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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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sah sich zu der Menge um. Die Zuschauer bemerkten rein gar nichts. Sie konnten die Paniksignale nicht hören, und die Liveübertragungen schalteten sofort zu einem anderen Streckenabschnitt um, sollte im Aufzeichnungsbereich ein Problem auftauchen.
    Eine Bewegung auf dem Gang zwischen den Tribünenaufbauten erregte Oliviaris Aufmerksamkeit. Zwei Leute, ein Mann und eine Frau, kamen auf die Kuppel zu, und beide trugen Umweltanzüge. Die Anzüge hatten Hauben anstelle von Helmen, und diese Hauben waren heruntergeklappt.
    Die Frau schien etwa Mitte Vierzig zu sein, obgleich sich so ein Eindruck mit Hilfe von Modifikationen leicht verfälschen ließ. Sie hatte kurzes schwarzes Haar mit grauen Strähnen, die vom künstlichen Licht der Kuppel betont wurden. Ihr kantiges Gesicht war von Sorgenfalten geprägt; die Mundwinkel schienen dauerhaft zu einem Ausdruck des Zorns oder der Erbitterung herabgebogen zu sein, und ihren wachsamen Blicken entging offenbar nichts.
    Der Mann hinter ihr war jünger – vielleicht fünfundzwanzig – und kleiner als die Frau. Er hatte noch die natürliche, schlanke Figur eines jungen Menschen, obwohl etwas in seinen Bewegungen auf eine drahtige Stärke hindeutete. Auch er versuchte, alles um sich herum zu beobachten, schien sich aber leichter ablenken zu lassen. Sein Kopf drehte sich mal hierhin, mal dorthin.
    Als die Frau und der Mann zwischen den Tribünen in Sicht gekommen waren, waren sogleich zwei der Organisatoren zu ihnen geeilt. Die Organisatoren dirigierten die beiden hastig in ihr Gebäude innerhalb der Kuppel und schlossen die Tür hinter ihnen.
    Die meisten Zuschauer hatten nichts davon bemerkt. Diejenigen, die die beiden gesehen hatten, schienen sich nichts dabei zu denken. Die Sanitäter starrten die leere Strecke vor der Ziellinie an oder fummelten an ihren Fahrzeugen herum, offensichtlich in der Hoffnung, endlich zum Einsatz zu kommen.
    Die Frau und der junge Mann waren Polizisten, vermutlich ein Detective und ein Frischling. Armstrong wagte es nicht, profilierte Beamte mit bekannten Gesichtern zu dem Marathonlauf zu schicken; jemand würde sicher auf sie aufmerksam werden. Aber ein Detective von niedrigem Rang und ein Streifenpolizist zur Unterstützung hätten sich problemlos zum Schauplatz eines Todesfalls begeben können, selbst wenn dieser außerhalb der Kuppel lag.
    Oliviari runzelte die Stirn. Sie hatte nichts von einem Todesfall gehört, und sie hätte davon hören müssen. Sie legte die Hand auf den klimatisierten Sitz des Scooters, unfähig, durch den Handschuh mehr als die Härte des Sitzpolsters zu spüren. Dann schaltete sie die Datenübertragung in ihrem Visier ein und stellte sie so ein, dass nur die medizinischen Berichte angezeigt wurden.
    Die Scootereinheit von Team Vier war bei dem verletzten Läufer eingetroffen. Sauerstoffmangel aufgrund einer verstopften Leitung im Inneren seines Anzugs lautete die Diagnose. Er war benommen und krank und hatte es kaum geschafft, den Panikknopf zu betätigen.
    Die Verwundete von Team Drei hatte sich den Fuß gebrochen und wurde gerade von der Strecke gebracht. Die verletzte Frau von Team Eins hatte ein gebrochenes Handgelenk und einen mangelhaft versiegelten Anzug – sie war über einen der Krater gestolpert, gestürzt, hatte sich das Handgelenk gebrochen und den Anzug aufgerissen. Die automatische Versiegelung war in Aktion getreten, hatte aber nicht gut genug funktioniert, als dass sie hätte weiterlaufen können. Derzeit war das ganze Team noch vor Ort und debattierte darüber, ob sie das Rennen fortsetzen durfte oder nicht.
    Team Zwei hatte auf den Panikalarm eines Mannes reagiert, etwa sechs Meilen hinter dem Start. Seine Biowerte waren in Ordnung gewesen, doch manchmal versagten auch die Ablesegeräte genau wie alles andere auch. Team Zwei war nicht zurückgekommen und hatte keinen Behandlungsbericht vorgelegt, wie es von den Teams verlangt wurde. Und sie waren schon seit mehr als einer Stunde bei dem Mann.
    Oliviari runzelte die Stirn. Sie hatte dem Notruf, den Team Zwei beantwortet hatte, keine Beachtung geschenkt – sie wollte die verwundeten Frauen im Auge behalten, nicht die verwundeten Männer –, aber die Sache kam ihr verdächtig vor. Umso mehr, da die Polizei aufgetaucht war und kein Behandlungsbericht vorlag.
    Oliviari fragte sich, ob sie den medizinischen Leiter auf die Angelegenheit aufmerksam machen sollte. Vielleicht würde man ihr gestatten, herauszufinden, was da vor sich ging, wenn sie sich erbot,

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