:
1. Krieche in die Kloake unter meinem Haus und säubere das Rohr, das ständig verstopft ist (zu dreckig).
2. Ermorde sämtliche Leute, die mit Reality-TV in Verbindung stehen (zu riskant).
3. Manipuliere meine Steuerrückzahlung (zu langweilig).
4. Heb die Hundescheiße auf (zu stinkig).
5. Eröffne ein Büro in Mauretanien (zu weit weg).
6. Sozialarbeit (zu allergisch auf Kranke oder Arme).
Unsere chronischen Versager könnten sich bei all diesen Aufgaben als praktische Hilfe erweisen. Nehmen wir als Beispiel die letzte. Wir alle würden gern mehr wohltätige Arbeit leisten, es ist gut für die Seele, nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass diese religiösen Typen doch recht haben, und es lässt uns großzügig und interessant wirken. Soziale Arbeit macht uns attraktiver für das andere Geschlecht. Zwei gute Gründe also, warum man mehr Sozialarbeit leisten sollte. Doch offenkundig wollen Sie nichts von Ihrer tatsächlichen persönlichen Zeit in diese Sache investieren – nein!
Da kommen Ihre chronischen Versager ins Spiel. Sogar die sollten in der Lage sein, etwas Farbe auf eine Wand zu klatschen oder den Garten eines Rentners aufzuräumen. Sie könnten sogar einen Plan für Ihre Abteilung schmieden, durch den die richtig Nutzlosen auf regelmäßiger Basis zu irgendwelchen Sozialprojekten gekarrt werden. Sie müssen ihnen vielleicht das Gehalt kürzen, um dafür zu sorgen, dass sie die Firma nicht zu viel kosten, doch sie werden das akzeptabel finden, weil sie jetzt im Wesentlichen dafür bezahlt werden, das zu tun, wozu man sonst Kriminelle zwingt, wenn sie wegen kleinerer Straftaten eine Zeit im Gefängnis vermeiden wollen.
So wird Ihre unsterbliche Seele richtig aufpoliert und Sie können sich den
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