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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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wurde von ihr erwartet, dass sie die Links zurückgab, wenn das Rennen vorbei war, und das würde sie auch tun. Aber die Duplikate, die sie angefertigt hatte, würden in ihrem System bleiben, sodass sie ganz nach Belieben weitere Ermittlungen anstellen konnte, sollte ihr DNA-Plan nicht funktionieren.
    Und langsam sah es so aus, als täte er das nicht. Die Organisatoren hatten dieses Jahr die Strategie geändert und einen Teamleiter für das medizinische Notfallteam eingestellt, der seinerseits die Teams angeheuert hatte. Während des Rennens organisierte er die Einsätze der medizinischen Notfallteams.
    In der Vergangenheit hatte es nur ein großes Team gegeben, das sich selbst organisiert hatte. Offenbar hatte es während der letzten beiden Marathonläufe eine Menge Missverständnisse gegeben, und eines dieser Missverständnisse hatte ernste Folgen nach sich gezogen. Ein Läufer wäre beinahe gestorben, weil über eine halbe Stunde lang niemand auf seinen Panikknopf reagiert hatte. Das Team, das hätte reagieren sollen, behauptete später, den ursprünglichen Notruf gar nicht erhalten zu haben.
    Die anderen Sanitäter hatten den Alarm ignoriert, weil sie gedacht hatten, er ginge sie nichts an.
    Drei verschiedene Läufer hatten den Verletzten passieren und sich über ihre Links nach dem Läufer bei Meilenstein fünfzehn erkundigen müssen, ehe eine medizinische Einheit losgeschickt worden war, um sich die Sache anzusehen. Oliviari hatte nie herausgefunden, was dem Läufer so Schlimmes widerfahren war, dass er beinahe gestorben wäre; es hatte sie zahllose unaufrichtige Unterhaltungen und vorsichtige Fragen gekostet, überhaupt so viel von der Geschichte in Erfahrung zu bringen.
    Die Rennveranstalter gaben sich im Zusammenhang mit Todesfällen und Verletzungen höchst geheimnisvoll. Oliviari hegte den Verdacht, dass nicht alle Todesfälle auf der Strecke gemeldet wurden. Auf diese Weise blieb die Anzahl innerhalb der Grenzen, die man wohl für ein touristisches Ereignis dieser Größenordnung für ›akzeptabel‹ hielt, und Armstrong geriet gar nicht erst in die schwierige Lage, Untersuchungen hinsichtlich des beliebtesten sportlichen Ereignisses der Stadt einleiten zu müssen.
    Ihre Arbeit wurde dadurch jedoch noch komplizierter. Oliviari war Frieda Tey nun schon seit Jahren auf der Spur, war immer wieder dicht an ihr dran gewesen und immer wieder ausgebremst worden.
    Oliviari war eine der besten aktiven Kopfgeldjägerinnen, und sie hatte sich trotzdem gleich mehrere Male durch die falschen Informationen in die Irre führen lassen, die Frieda Tey verbreitet hatte. Das Durcheinander um Teys Verschwinden war noch undurchdringlicher als bei den meisten anderen; die falschen Informationen waren solider als die, die für die überwiegende Zahl der Verschwundenen ersonnen wurden.
    Und das war das andere Problem: Oliviari hatte es nie geschafft, Teys Verschwindedienst zu identifizieren. All den Beweisen zufolge, die Oliviari bisher hatte zusammentragen können, hatte Tey ihr Verschwinden allein bewerkstelligt.
    Was Oliviari allerdings nicht glaubte. Niemand war so gut. Man brauchte ganze Gruppen von Leuten nebst einer höchst ausgefeilten Vorgehensweise, um einen Verschwundenen anständig zu verstecken.
    Die meisten Verschwundenen verschwanden nicht so umfassend, wie sie glaubten; nur waren die Hindernisse, die aufgebaut wurden, um die Suche nach ihnen zu erschweren, meist solide genug, einen durchschnittlichen Verfolger zu entmutigen. Ein echter Kopfgeldjäger wie Oliviari war kostspielig, und die meisten Regierungen verfügten schlicht nicht über genügend Mittel, um einen Kopfgeldjäger für jeden Verschwundenen zu engagieren.
    Im Allgemeinen heuerten die Regierungen nur in den schwersten Fällen Kopfgeldjäger an. In allen anderen Fällen führten die Behörden selbst eine eher oberflächliche Suche durch – eine Suche, die üblicherweise ergebnislos blieb.
    Oliviari hatte bisher immer Ergebnisse liefern können; aber der Fall Tey trieb sie an die Grenzen ihrer Möglichkeiten.
    Das Pfeifen eines Panikknopfs hallte durch die Ohrhörer in den weichen Seitenteilen ihres Helms. Am unteren Rand ihres Visiers wurde die Position der verletzten Person samt einer Ablesung der Biowerte angezeigt.
    Oliviari studierte die Angaben genau, hoffte, dass nicht gerade Team Vier den Einsatz bekommen würde, den sie haben wollte. Endlich tauchte die erwartete Information im Fenster auf.
    Der verletzte Läufer war männlich. Es lagen

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