Mike - Eine andere Liebe
etwas zu essen für sie beide vorzubereiten. Mike sah sich um.
Das, was er bis jetzt sehen konnte, gefiel ihm. Ron hatte Geschmack, was die
Einrichtung betraf und er musste auch gut verdienen, um sich so ein kleines
Häuschen leisten zu können. Mike hatte seinen Drink langsam ausgetrunken und
spürte eine angenehme Wärme in seinem Körper. ››Wenn du dich duschen willst,
gehe einfach durch das Zimmer in den kleinen Flur, hinten rechts ist das Bad.
Ich bringe dir gleich noch ein Handtuch.‹‹ Ron sah kurz von seiner Arbeit auf
und sah Mike immer noch verschüchtert im Sessel sitzen. ››Wenn es dir nichts
ausmacht.‹‹ Mike ging den beschriebenen Weg zum Bad, legte seine schon durch
den Regen durchnässte Kleidung ab und stellte sich unter die heiße Dusche. Das
heiße Wasser rann seinen Körper herunter und weckte die erkalteten
Lebensgeister. Er stützte sich leicht gegen die Wand und ließ die Wasserflut
seinen Rücken herunterlaufen. Ron hatte in der Zwischenzeit seine Sachen aufgehoben
und mit Mike gesprochen, aber er war so vertieft, dass er es kaum wahrnahm.
Nach seiner wohltuenden Dusche fand er nur ein großes Handtuch, wickelte es
sich um die Hüften und ging zu Ron. ››Morgen früh sind deine Sachen wieder
trocken. Du kannst dann beim Bad in dem kleinen Zimmer schlafen. Deinen
Rucksack habe ich auch schon hingebracht und die anderen Sachen sind auch schon
in der Waschmaschine. Ich hoffe, es stört dich nicht. Aber eine Wäsche tat
bestimmt mal wieder Not.‹‹ ››Das schon, aber ich weiß nicht ...‹‹ Mike wurde
durch Rons Nähe unsicher. ››Warum ich das alles mache? Ich weiß es vielleicht
selber nicht einmal warum? Aber ich musste daran denken, wie du jetzt da am
Strand hockst und frierst. Na ja, da habe ich mir eben gedacht, gehst einfach
mal hin und siehst nach.‹‹ Mike, nur mit einem Handtuch bekleidet, fühlte sich
so nicht besonders wohl. Er kannte Ron schon etwas und mochte ihn, aber weiter
war nichts gewesen, was ihn veranlassen könnte, ihn einfach zu sich ins Haus zu
holen. Für Ron war er ja immerhin ein Fremder. ››Nimmst du jeden Fremden mit
...?‹‹ ››Nein . . . Du bist auch kein Fremder mehr . . . Schon bei unseren
kurzen Zusammentreffen habe ich gemerkt, dass du ein guter Freund sein kannst,
der auch mal nur zuhört und so . . . na ja. . . . ‹‹ Ron wusste jetzt nicht
mehr weiter. Ehe er vielleicht noch was Falsches sagen könnte, ging er in die
Küche und holte für sie beide etwas Warmes zu essen. Er hätte Mike noch mehr
sagen können, was er wirklich für ihn empfand. Jedes Mal, wenn er ihn sah, wäre
er gleich zu ihm gegangen. Schnell mixte er noch ein paar Drinks und setzte
sich Mike gegenüber. Unbemerkt konnte er so Mike beobachten. Mike aß unbekümmert
weiter. Die angenehme Wärme im Haus und die Drinks ließen es behaglich werden.
Mike nahm schnell die leeren Teller, brachte alles zurück und bereitete für sie
einen Drink zu. Irgendetwas musste er einfach tun. Ron studierte jede seiner
Bewegungen. Er saß ihm wieder gegenüber, lehnte sich zurück und sah zu Ron, der
ihn auch nur ansah. Mike wurde nach dem letzten Drink müde, entschuldigte sich
und ging in das Zimmer. Endlich wieder ein Bett! Langsam legte sich Mike
darauf, rekelte sich und machte es sich bequem. In der ganzen Zeit am Strand
hatte er sich danach gesehnt. Mit verschränkten Armen im Nacken lag Mike auf
dem Bett und sah sich so im Zimmer um. Die warme Dusche, das Essen und die
Drinks sorgten dafür, dass er schnell einschlief und sich dabei zusammenrollte.
Ron ging etwas später zu Mike ins Zimmer, um zu sehen, ob alles in Ordnung war.
Mike war – immer noch mit seinem Handtuch um die Hüfte – fest eingeschlafen.
Ron wollte ihn behutsam berühren, zog aber schnell seine Hand wieder zurück,
nahm die Bettdecke und deckte Mike zu. ››Aufstehen. Frühstück. Du kannst vorher
noch duschen, wenn du willst.‹‹ Mit diesen Worten wurde Mike aus seinen Träumen
gerissen. Im ersten Moment sah er sich erschrocken um, dann wusste er aber,
dass er bei Ron war. Er duschte kurz, als Ron ihm seine Sachen brachte. Beide
frühstückten, aber keiner wusste, wie er ein Gespräch beginnen sollte. ››Du
kannst, wenn du willst, hier schlafen, dann brauchst du nicht immer am Strand
zu hocken. Ich meine nur . . . Wenn du willst?. . . ‹‹, begann Ron leise mit
Mike zu reden. ››Das würde mir schon gefallen. Aber? Aber du kennst mich doch
kaum, bis auf die paar Mal, die wir uns
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