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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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sei in einem hellbraunen Farbton gestrichen worden.
    Flint hatte sein Büro schon fast wieder erreicht, als sein persönlicher Link sich meldete. DeRiccis Botschaft kehrte ungelesen zu ihm zurück, und der Pfeifton, der die Dringlichkeit betonen sollte, plärrte ihn an, als hätte er sich selbst eine Botschaft mit hoher Priorität geschickt.
    Flint wurde wütend. DeRicci hatte versprochen, ihre Botschaften zu kontrollieren. Dann wurde ihm bewusst, dass DeRicci ihre Versprechen üblicherweise zu halten pflegte. Etwas musste passiert sein, das ihre volle Aufmerksamkeit erforderte, etwas, das sie veranlasst hatte, ihre Links zu aktivieren und, in typischer DeRicci-Manier, sämtliche Botschaften abzuweisen, die das System blockierten, ehe sie irgendetwas anderes tat.
    Flint versuchte, die Botschaft an sie zurückzuschicken, aber die Links waren wieder blockiert. Den Rest des Weges zum Büro legte er im Laufschritt zurück. Dort angekommen sah er sich in beide Richtungen um, um sicherzustellen, dass er nicht beobachtet wurde. Erst als er sich sicher fühlte, ging er hinein.
    Flint schloss die Tür und reaktivierte die Sicherheitseinrichtungen. Dann eilte er zu seinem Schreibtisch, stellte die Packung mit dem Sandwich auf einer Ecke des Tischs ab und ließ sich auf seinen Stuhl fallen. Er aktivierte den Hauptschirm und rief einen der Medienbereiche auf, in der Hoffnung, aktuelle Nachrichten zu erwischen.
    Stattdessen landete er beim Erdwetter. Er suchte nach aktuellen Marathonberichten, fand aber nichts außer einer Wiederholung der Pressekonferenz, die Gumiela früher an diesem Tag gegeben hatte.
    Sie ließen nichts verlauten. Aber vielleicht war DeRicci auch irgendetwas zugestoßen.
    Flint schnappte sich die Packung, öffnete sie und nahm das Sandwich heraus. Er aß einen Bissen, während er an anderen Stellen weiter nach Neuigkeiten suchte, in der Hoffnung, irgendetwas über Tey, Zweig oder den Marathon zu erfahren.
    Nichts.
    Zumindest war das Sandwich gut: schwarze Bohnen, gekocht in einer Art Soße, mit frischem Salat und echter Tomate, eingewickelt in eine Tortilla, die, obwohl sie aus Mondmehl gemacht worden war, nicht nur nach Pappe schmeckte. Flint spülte das Essen mit Tee aus der Flasche hinunter, während er seine Suche fortsetzte. Derweil war die Botschaft für DeRicci auf Automatik gestellt, sodass sie immer wieder gesendet wurde, bis DeRicci sie erhalten hätte.
    Dann gab sein Monitor einen Alarmton von sich. Flint betrachtete das kleine Fenster in der oberen linken Ecke. Am Raumhafen wurde ein Netzhautscan durchgeführt – und er brauchte tatsächlich einen Moment, bis ihm klar wurde, warum er alarmiert worden war.
    Flint hatte Wanzen im System von Extreme Enterprises zurückgelassen, für den Fall, dass jemand versuchte, auf die Sicherheitsprotokolle zuzugreifen. Ein Teil der Spionagesoftware sollte ihn überdies alarmieren, wenn ein persönlicher Scan durchgeführt wurde, und genau das war jetzt der Fall.
    Mit Hilfe der Tastatur vergrößerte er das Fenster. Der Scan fand auf der privaten Raumjacht von Extreme statt. Offensichtlich war die Jacht in die Unternehmenssysteme eingebunden. Jemand versuchte, sich Zutritt zu der Jacht zu verschaffen – jemand, der vor der Tür stand und seine Augen scannen ließ.
    Und dieser Jemand war Jane Zweig.
    Flint fluchte und stieß seine Teeflasche um. Sie krachte zu Boden, und der verbliebene Tee verteilte sich über den alten Permaplastikboden, aber das kümmerte ihn nicht.
    Es war zu spät. Zweig stand im Begriff, Armstrong zu verlassen.
    Zeit, seine eigenen Verbindungen zu nutzen. Über seine Links schickte Flint eine Botschaft an Sheila Raye, die Leiterin der Raumpolizei. Sie schob Innendienst, aber früher hatte sie auch im Außendienst gearbeitet, und sie wusste, wie die Dinge funktionierten. Flint hatte früher einmal für sie gearbeitet, und sie hatte stets behauptet, er hätte einen Fehler begangen, als er gekündigt hatte.
    Sie waren einander äußert wohl gesonnen, und genau so jemanden brauchte Flint jetzt: einen Freund.
    Rayes holografisches Abbild erschien auf seinem Schreibtisch. Ihr ganzer Körper stand vor ihm, wenn auch nur sechs Zentimeter hoch. »Miles«, sagte sie lächelnd. »Ich … «
    »Sheila, es tut mir leid, aber das ist ein Notfall.«
    Sie kam gleich zur Sache. »Was ist?«
    »Ich habe mit Detective DeRicci zusammengearbeitet, aber ich kann sie nicht erreichen. Ich wollte, dass sie ein paar Leute zu einer Raumjacht schickt, um einen Start

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