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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Leute, die herumstanden und deren Blick in die Ferne ging; Leute, die versuchten, ihre Startnummern anzulegen. DeRicci sah all das in Einzelbildern, die beinahe zu schnell vorüberzogen, um von ihrem Hirn wahrgenommen zu werden.
    Dann liefen die Bilder wieder langsamer. Zweig trat aus einer der Wartungswerkstätten.
    »Wie ist sie da reingekommen?«, fragte DeRicci.
    »Danach habe ich mich bereits erkundigt«, antwortete van der Ketting. »Da ist eine zweite Kuppeltür. Normalerweise darf niemand sie benutzen; aber für den Marathon gilt eine eingeschränkte Ausnahmegenehmigung. Sie benutzten sie eine halbe Stunde vor Rennbeginn, wenn das Gedränge an der regulären Tür so schlimm wird, dass nicht mehr alle rechtzeitig die Luftschleuse passieren können. Es ist völlig egal, wie früh sie die Teilnehmer herbestellen; es gibt immer eine große Gruppe Läufer, die erst im letzten Moment auftaucht.«
    Seine letzten Worte hatten sich angehört, als hätte er das Geschwätz eines der Organisatoren nachgeplappert. DeRicci musterte die Wartungswerkstatt noch immer mit gerunzelter Stirn.
    »Was ist da drin?«, erkundigte sie sich.
    »Nichts, soweit ich es feststellen konnte«, antwortete van der Ketting. »Sie müssen sie vor dem Rennen ausräumen. Damit nichts in falsche Hände gerät, wissen Sie?«
    DeRicci erwiderte nichts darauf. Stattdessen betrachtete sie weiterhin die Bilder. Die Startnummer flatterte an Zweigs Brust. Sie ging zu einem Mann in einem rötlichgoldenen Umweltanzug der gleichen Machart und nickte ihm zu. DeRicci wünschte, sie könnte die Gespräche hören, aber die waren über private Links geführt worden. Die Marathonleitung war mit den Läufern nur über Notfalllinks und einen Ruflink für Ankündigungen verbunden, die alle Läufer hören sollten.
    Und so eine Ankündigung ertönte offenbar nun über die Hauptlinks, denn die Läufer fingen an, sich ihren Qualifikationszeiten entsprechend zu formieren.
    »Vergrößern Sie ihr Bild noch einmal«, forderte DeRicci ihren Partner auf.
    Van der Ketting fror das Bild von Zweig ein, als sie über den Platz ging. Sie war meist allein. Irgendwie schaffte es Zweig, trotz des Gedränges der Leute in Umweltanzügen, einigermaßen isoliert zu sein.
    Dafür war DeRicci dankbar. Zweigs isolierte Stellung sorgte dafür, dass sie freie Sicht auf sie hatten. »Können wir daraus ein Hologramm erstellen?«
    »Nicht hier«, antwortete van der Ketting. »Auf dem Revier schon.«
    DeRicci nickte, sorgfältig darauf bedacht, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Sie ging so nahe wie möglich an die Wand heran und beäugte die Stiefel. Im weißen Sonnenlicht sahen sie grau aus.
    »Vergrößern Sie die Stiefel«, bat sie.
    Er tat es.
    »Okay, jetzt rotieren sie das Bild um einhundertachtzig Grad.«
    Auch das tat er.
    Zweig wanderte durch das Bild, das van der Ketting vergrößert hatte. Sie hatte einen Fuß erhoben, sodass die Stiefelsohle vollständig zu sehen war. Der gezackte Blitz war kaum erkennbar. Mondstaub hatte sich im Profil der Sohle und an den Seiten gesammelt.
    Van der Ketting trat neben DeRicci. »Wow«, machte er. »Ich habe keine Ahnung, was ich davon halten soll.«
    DeRicci studierte die Seiten des anderen Stiefels. Staub hatte sich auf dem Stiefel gesammelt und bildete ein gleichmäßiges Muster. Ein paar Linien passten nicht zu dem übrigen Muster, was sie der höheren Schwerkraft in der Kuppel zuschrieb.
    »Das sind nicht dieselben Stiefel«, sagte van der Ketting und zeigte so, dass er doch etwas mit dem Bild anfangen konnte.
    »Das ist ja auch nicht derselbe Anzug«, erwiderte DeRicci. »Dieser war schon einige Male draußen.«
    Sie runzelte die Stirn. Coburn hatte ihr erzählt, dass die Anzüge neu gewesen wären. Er hatte auch gesagt, dass sie häufig Anzüge für Touristen bestellten, die an ihren Exkursionen teilnahmen – und dass diese Anzüge normalerweise von ihren Mitarbeitern getestet wurden.
    DeRicci fluchte im Stillen. Sie hatte nicht vorgehabt, Anschlussbefragungen vorzunehmen, wenn es sich vermeiden ließ, aber in diesem Fall ließ es sich nicht vermeiden. Sie hatte Coburn nicht gefragt, wie viele dieser Anzüge er bestellt hatte oder wann sie eingetroffen waren.
    Doch sie war überzeugt davon, dass die Anzüge neu waren, was bedeutete, dass Zweig ihren erst in jüngster Zeit ausufernd draußen benutzt haben musste.
    »Sie müssen die Kuppellogbücher prüfen«, sagte DeRicci. »Sie müssen Zweigs Namen darin suchen.«
    »In

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