Mike - Eine andere Liebe
das, was Dick erzählte einfach nicht glauben. Wie sehr hatten Bob und
sie sich gefreut, als er vor der Tür stand und ihnen dann jetzt diese Nachricht
brachte. Bob stand am Fenster und sah hinaus. Er wollte nicht, dass man seine
Tränen sah. Er musste an den letzten Besuch von Mike denken, als er ihn einfach
weggeschickt hatte. Warum? ››Und wie soll es jetzt weitergehen, Dick?‹‹, fragte
Bob leise, ohne dabei seinen Blick aus dem Fenster abzuwenden. ››Ich weiß noch
nicht. Ich warte immer noch auf eine Nachricht von einem Freund. Hoffentlich hat
er es geschafft und konnte wirklich verschwinden.‹‹ ››Ihm geht es gut.‹‹ Bob
setzte sich zu ihm mit an den Tisch. Luisa streichelte seine Hand und
verschwand in der Küche. ››Also ist er doch noch hierher gekommen. Und was hat
er gesagt? Wo ist er hin? Hat es was erzählt?‹‹ Dick wurde immer aufgeregter.
Luisa machte den Tisch fertig. Sie hatte wieder die Lieblingssuppe von ihnen
gekocht. ››Das kannst du ihn selber fragen.‹‹ Bob sah ihn an und sah, wie er
aufhorchte. ››Was heißt das?‹‹ ››So wie ich es gesagt habe.‹‹ Bob stand auf und
ging zur Tür, als es klingelte. Schritte waren im Flur zu hören. Plötzlich stand
Alan vor ihm und fiel ihm um den Hals. Beide lagen sich vor Freude in den Armen
und Tränen liefen über ihre freudigen Gesichter. ››Alan war kurz nach Mikes
Besuch angekommen und wollte hier auf dich warten. Er hat jeden Tag gehofft, du
würdest endlich kommen.‹‹ Bob fiel das Reden schwer. ››Und was wollt ihr jetzt
machen? Bleibt ihr hier oder wollt ihr weg?‹‹ ››Ich muss hier noch mal zur Polizei
wegen Miguel.‹‹ Luisa setzte sich etwas abseits und sah unter Tränen den beiden
Jungen zu, wie sie sich freuten, dass sie wieder zusammen waren. Dick hatte
alles, was er erledigen wollte, geschafft. In der Zeit, in der er und Alan hier
blieben, wohnten sie so lange in Bobs Wohnung, da er bei Luisa eingezogen war.
Dick zeigte Alan Chicago. Tage waren jetzt schon vergangen und ihr Abschied rückte
näher. Dick und Alan wollte irgendwo neu anfangen. ››Habt ihr genug Geld? Oder
wollt ihr ...‹‹ ››Keine Angst, Bob, ich habe genug dafür bezahlt. Ruth, eine
Bekannte von Mike hat mir irgendwie einen Scheck in die Sachen geschoben, damit
können wir neu anfangen. Wenn wir es geschafft haben, kommt ihr zu uns.
Versprochen.‹‹ Dick und Alan luden ihre Sachen in den Sportwagen. ››Den hast du
auch noch?‹‹ Bob hielt Mikes Rucksack in den Händen. In Rons und Ruths Leben
trat wieder Ruhe ein. Jane hatte ihren Umzug hinter sich und ihr neuer Job, den
ihr Miss Brown besorgt hatte, gefiel ihr auch sehr gut. Hin und wieder trafen sie
sich und sie unterhielten sich über alles, was ihnen gerade einfiel. Über Mike
wurde nur selten gesprochen, dazu waren die letzten Ereignissen noch zu frisch
in ihren Erinnerungen. Roy hat es endlich geschafft mit Patrick
zusammenzuleben. Patrick hatte nach dem plötzlichen Verlassen seiner Mutter mit
dem Einverständnis seines Vater die Villa verkauft. Er, Roy und Scott bliebe
die meiste Zeit auf der Insel. Trotzdem vergaßen sie Ruth nicht. In der Zeit,
wenn es stürmte, wohnten sie bei ihr. Ron hatte es immer wieder hinausgeschoben
in Mikes Tagebuch zu lesen. Viel verband sie miteinander. Er hatte Angst, etwas
über Mike zu erfahren, was er nicht wissen wollte. Anfänglich las er die
letzten Einträge, die Mike in der Zeit schrieb, in der sie sich kannten. Beim
Lesen musste er oft lachen. Mike schrieb alles so liebevoll, konnte aber auch
sehr ernst sein. Immer weiter las er, bis er sich entschloss, alles zu lesen. Ron
buchte einen Flug nach Chicago. Nichts sollte mit seinem Tod enden.
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