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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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nach Armstrong gekommen bin.«
    DeRicci rührte sich nicht. Es war beinahe, als wäre die holografische Projektion ihres Kopfes eine Fälschung – etwas, das einfach in den Raum getragen worden war, um den Eindruck zu erwecken, DeRicci würde zuhören, obwohl sie es gar nicht tat.
    »Ich habe mich nicht bei der Polizei gemeldet«, fuhr Oliviari fort. »Ich bin überzeugt, Sie werden mich und meine persönlichen Daten überprüfen wollen. Tun Sie das. Sie können gern meine DNA prüfen, um sich zu vergewissern, dass ich die bin, die ich behaupte zu sein. Aber bitte tun Sie das erst, nachdem Sie das Virus bekämpft haben.«
    »Wir sind bereits dabei, das Gebiet unter Quarantäne zu stellen«, sagte DeRicci. »Ich weiß nicht recht, was wir sonst noch tun könnten.«
    »Ich aber«, erwiderte Oliviari. »Ich habe Dr. Tokagawa und seine Mitarbeiter bereits informiert. Er wird sich darum kümmern. Sie können dafür sorgen, dass keiner Ihrer Leute das Gebiet verlässt.«
    »Das habe ich bereits«, sagte DeRicci.
    »Und dass niemand das Gebiet betritt.« Oliviari blinzelte. »Bis jetzt hat doch niemand hat das Gelände verlassen, oder?«
    »Mein Kollege prüft das gerade.« DeRicci drehte den Kopf, als wolle sie jemanden ansehen. Oliviari hatte das Gefühl, dass DeRicci genau diesen Moment dazu benutzt hatte, eine entsprechende Anweisung zu erteilen.
    »Gut«, sagte sie. »Dann lassen Sie mich Ihnen so schnell ich kann mitteilen, was ich weiß, denn Sie müssen den Kontakt zu Ihrem Hauptquartier aufrechthalten.«
    DeRicci runzelte die Stirn, und Oliviari hatte den Eindruck, ihre volle Aufmerksamkeit errungen zu haben, und dafür war sie dankbar.
    »Ich wurde von den Familien der Opfer von Tey angeheuert«, berichtete Oliviari. »Sie sind der Grund dafür, warum wir überhaupt eine Hoffnung haben, hier irgendjemanden zu retten. Sie haben die Dekontaminationsfirmen so lange bedrängt, bis die dafür gesorgt haben, dass ihre Einheiten auch mit dem Tey-Virus fertig werden können, obwohl das Virus bis heute nie spontan aufgetreten ist …«
    »Halten Sie diesen Ausbruch für spontan?«, fragte DeRicci.
    »Nein«, antworte Oliviari. »Aber darauf werde ich noch kommen. Lassen Sie mich Ihnen erst etwas anderes erklären. Die Familien hatten Angst, sie könnte noch einmal zuschlagen. Sie hielten sie für verrückt – und sie müssen verstehen, dass dieser Punkt durchaus strittig ist. Manche Leute halten Tey für eine angesehene Wissenschaftlerin, die den Sündenbock für ein fehlgeschlagenes Experiment hat spielen müssen. Aber so einfach ist das nicht – das ist es nie –, und Sie müssen das wissen.«
    »Was wissen?« DeRicci klang gereizt.
    Oliviari wischte sich wieder einmal den Schweiß von der Stirn und zwang sich, einen tiefen Schluck Wunderwasser zu trinken. Die Benommenheit war zurückgekehrt.
    »Frieda Tey ist eine bemerkenswerte Wissenschaftlerin«, sagte Oliviari. »Alle ihre Experimente vor diesem einen, all ihre Arbeit diente dazu aufzuzeigen, dass Menschen ihr volles Potential noch nicht ausgeschöpft haben, es aber dringend tun müssten. In diesem von Aliens bevölkerten Universum können wir als Spezies nur überleben, wenn wir wachsen, wenn wir uns verändern und das Beste nutzen, was unsere Art zu bieten hat … so dachte sie zumindest.«
    »Das habe ich schon von einer Menge anderer Leute gehört, die niemanden umgebracht haben«, kommentierte DeRicci.
    »Exakt. Das ist nicht neu«, sagte Oliviari. »Was aber neu ist – und was Tey zu tun gedachte –, ist der Gedanke, dass man die Leute zwingen könnte, sich zu entwickeln. Sie dachte, wenn sie isolieren könnte, was auch immer dafür verantwortlich ist, dass manche Leute unter starkem Stress besser funktionieren, dann könnte sie den Rest der Menschen lehren, es ebenfalls zu schaffen.«
    »Was schaffen?«, fragte DeRicci.
    »Die eigenen Grenzen zu überschreiten.« Oliviari zwang sich erneut zum Trinken. Das Wasser war beinahe leer. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie schon so viel getrunken hatte. »Sie hatte zwei Theorien zu diesem Punkt: Die erste lautete, dass wir lernen könnten, wie wir uns verbessern und unser ganzes Potential nutzen können. Die andere war biologischer Natur und besagte, dass manche Leute imstande wären, unter Stress besser zu reagieren als andere, und wenn wir den Grund dafür isolieren könnten, wären wir vielleicht imstande, die ganze Bevölkerung entsprechend zu modifizieren, und zwar so, dass wir am Ende alle

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