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Milchfieber

Milchfieber

Titel: Milchfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas B. Morgenstern
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miserabel er im Bett ist. Wenn es überhaupt mal dazu kam, war es in fünf Minuten erledigt, Einmal rein, einmal raus…“
    Sie hakte sich wieder bei Allmers ein und lief weiter.
    „Ich glaube, beide müssen klug sein“, meinte Allmers. „Es fällt einem einfach schwer, so offen darüber zu reden.“
    Wiebke nickte: „Jochen hat sofort gesagt, wenn ihm das Essen nicht geschmeckt hat. Und zwar deutlich. Manchmal an der Grenze zur Unhöflichkeit. Ich habe das so hingenommen, aber meinst du, ich hätte den Mut gehabt, zu sagen: „Ich koche normalerweise gut, aber du fickst immer schlecht.“
    Allmers fing an zu lachen und war erleichtert, als Wiebke einfiel und mitlachte.
    „Wie hätte er dir denn sagen sollen, dass das Essen nicht geschmeckt hat?“, fragte Allmers. „Ohne dich zu verletzen oder unhöflich zu sein?“
    „Man könnte zum Beispiel sagen“, meinte Wiebke, „das Essen war gut, aber du brauchst es nicht noch einmal zu kochen.“
    „Und du hättest dann gesagt“, er spann den Faden weiter, „ das war schon ganz gut, aber das nächste Mal musst du dich auch mal ein bisschen anstrengen??“
    „Jetzt machst du dich über mich lustig“, sagte sie. „Komm, wir setzen uns an den Baum.“
    Allmers lehnte sich an die alte Weide, die an der Grenze zum Sandstrand mehr lag als stand, ihre Wurzeln ragten teilweise in die Luft, von einer der letzten Fluten freigelegt.
    Wiebke setzte sich mit dem Rücken zu ihm davor und ließ Sand durch die Finger rieseln. Nach einer Weile rückte sie nach hinten und lehnte sich mit dem Rücken an ihn.
    „Es ist wirklich schön hier“, sagte sie, „an der Elbe zu sein ist wie in Urlaub fahren.“
    Allmers nahm den Geruch ihrer Haare wahr und schmiegte seinen Kopf an ihren.
    „Wir haben einmal hier übernachtet“, sagte er.
    „Das gab großen Ärger mit meinem Vater“, lachte Wiebke. „Ich sei ein halbes Flittchen oder so ähnlich. Dabei war es doch schon längst passiert.“
    Sie nahm seine rechte Hand und legte sie auf sich. „Drück mich ein bisschen“, sagte sie, „ich hab’s nötig.“
    Allmers kam der Aufforderung gerne nach und streichelte ihre Brust, Wiebke genoss es und schmiegte sich enger an ihn. Als er mutiger wurde und seine Hand ihren Körper hinunter wanderte, ließ sie es geschehen.
    „Auf dem Weg zum Kreuz des Südens?“, fragte sie leise und hielt seine Hand fest, die an ihrem Hosenknopf herumnestelte.
    „Darf ich?“, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Wiebke öffnete die Hose, zog den Reißverschluss ein wenig auf und meinte:
    „Aber es darf niemand mitbekommen.“ Sie zog ihre leichte Jacke aus und legte sie über ihren Schoß. Die in großer Entfernung vorbeiflanierenden Spaziergänger und die im Sand spielenden Kinder sollten sich höchstens über das seltsam verknotete Paar wundern, das scheinbar reglos an einem Baum saß.
    Als Allmers Hand da angekommen war, wo sie sie haben wollte, verlagerte sie leicht ihre Position, schob sich ein wenig näher an ihn und ließ ihn gewähren.
    Sie gab kaum einen Laut von sich, grub ab und zu, wenn der innere Aufruhr zu heftig wurde, ihre Hände in Allmers Schenkel und als einmal ein altes Ehepaar nahe an ihnen vorbeizog, Allmers aber nicht innehalten wollte, schien sie völlig unbeteiligt die Schiffe auf der Elbe zu zählen.
    „Mach weiter“, sagte sie leise, aber Allmers hatte gar nicht aufgehört.
    „Du bist wahnsinnig“, zischte sie ihm noch zu, als das Ziel erreicht war, sie zu zittern begann und schließlich erschöpft an ihn sank.
    Allmers fiel nach einer Weile auf, dass sie sehr regelmäßig atmete und als er sich vorbeugte, merkte er, dass sie schlief. Er zog seine Hand zurück und drückte sie fest an sich.
    Wiebke war nie schlank gewesen. Er hatte ihre kräftige Figur vom ersten Tag an geliebt, und hatte sich jedes Mal, wenn er mit seiner Hand über ihren mächtigen Hintern streichen durfte, gefreut. Aber jetzt, bemerkte er, war sie fast mager geworden. Manche fressen sich Kummerspeck an, schoss ihm durch den Kopf, wenn sie unglücklich sind, andere hören auf, zu essen.
    Trotzdem schien ihm ihr Körper noch nie so begehrenswert wie jetzt.
    Als sie nach ein paar Minuten aufwachte, drehte sie sich um, zog sie seinen Kopf zu sich und flüsterte ihm ins Ohr: „So schön war es noch nie.“

Kapitel 22
    Klaus Winkler war noch damit beschäftigt, die Kühe anzubinden, als Allmers sein Rad an die Hauswand lehnte. Horst war nirgends zu sehen. Klaus verschwand im Wohntrakt des alten Bauernhauses

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