Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
Vom Netzwerk:
persönlich hergebracht. Schmuggel war immerhin kein so schweres Vergehen wie Mord – und sie hatte bereits eine Menge Leute umgebracht.
    »Aber was ist mit dem Rest des Sonnensystems? Wir werden den Dreck exportieren.«
    »Das denke ich nicht«, widersprach ihr Gumiela. »Alle Dekon-Einheiten der Erdallianz, sind auf das Virus vorbereitet.«
    »Hoffen Sie«, konterte DeRicci. »Schließen Sie die Stadt, Gumiela. Stellen Sie sich vor, was passiert, wenn wir eine systemweite Epidemie auslösen. Stellen Sie sich das einfach nur mal vor. Und wenn alle Schleusen geschlossen sind, müssen wir Zweig schnappen. Ihre Bilder waren in sämtlichen Medien. Sie war da nicht zurückhaltend. Ich weiß nicht, wie sie vorhat, Armstrong zu verlassen – Zug, Privatfahrzeug, Raumhafen –; ich habe keine Ahnung. Riegeln Sie einfach alles ab. Und überprüfen Sie die Zulassungen für Oberflächenfahrzeuge. Sie könnte in den letzten paar Stunden bereits abgereist sein.«
    »Würde ich ein Virus in der Kuppel freisetzen«, sagte Gumiela, »dann würde ich verschwinden, so schnell ich könnte. Vermutlich ist sie längst fort, Noelle.«
    »Vermutlich. Trotzdem sind wir gut beraten, uns den Rücken freizuhalten. Bitte, Andrea.«
    »Sie wollen mir doch nicht wieder drohen, ein Stockwerk höher anzuklopfen, oder?«, fragte Gumiela.
    »Wenn es notwendig ist.« DeRicci strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. »Und? Ist es notwendig?«
    »Nein. Das wird erledigt. Beten wir zu Gott, dass wir sie erwischen.«
    »Wenn nicht«, sagte DeRicci, »wird einer anderen Siedlung das Gleiche widerfahren.«
    Und noch einer und noch einer. DeRicci wollte nicht darüber nachdenken. Sie schaltete den Handheld ab, ohne sich abzumelden, und schickte eine Botschaft an Flint.
    Sie erhielt nur eine Audioantwort.
    »Du hast versprochen, du würdest deine verdammten Nachrichten kontrollieren.« Er saß in einem Luftwagen; das konnte sie an seinem geistesabwesenden Tonfall erkennen. So hörte sich Flint nur an, wenn er fuhr. »Sie werden mir ständig zurückgeschickt.«
    »Hier herrscht Chaos«, rechtfertigte DeRicci sich. »Ich habe Grund zu der Annahme, dass Tey versuchen wird, erneut zu verschwinden.«
    »Versuchen?« Seine Stimme wurde lauter. »Sie ist verschwunden, Detective. Darum habe ich ja versucht, dich zu kontaktieren. Sie ist in der Raumjacht von Extreme Enterprises. Sie hat Starterlaubnis erhalten und ist gestartet. Ich habe Sheila Raye überredet, ihr ein paar Raumpolizisten hinterherzuschicken, um sie aufzuhalten; aber ich habe keine Befugnis, sie zurückzuholen. Hätte ich dich erreichen können, dann hätten wir sie hier in Armstrong festhalten können.«
    DeRicci spürte, wie ihre Wangen glühten. Sie war froh, dass Flint sie nicht sehen konnte. Und sie wollte nicht für Teys Flucht verantwortlich sein.
    »Ich habe Gumiela gerade gesagt, sie soll die Schleusen dichtmachen.«
    »Zu spät«, sagte Flint. »Tey ist auf und davon. Sieh zu, dass du Raye in die Finger bekommst. Sag ihr, sie soll sie festnehmen lassen. Das ist jetzt unsere einzige Hoffnung.«
    »Wo bist du?«, fragte DeRicci.
    »Auf dem Weg zum Raumhafen«, antwortet er. »Da wartet ein Schiff auf mich. Ich werde losziehen und sehen, was ich machen kann.«
    »Du hast doch nicht vor, deine Klapperkiste zu benutzen, oder?«, fragte sie. »Damit holst du gar nichts ein.«
    »Ich hatte da eine andere Vorstellung.«
    »Ich beschaffe dir die Erlaubnis, mit einem Polizeiteam zufliegen«, sagte DeRicci. »Die bringen dich mitten ins Geschehen.«
    »Danke«, entgegnete Flint. »Das werde ich als Absicherung nehmen.«
    Und dann beendete er das Gespräch. Absicherung? Warum wollte er diese Möglichkeit als Absicherung verwenden? Was hatte er vor?
    Doch DeRicci hatte keine Zeit, den Kontakt wiederherzustellen. Stattdessen benutzte sie den Link ihres Handhelds, um eine Verbindung zum Gesundheitsamt aufzubauen und herauszufinden, ob bereits irgendjemand dabei war, mobile Dekon-Einheiten herzuschicken.
    Im Augenblick konnte sie sich keine Sorgen um die Flüchtige machen. Das war Flints und Gumielas Problem. DeRicci hatte anderes zu tun.
    Sie hatte eine Menge Leben zu retten – angefangen mit ihrem eigenen.

 
36
     
    D ie erste Dekon-Einheit ist eingetroffen«, berichtete Tokagawa.
    Er legte den Arm um Oliviaris Rücken und hielt sie aufrecht. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie sich vorgebeugt hatte und beinahe auf dem Schreibtisch zusammengebrochen wäre.
    »Sie ist gleich innerhalb der Kuppel.

Weitere Kostenlose Bücher